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Caprivi
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Anmeldungsdatum: 11.10.2004
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BeitragVerfasst am: 21.06.2010, 22:10    Titel:   Antworten mit Zitat

L hat Folgendes geschrieben:
Aber wenn es wirklich Unsicherheit ist, warum dann nur in eine Richtung?

Weil sie mit den beiden Hinhälften unterschiedliche Wahrnehmungen haben.
Was ihnen rechts keine Angst macht kann links das blanke Chaos auslösen.
L hat Folgendes geschrieben:
Und auch wenn ich Minutenlang stehen bleibe geht sie nicht weiter, auch wenn sie entspannt ist...

Unterschätze nicht die Zeit, die es brauchen kann. Gerade am Anfang.
L hat Folgendes geschrieben:
Vor allem was ich nicht verstehe wenn sie Angst vor der Stelle hat, oder Unsicherheit, warum dort wo sie dauernd ist und wo sie es seit Fohlentagen kennt und nicht z.B. beim spazieren gehen oder auf der Weide? Sie sträubt sich immer nur Richtung Reitplätze oder im Offenstall, obwohl ich denke dass wir uns einfach beide noch an den Offenstall gewöhnen müssen, da sie vor dem vielen Regen immer auf der Weide stand.
Und ich möchte ja umdenken, weil mir klar ist dass irgendetwas nicht stimmt wenn sie so reagiert, desshalb frage ich ja.

Weil die Situation eine andere ist wenn Du sie führst. Und weil sie es vieleicht auch schon so "gelernt" hat. Ich kann hier nur mutmaßen, denn ich kenne nur das was Du hier beschreibst. Alles hat eine Geschichte. Und dazu gehört auch die Vergangenheit.
Vieleicht war jemand an dieser Stelle oder einer ähnlichen Stelle ungerecht zu ihr.
Zitat:
Zitat:
Join Up

Wirklich?? Ich habe es so erklärt bekommen ich sollte das machen um meine Führungsposition klarzustellen, und da es auch sehr gut geklappt hat, auch das herkommen und führen ohne Strick ect. dachte ich das würde uns helfen verwirrt
Im Stall machen das sehr viele, und auch was ich bisher gelesen habe soll es eben zur Unterordnung führen verwirrt

Der Join Up funktioniert auch, aber er hilft dem Maultier nicht zu lernen. Er ist auch vorsichtig eizusetzen. Im Buch "Die Sprache der Pferde" geht MR sehr intensiv auf den Join Up ein und ich fand ihn interessant aber er taugt nach meiner Meinung nicht als Allheilmittel.
Zitat:
Ja schon, aber wenn es die Erfahrung macht "Ich bleibe stehen - Mensch macht nichts - Ich entscheide mich umzukehren - Ich darf und Mensch folgt mir und macht was ich will", wird es dann nicht immer wieder umkehren da es gelernt hat dass es sich nur dagegenstemmen braucht und dadurch erreicht was es will? Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

Du darfst in der Situation auf keinen Fall nichts machen. Du bleibst Aufmerksam, aber ruhig und entspannt. Du kontrollierst die Situation, streichelst Dein Muli. Dazu gehört ja schon wie man sich auch wie man sich einer solchen Stelle nähert. Da gibt es das Prinzip von Annäherung und Rückzug.
Es geht um das bewusste Handeln und nicht um Nichtstun.
Zitat:
Zitat:
Kein respektvoller Mulibesitzer würde in diesem Fall von einem sturen Tier sprechen, es ist ihre Überlebensstrategie.

L hat Folgendes geschrieben:
Ich hab nicht gesagt dass sie stur ist. Und wenn du damit andeuten willst dass ich nicht respektvoll bin, bitte urteile nicht ohne mich zu kennen.


Du hast geschrieben:
Zitat:
Es gibt gewisse Situationen im Alltag, bei denen Hexe immer stur stehen bleibt, genauer gesagt gewisse Stellen.

