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Rund ums Heu (und Stroh)   
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 18.11.2009, 11:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Hay-Stakes (riesengroße "Freiluft-Heulager") gab es vor allem in den Great Plains, und gibt es z.T. auch wieder.
Dort ist es vergleichsweise trocken. Wenn es regnet, dann viel auf einmal, aber nie lange.
Dauernäße wie in deutschen Mittelgebirgen ist dort unbekannt.
Deshalb wurde bei uns wohl schon vor etlichen Hundert Jahren die Feldscheune erfunden.

Für kleine HD-Ballen gibt es moderne Transportbänder auf Fahrgestellen. Damit lassen sich nach einer Art Karussel-Prinzip etwa 150 kleine Ballen direkt auf der Heuwiese laden - rein maschinell ohne Muskelarbeit - und genau so vor Ort wieder abladen. Angetrieben wird das Ganze von der Traktor-Zapfwelle.
Leider kosten die Teile ganz ordentlich.
Ist nur interessant für Lohnunternehmer. WENN aber genug Nachfrage bestünde, hätten diese solche Geräte, und könnten Pferdhaltern einen entsprechenden Lieferservice anbieten. Mit einem dahinter geschalteten Förderband bekommt man so rückenschonend auch ein paar hundert kleine HD-Ballen auf den Heuboden.

Gruß

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Anja1
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BeitragVerfasst am: 18.11.2009, 12:56    Titel:   Antworten mit Zitat

elke hat Folgendes geschrieben:
Hallo Anja,
Schafe sind auch keine Mülleimer. Jede Tierart sollte optimal versorgt werden.
So ein Fall war hier in der Nachbarschaft: Die Schafe wurden solange nicht auf eine neue Wiese gebracht, bis sie den schlechten Silageballen gefressen hatten.
Gruß Elke


Hallo Elke,
da bin ich doch völlig deiner Meinung, daß JEDE Tierart optimal versorgt werden sollte. Nur wenn ich sehe, was die Schafe hier so zu fressen kriegen, scheinen sie doch zumindest nicht so empfindlich auf schlechtes Heu zu reagieren wie Pferde das tun. Und bei manchen Sachen reagieren Schafe ja tatsächlich nachgewiesener Weise weniger empfindlich, z.B. beim Kreuzkrautgift. Wobei ich meinen Schafen, wenn ich denn welche hätte, deswegen auch kein Kreuzkrautheu geben würde!

Kann natürlich gut sein, daß die Schafe hier bei guten Futter auch besser zunehmen würden, mehr und gesündere Junge kriegen würden etc. Aber das ist den Leuten hier halt egal. Wir sind sowieso ziemliche Exoten, weil wir unser Heu und Stroh in einer Scheune lagern, weil wir Heu haben wollen, das nicht schon vor dem Einfahren 5x angeregnet wurde, und außerdem Heu wollen, das auch mal mit einem Heuwender in Berührung gekommen ist. Und dann soll es auch noch kreuzkrautfrei sein. Lauter ziemlich übertriebene Ansprüche für die Leute hier Augen rollen (sarkastisch) .
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Beate
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BeitragVerfasst am: 19.11.2009, 01:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Anja1 hat Folgendes geschrieben:
Wie kriegst du denn die Rundballen in den Heuspeicher und wieder runter, oder könnt ihr das mit Traktor oder Kran machen?


Hallo Anja,
wir "lupfen" die Rundballen einzeln per Gabelstapler nach oben; ein Ballen passt genau durch die Ladeluke. Oben werden die Ballen dann per Hand an ihren Platz gerollt. Beim Runterholen der Ballen geht es dann genau umgekehrt. Am Stall haben wir einen überdachten Extrabereich, auf dem der Stroh- und Heuballen gelagert wird, der gerade verfüttert wird. Dorthin kann der Stapler nicht fahren, und die Ballen müssen wiederum etwa 10 m gerollt werden. Das ist hier no Problem, da das Gelände dort abschüssig ist.

HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:
Nachdem ich von Elke gehört habe, wie bei ihr in Schwaben Heu gemacht wird (viel Handarbeit, u.a. Trockenen auf Reiten), denke ich manchmal, dass wir bei uns auch noch einiges in Sachen Heu verbessern könnten.....

Hanno, ich geh mal davon aus, dass Lothar und Elke das Heu auch nicht mehr so machen würden, wenn sie den Bedarf für 8 Pferde herstellen müssten.
Und wegen der von Dir zitierten angeblichen "Geiz-ist-Geil"-Mentalität beim Heukauf: Leider ist es nicht automatisch so, dass teures Heu = gutes Heu ist (und umgekehrt).

Aber nochmal zurück zu unserer (Streit:rolleyes Lächeln frage - Vor- und Nachteile von HD- bzw. Rundballen. Gedanklich befasse ich mich da gerade sehr damit - spätestens dann, wenn ich mit unserem Heu hantiert (also mindestens 3 x täglich Großes Lächeln ). Unsere Rundballen lagern, wie ich schon schrieb, auf dem Heuboden. Dort "liegen" sie, so dass man sie problemlos rollen kann. Der Fussboden dort ist aus Holz (finde ich sehr wichtig) und wird 1 x jährlich gründlich gereinigt, bevor die neue Ernte reinkommt. Die noch vorhandenen alten Ballen werden dann "umgerollt". Natürlich liegt dort auf dem Heuboden nur 1 Lage Rundballen, sodass sie wirklich "atmen" können.
Nun gehen wir mal davon aus, dass das Grundmaterial (Heu) von einwandfreiem Zustand ist, und ein Teil davon in Kleinballen, und ein Teil in Rundballen gepresst bzw. gewickelt wurde. Die Kleinballen werden, so wie ich es vor Urzeiten gelernt habe, "pepp" gestapelt. Von "atmen" kann hier nur bei den äusseren Ballen die Rede sein. Ein Nachteil meiner Rundballen, den ich besonders im Moment merke, da wir noch 2008er Heu verfüttern: Die Rundballen sind staubig - aber nur die äussere Wicklung. Sicher eine Folge der "luftigen Lagerung". Würden nun die HD-Ballen "luftig" gestapelt, wäre noch viel mehr Angriffsfläche da, die "staubig" werden könnte.....
Hmmmm...... glaube, unsere Rundballenlösung ist doch nicht die Schlechteste..... Cool Augen rollen (sarkastisch)
Grüssle
Beate

PS: Hanno, Du zählst Alfalfa als Grassorte?? Shhh0000

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Anja1
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BeitragVerfasst am: 19.11.2009, 09:54    Titel:   Antworten mit Zitat

Da habe ich halt wirklich genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei unserem Bauern war das Heu auch genauso gelagert, auf Holzboden, die Ballen einzeln nebeneinander, sie waren schön locker gewickelt und beim einfahren wirklich superschön. Aber nach der Schwitzphase waren sie dann trotzdem schlecht. Die ersten beiden Wicklungen waren meistens noch sehr schön, also lag es hier sicher nicht am Staub von außen. Aber dann kam wieder der feine weiße Staub..... und kranke Pferde. Das verrückte war, daß das Heu nicht erkennbar "grau" war, es sah optisch immer noch superschön und grün aus. Aber meine Pferde wurden trotzdem krank davon. Diesen Ärger hatten wir weder mit dem losen Heu vom Heustock noch mit den kleinen Ballen, obwohl die aufgestapelt wurden und man da eher erwarten würde, daß die grau werden könnten.

Das absolute Superspitzenheu habe ich in einem Demeterbetrieb einer guten Bekannten gesehen. Das wird lose eingefahren und kommt dann in eine Heutrocknung. Fast keine Blattverluste, weil es ja nicht so oft gewendet wird, sondern schon nach einem Tag eingefahren wird. Da erkennt man noch jede einzelne Pflanze im Heu. Leider ist das allerdings unerschwinglich für einen Hobbytierhalter. Aber wenn ich mal richtig im Lotto gewinne, dann.... Blinzeln
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 19.11.2009, 12:24    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich vermute, kleine HD-Ballen schwitzen genau wie große Rundballen relativ schnell nach dem Pressen nach.
Dann sind sie oft noch nicht dicht gestapelt, sondern auf der Wiese, auf dem Hänger, und werden danach noch mal umgesetzt.
Selbst wenn kleine HD-Ballen gestapelt sind, ist dazwischen erheblich viel mehr Luftzirkulation möglich als im Inneren eines Rundballens
Ob Rundballen Probleme beim Nachschitzen machen oder nciht, hängt nach meinen Beobachtungen sehr stark vom Feutigkeitsgrad beim Pressen ab.
DAS wiederum hängt stark von Wetter und ein wenig von der Region ab; in Mittelgebirgen spielt der Nacht-Tau evt. eine größere Rolle als in der Niederung, wg. der größeren Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.
Mag sein, dass wir DESHALB so schwer gute Rundballen in der Eifel finden....