Ich hätte korrekter von einem sturen Verhalten schreiben sollen.
Zitat:
edit: Kein respektvoller Mulibesitzer würde in diesem Fall von einem sturen Verhalten seines Tieres sprechen, es ist ihre Überlebensstrategie.

Ich urteile nicht über Dich, sondern nur über das was Du schreibst. Da schreibst Du, Deine Hexe verhalte sich stur, und dieser Wertung widerspreche ich.
Und Du schreibst vom Treiben, was ich in diesem Zusammenhang für einen fatalen Fehler halte.

Mulis handeln, nach meiner persönlichen Überzeugung, in jededr Situation für ihre Verhältnisse ausgesprochen zweckmäßig.
Diese Zweckmäßigkeit gilt es zu erkennen und dann muss man ihnen eine bessere Zweckmäßigkeit anbieten.
Und das Ganze so, dass sie lernen und selber die Lösung finden. Treiben löst kein Denken aus sondern nutzt nur den Fluchtinstinkt, wenn auch kontrolliert.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 24.06.2010, 11:26    Titel:   Antworten mit Zitat

Ein Join-up nach Monty Roberts ist bei Langohren fast immer eher sehr schädlich.
Auch bei Pferden bringt es oft fast nichts..
Ist ein netter Effekt, recht rührseelig, aber mehr nicht....

Von Equiden Unterordnung zu erwarten, halte ich für falsch.
Williges Folgen, weil sie dem Menschen vertrauen, ist völlig ausreichend.
Folgen sie nicht, vertrauen sie nicht, so einfach ist das!
Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass Druck machen in solchen Situationen einfach kontraproduktiv sein MUSS, denn wer vertraut schon jemandem, der einem Druck macht?

Heraus finden, was dem Tier Unbehagen bereitet, geduldig darauf eingehen, und beim nächsten Mal ist das alles kein Thema mehr.

Helmut wir haben unsere Mulis seit 2003, 2004 und 2007.
Nur das Muli "Jahrgang 2007" bleibt - noch - so etwa 3mal im Jahr irgendwo stehen, die anderen schon länger nicht mehr.

Der Mensch braucht doch Aufgaben, gell?

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elke
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BeitragVerfasst am: 24.06.2010, 11:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Elly,
Mulis möchten einen vertrauen. Und manchmal testen sie einen.
Bei Dir und Hexal kommt mir der Eindruck, es ist wie bei einem Hund auf dem Hundplatz: Auf dem Hundeplatz gelände funktioniert sie gut, nur im Freien kommen noch Zweifel. Und diese Zweifel bekommt man nur mit freundlicher Konsequenz in den Griff.
Wenn Du sie führst, steht sie dann immer an der selben Stelle? Erwartest Du schon, das sie stehen bleibt? Du mußt aktiv werden, bevor sie an diesen Punkt kommt. Von Holger erfuhr ich, das man Streß durch innerliches und äußerliches Lachen/Lächeln reduziert wird. Führe sie doch in die Richtung und Du willst aber gar nicht auf den Reitplatz. Nimm eine Bürste oder ein Tuch mit und bürste sie. Oder streichle ihren Kopf, den Hals oder eine sonstige Lieblingsstelle. Führe sie auf der Rechten Seite.
Und wenn Du mit ihr in der Bahn reitest: Stell Pylonen auf, ein Brett, eine Plane, Fässer, einen Teppich.
Biete ihr Abwechslung, sattle sie und führe auch abundzu.
Und vor allem stelle Dir im Kopf, vor Deinem Geistigen Auge einen ruhigen See, ein schönes Bild vor. Das alles lenkt Dich und Hexal ab. Und es klappt nebenher.
Sei offen für sie und probiere sie zu überzeugen und sie nicht unter Druck zu setzen.
Auch mit kleinen Schritten erreicht man große Ziele. Blinzeln
Gruß Elke
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L
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BeitragVerfasst am: 24.06.2010, 16:13    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo!
Da ist ja einiges Interessantes geschrieben worden!!
Ich bedanke mich wirklich sehr für eure Hilfe und Aufklärung, vor allem was den Join up betrifft!
Da habt ihr wirklich Recht, Druck ist bestimmt der falsche Weg... Habt ihr vielleicht eine Idee wie ich das nötige Vertrauen aufbauen könnte?