Nein, Beate, ich bezeichne die Leguminose Alfalfa nicht als Gras. Aber man macht Heu draus. So wie im Heu grundsätzlich eine Menge mehr drin ist als nur Gras....

Zu den Heu-Preisen: Teures Heu ist nicht automatisch gutes Heu, wie denn auch...
Aber billiges Heu ist fast immer schlechtes Heu, denn niemand arbeitet gerne umsonst. Und gutes Heu macht nun mal mehr Arbeit als schlechtes Heu! So einfach ist das....

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Anja1
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BeitragVerfasst am: 20.11.2009, 08:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Die Rundballen bei unserem Bauern waren beim Pressen wirklich absolut trocken, da war mehrere Tage schönes Wetter, warm, windig, und Nachmittag gepreßt und gleich eingefahren. Trockener kann man Heu gar nicht unter Dach kriegen.

Mir hat dann mal ein anderer Bauer gesagt, es kommt auch sehr drauf an, was es für Gras ist und wann gemäht wird. Wird recht früh gemäht, wenn das Gras noch so voll "Power" und im wachsen ist, und es wurde mit viel Dünger hochgepuscht, dann "arbeitet" es viel mehr nach und schwitzt stärker. Die Rundballen damals wurden im Mai gemacht, und die Wiesen waren ziemlich fett. Vielleicht war das ein Grund, warum die Ballen so stark nachgeschwitzt haben. Länger stehen lassen konnte man das Gras aber auch nicht, weil es schon so dicht und hoch stand, wenn man es dann nicht mäht fängt es von unten her schon auf der Wiese an zu gammeln.

Ich habe im zweiten Jahr mit den Rundballen so ca. 3 Wochen nach dem Einfahren mal auf den Heuspeicher geschaut, und da waren etliche Ballen vom Nachschwitzen richtig naß oben, und es war eine Schicht so ganz feine Schimmelpilze drüber, wie eine mehrere cm dicke Flaumschicht. Ich habe sowas noch nie gesehen vorher. 4 Wochen später waren dann die Pilze verschwunden und die Ballen wieder trocken. Spätestens dann war klar, daß der feine weiße Staub beim Aufschütteln tatsächlich Schimmel war.

Wir haben hier das Heu erst Ende Juni gemäht, und die kleinen Ballen haben garnicht erkennbar nachgeschwitzt. Ist aber auch keine so fette Kuhwiese. Interessanter Weise ist auch der Geschmack der Pferde ganz verschieden. Während meine Stute dieses Heu als Delikatesse betrachtet und ganz wild drauf ist, rümpft mein Wallach da die Nase und frißt es nur, wenn es gar nichts anderes gibt. Sie ist aber wahrscheinlich auch mit so "magerem" Heu aufgewachsen (sie kam aus der Slowakei oder Tschechien), während er aus Niederbayern kommt und bestimmt von klein auf Heu von fetteren Wiesen bekommen hat.
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Susanne
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BeitragVerfasst am: 20.11.2009, 10:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Anja,

der frühe Mähzeitraum in Verbindung mit einer fetten Wiese kann schon die Ursache dafür sein, dass das Heu schlecht wird.
Unser Bauer mäht nicht vor Mitte Juni, da unsere Wiesen in einem Landschaftspflegeprogramm drinnen sind, er darf dann nicht vor Mitte Juni mähen. Im Mai würde er nie mähen, da dann das Heu leicht schlecht wird. Blöd ist es wenn Anfang Juni bestes Heuwetter ist, und es dann ab Mitte Juni ständig regnet. Bis es dann im Juli wieder schön wird, ist das Gras oft überständig, viele dürre Stängel drinnen. Das beeinträchtigt aber nicht die Qualität in Bezug Schimmel, Staub ect. Unsere Wiesen sind auch keine fetten Kuhwiesen sondern werden max. einmal im Jahr mit Festmist gedünngt.