Elke, wo du es schreibst fällt es mir auf - ich erwarte schon fast dass es bei diesen speziellen Stellen wieder Probleme geben wird. Ich werde heute oder mogen - wenn ich sie das nächste Mal besuche - versuchen, deine Tipps auszuführen. Und ich hoffe dass das mich und Hexi weiterbringt! Lächeln

Verzeiht wenn ich nur in so kurzen Worten antworte, ich habe leider nicht allzu viel Zeit im Moment...

Lg Elly
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 24.06.2010, 22:44    Titel:   Antworten mit Zitat

L hat Folgendes geschrieben:
... Habt ihr vielleicht eine Idee wie ich das nötige Vertrauen aufbauen könnte


Es ist nicht eine Idee, es ist eine Einstellung zum Muli, und es sind viele kleine Schritte.
Wenn es Dir gelingt die Initiative zu behalten und dem Muli durch die Situationen zu helfen, ohne es mit Druck durch zu treiben, dann kommt das Vertrauen und Du wirst immer neue Beweise dafür bekommen. Da darf man sich auch nicht von vermeindlichen Rückschlägen entmutigen lassen. Es gehört auch zum Überlebensinstinkt Deine Kompetenz zu testen.
Und sie muss ea auch finden, das Vertrauen.

Wenn jemand Dir empfielt etwas mit mehr Druck zu machen, dann frag Dich ob Du es bei Deinen Kindern auch so machen würdest.
Viele Grundsätze aus der Erzieheung, wie ich sie bei der Leitung eines Kindergartens von einem super Pädagogen kennengelernt habe passen auch auf den Umgang mit und die "Erziehung" von Mulis.
Zitat:
Mulis handeln, nach meiner persönlichen Überzeugung, in jeder Situation für ihre Verhältnisse ausgesprochen zweckmäßig.

Auch diese Weisheit ist von ihm. Ich habe meine Kinder nicht geschlagen und versucht sie zu respektieren, und das gleiche lasse ich Rafaela zukommen.

Wenn Du konkret Fragen hast, dann schaue mal ob es dazu schon ein Thema gibt, sonst eröffnest Du eins. Blinzeln , oder wir.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 25.06.2010, 10:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Elly, die ultimative Faustformel zum Umgang mit Equiden ist total einfach:

Du brauchst:

- unbegrenzten Glauben in die Willigkeit Deines Tieres, wenn es etwas nicht so macht, wie es soll, KANN es nicht!!!! Im Zweifel nur, weil es nicht verstanden hat, Angst hat, Dir nicht vertrauen kann oder so....

- gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen, denn damit findest Du schnell raus, woran es lieget, dass Dein Tier nicht folgen kann.

- großen Ideenreichtum, viel Phantasie, denn damit fällt Dir nach etwas Nachdenken immer eine Lösung ein, wie Du ein erkanntes Problem umschiffst.

Schließlich ist es immer ein guter Grundsatz, vom Leichten zum Schweren zu gehen, bzw. alles in möglichst kleine Schritte zu zerlegen. Kaum etwas ist dümmer als zuviel auf einmal zu verlangen...

Viel Erfolg!

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L
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BeitragVerfasst am: 25.06.2010, 17:02    Titel:   Antworten mit Zitat

Gut, ich denke da wird wohl nur der täglich Umgang und Zeit helfen Lächeln
Wahrscheinlich habe ich mir für den Anfang auch schon zu viel erwartet - Vertrauen braucht ja auch Zeit. Ich werd nochmal versuchen das Problem unvoreingenommen zu betrachten, und dabei und auch bei nichts anderem mehr treibenden Druck zu verwenden. Sie ist ja auch noch jung und hat schon viel erlebt.
Ich glaube jetzt wird es mir leichter fallen, vor allem durch den Vergleich mit Kindern, mich mehr von dem was ich über das Druck-Prinzip gelernt habe zu distanzieren. Es ist ja auch kein Pferd damit glücklich - aber es gibt schneller nach als ein Muli. So hab ich es bis jetzt zumindest erlebt. Leider ist ( bei uns im ländlichen Raum?) der Druck noch oft gelehrt...


Danke euch nochmal, ich werde wenn ich nacher zu Hexe fahre viel Zeit, Karotten und Willen mitbringen, und dann schauen wir mal wie sie sich anstellt Blinzeln

Ich bin echt froh dass ich hier bin, denn dass ich bei Unstimmigkeiten mit Madame Muli von Maultiermenschen beistand habe hilft wirklich Lächeln

Lg Elly
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Beate
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BeitragVerfasst am: 25.06.2010, 17:16    Titel:   Antworten mit Zitat

L hat Folgendes geschrieben:

Danke euch nochmal, ich werde wenn ich nacher zu Hexe fahre viel Zeit, Karotten und Willen mitbringen, und dann schauen wir mal wie sie sich anstellt Blinzeln


Hallo Elly,
Zeit und guten Willen sehr viel; je mehr, umso besser.
Allerdings fressbare Belohnungen/Bestechungen wie z.B. Karotten bitte vorsichtig und ganz gezielt einsetzen. Durch solche Dinge könnte es im Nu' sein, dass Du ein Muli hast, das DICH erzieht. Bow00001
Grüssle
Beate

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BeitragVerfasst am: 25.06.2010, 23:18    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi!

Leider hat mir heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht - es schüttete furchtbar

Und mit fressbaren Belohnungen bin ich vorsichtig, eigentlich sogar ganz dagenen, bis auf Ausnahmen, und da ganz gezielt Blinzeln
Sonst geht ja auch ein Teil der Wirkung verloren...

Das war mehr als eine Art... *nachdemWortsuch* ... Metapher? Nö... Ich glaub du weißt was ich meine - gemeint.

Trotzdem Danke für den Tipp, der ist auf jeden Fall Gold wert Lächeln

Gruß Elly
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BeitragVerfasst am: 26.06.2010, 21:38    Titel:   Antworten mit Zitat

Okay, jetzt muss ich euch was fragen - gibt es das dass Muli unter dem Sattel mehr Selbstsicherheit hat wie beim führen, bzw. mehr vertraut?
Heute bin ich mal geritten, und siehe da - sie ging ohne Probleme zum Reitplatz, an allen verhassten Stellen vorbei, mehrmals!
Was könnte da los sein?
Was ich bisher gehört habe sollte es doch eher umgekehrt sein?
Ich kenne zumindest nur dass man, wenn das Pferd Angst hat, absteigen sollte und es führen, von umgekehrt habe ich zumindest noch nie etwas gehört...
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 26.06.2010, 21:46    Titel:   Antworten mit Zitat

ja das ist, bei meinem Mikado teilweise auch so . Nicht wenn er von etwas angst hat , dann läuft er mir schon nach . Aber wenn er seinen Kopf durchsetzen will ist es vom Sattel aus leichter . Da weiß er das er schlechtere Karten hat weil ich mehre Möglichkeiten habe .
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BeitragVerfasst am: 26.06.2010, 22:01    Titel:   Antworten mit Zitat

Okay...
D.h. es ist wahrscheinlich doch weniger Unsicherheit, als mehr eine Art Test?
Denn sie wirkt an den Stellen ja nicht wirklich ängstlich beim führen, nichteinmal soderlich aufmerksam auf ihre Umwelt.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 28.06.2010, 11:41    Titel:   Antworten mit Zitat

Elly, sowohl bei Helmut als auch bei Dir könnte es doch so sein, dass Ihr im Sattel eher daran glaubt, DASS Ihr Euer Tier vorwärts bringt...
Es reicht oft, fest daran zu glauben, die Tiere spüren das.....

Wenn Dich Dein Muli auf Schwachstellen hin testet, ist das im Grunde ein ganz einfaches Verhaltensmuster, welches alle Equiden zeigen.
Einfach ausgedrückt steckt da folgendes hinter:
In einer Equidengruppe schließen sich alle "Familienmitglieder" einem Leit-Tier an, welches die größte "Führungskompetenz" zeigt (was nie etwas mit Kraft, Aggressivität oder gar Dominanz, sondern nur etwas mit Cleverness und Selbstbewusstsein zu tun hat...).
Dieses Leit-Tier wird im Laufe der Jahre älter, seine Sinne und Fähigkeiten lassen nach, manchmal von einem Tag auf den anderen.
Es entspricht schlicht dem Sicherheitsbedürfnis der anderen Tiere, regelmäßig zu testen, ob das Leit-Tier noch fit ist...
Das ist übrigens etwas fundamental anderes als die Rangordnungskämpfe in einem Wolfsrudel, einer Katzenfamilie oder unter Menschen. Denn dort geht es eigentlich immer darum, auch näher an die "Fleisch-Töpfe" kommen.
Das Leit-Tier in einer Equidengruppe kriegt aber auch nur das gleiche Gras wie die anderen....
Es MUSS führen, weil kein anderer da ist, dessen Führung es sich anvertrauen kann.
DESHALB lässt sich Dein Muli so gerne von Dir führen, WENN, ja wenn es glaubt, Dir rundum vertrauen zu können.
Dein Job, es davon zu überzeugen.....

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BeitragVerfasst am: 02.07.2010, 17:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Das mit dem Glauben könnte natürlich auch sein...
Ich versuche mal auch am Boden ganz fest dran zu glauben, und schau ob es besser geht!
Eine Erfahrung ist leider einach sehr schwer auszublenden... Aber das schaffe ich! Lächeln
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 05.07.2010, 11:08    Titel:   Antworten mit Zitat

es ist nicht nur eine Glaubenssache, obwohl das auch eine wesentliche Rolle spielt. Die Tiere reagieren auf minimale Körpersignale, deren wir uns oft nicht bewusst sind.
Das ist auch der Knackpunkt beim join up, das gut funktioniert, wenn man es richtig macht.

Ich hab es bei einigen Tieren erlebt, grade auch bei Tieren die sich nicht anfassen ließen oder "aggressiv" waren.
Meine wilde Bumble reagiert sehr gut auf join up, allerdings so fein dass ich Bewegungen maximal andeuten darf und für sie dies oft schon zu große Bewegungen sind.
Ich kann sie damit überall hin dirigieren wo ich sie haben will, auch ohne Berührung, die sie ja nicht mag.

Ein Muli ist da vom Wesen her anscheinend anders, Johnjohn reagiert zwar, aber nicht so gut und ich bin dabei bei ihm andere Wege der Verständigung aufzubauen.
Denn das ist richtiges join up, kein wildes rumgejage wie man oft sieht. Ich mache es auch hauptsächlich bei Pferden die ich noch nicht kenne. Es heißt dann, " hallo, ich spreche deine sprache und du kannst mir vertrauen" aber auch "ich bin im rang über dir und wenn du mir vertraust und folgst wird es für uns beide einfacher und ist gut"
in diesem Part hat man grad bei Halbstarken schon immer mal dass man sie scheuchen muss, aber es kommt drauf an es genau in dem richtigen Moment zu tun und meist verstehen sie schnell. Ist dieser Grundstein einmal gelegt, brauche ich nur noch konsequenten Umgang und kein weiteres join up. Ausnahmen sind lediglich wenn man ein Tier ewig nicht gesehen hat, oder eventuelle Flegelphasen bei Heranwachsenden, wo man nochmal eine kurze Klärung herbeiführt.

Join up ist lediglich ein Verständigungsmittel in einer bestimmten Phase und kein Allheilmittel für alles was schief läuft, denn da müssen wir die Fehler schon größtenteils bei uns selbst suchen.
Erstaunlich ist es aber auch wie viele Fehler oftmals bein einfache Führen gemacht werden, auch da muss man sich selbst immer wieder mal beobachten und hinterfragen wenn was nicht klappt. Bumblebee hat mir da immer mal wieder den Spiegel vorgehalten und wird es bestimmt noch oft tun, denn sie ist mehr als sensibel.

Meine selbstgezogene Quarterstute, ein Traumpferd, hochintelligent, manchmal fast explosiv vom Temperament und äußerst sensibel war da immer ein tolles Lehrpferd. Ich erinnere mich an eine Situation, ein junger Mann, der mit seinem Pferd Schwierigkeiten hatte, sollte mit ihr das führen, anhalten etc. üben.
Im Laufe davon hielt er an, Lina gut erzogen hinter ihm, sie standen eine Weile, bis sie plötzlich einen Schritt vor machte, den er korrigierte. Ich sah dass sie damit nicht zufrieden war, aber nicht warum und ließ beide weiter machen. Das nächste Mal anhalten gleiches Bild, nur dass sie jetzt das Maul zusammen kniff, beim dritten Mal war sie stinksauer als sie korrigiert wurde, es war offensichtlich dass sie es als nicht gerechtfertigt ansah.
Erst als ich meine Position mehrfach verändert habe, hab ich gesehen was vorging. Das Anhalten war bestens, dann standen sie und dann machte er eine kaum wahrnehmbare Verlagerung des Gewichts nach vorne, für sie das Signal loszugehen, was er als verfrüht dann korrigierte.
Er hatte für sich beschlossen loszugehen, sie reagierte sensibel wie sie ist sofort und er "strafte" sie, weil er ja meinte das Zeichen noch nicht gegeben zu haben.

So schnell kann es gehen und solche Kleinigkeiten können sich durchaus aufschaukeln oder ganz einfach das Vertrauen nehmen.
Es macht Sinn, dann auf gut ausgebildete, sensible Pferde auszuweichen und mit ihnen das zu machen, was mit dem "Problempferd" nicht klappt. Sie zeigen einem, wenn man versteht hinzuhören und zu sehen ob man Fehler macht.

So hab ich beim Umsteigen von englisch auf western am meisten von gut ausgebildeten Pferden gelernt, die mir angezeigt haben: "ich mach jetzt zwar was du sagst, aber richtig ist das nicht" wenn sie sich unter mir wieder entspannten, die ohren lediglich Aufmerksamkeit zeigten, wusste ich, ich mache es so richtig.

Im Umgang mit Pferden lernen wir nie aus und was mit dem einen Pferd grundrichtig ist, kann beim anderen absolut falsch sein. Auch das Leben setzt uns Grenzen, ich bin nach einer OP inzwischen stark im Gleichgewicht behindert und muss mir oftmals neue Wege suchen um verständlich zu machen was ich will.
An vielen Tagen brauche ich gar nicht in Bumbles Nähe zu gehen, da sie diese Behinderung nicht akzeptiert, weiß dass ich mit Caitlin dann nichts arbeiten darf, weil es sie leicht nervös macht aber ich kann sie immer putzen, knuddeln etc.. Meinem Muli Johnjohn ist es egal wie es mir geht, hauptsache ich komme zu ihm und mach was mit ihm.
So unterschiedlich sind die Charktere, wir müssen nur entsprechend damit umgehen und vor allem die Ursachen erstmal bei uns suchen.
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