Grüße Susanne
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Anja1
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BeitragVerfasst am: 20.11.2009, 16:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Dann wird es schon daran gelegen haben, daß die Ballen alle innen schimmlig wurden. Dass es überständig wird wäre gar nicht so das größte Problem gewesen. Aber wenn es so dicht steht (hochgepuscht halt) und zu hoch wird legt es sich bei schlechtem Wetter dann um und fängt wirklich schon auf der Wiese von unten an zu gammeln. Da kann dann auch kein gutes Heu mehr draus werden. Deswegen wurde da auch immer schon so früh gemäht.

Hier haben wir allerdings ganz andere Probleme mit dem Heu. z.B. dass hier keiner weiß was Kreuzkraut ist, obwohl es überall wächst. Dass Heuwender hier eine exotische Seltenheit sind. Daß man Heu nur direkt nach der Ernte kaufen kann, weil alles im freien liegen bleibt und dann im Herbst schon muffig riecht und schimmelig ist. Daß man hier von Wiesenpflege wenig hält und alles umgemäht wird, was irgendwie grün ausschaut.

Beispiel: Unsere eigene Wiese konnten unsere Pferde heuer nicht komplett abfressen. Wollte zuerst Heu machen lassen, habe dann aber wieder zu viel Jakobskreuzkraut gefunden. Ich habe zwar alles ausgerupft und ausgestochen, was ich gesehen habe. Aber im hohen Gras, und wenn das Zeug noch nicht blüht, findet man bestimmt nur einen Teil. Bis ich mit meinem Kreuzkraut-Vernichtungsfeldzug halbwegs durch war stand das Unkraut schon meterhoch. Massenhaft Margeriten, Wegwarten, alles mögliche. Bißchen Gras war auch noch dabei, aber viel war es nicht mehr. Kam der Nachbar, ob er es mähen darf. Er hat 4 große Rundballen draus gemacht und die dann verkauft. Als Heu.

Wir haben das Heu jetzt zwei Jahre lang aus 160 km Entfernung herkarren lassen. Dort haben wir brauchbare Qualität bekommen und wahrscheinlich ohne Kreuzkraut, jedenfalls haben wir in der Gegend keines gesehen. Fragen braucht man keinen, ob etwas drin ist, weil sie es nicht kennen. Mit Fracht dann knapp 3 Euro für einen kleinen HD-Ballen von ca. 12 kg. Hier aus der Gegend will ich kein Heu, hier wächst überall Jakobskreuzkraut. Ich hoffe daß ich das Zeug auf unseren eigenen Wiesen mit der Zeit so weit in den Griff kriege, daß wir unser Heu selber machen können.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 09.02.2010, 18:28    Titel:   Antworten mit Zitat

Miri, Deine Stute hat vermutlich eine Schimmelpilz-Allergie.
Und nicht jeder Staub enthält/besteht aus Schimmelpilze(n).
Das mit dem Nassmachen des Heus haben wir auch lange jahre gmacht. Aber ich halte das für einen faulen Kompromiss, denn dadurch wandern die Pilze ja "nur" in den Darm.
Heu, von dem empfindliche Tiere husten, versuchen wir zu vermeiden. Und meistens - so auch in diesem Winter - sind wir damit erfolgreich und können das Heu trocken verfüttern, ohne dass jemand hustet.
Es reicht bei uns aber, auch nur 2-3 Tage Heu aus Großballen (egal, ob Quader- oder Rundballen) zu verfüttern. Leider gibt es aber auch reichlich kleine HD-Ballen (ca. 12-15 kg), die zu Husten bei empfindlichen Tieren führen können.
Nur wenn Equiden sehr überreizte Bronchien haben, husten sie bei jedem bißchen, Staub oder was auch. In 98% aller Fälle kriegt man das mit einwandfreiem Heu oder guter Heu-Lage mittelfristig in den Griff.
Leider ist nach unserer Beobachtung ein sehr hoher Anteil des angebotenen Heus eben nicht einwandfrei.
Unsere empfindlichen Tiere husten spätestens nach 2 Tagen, wenn das Heu nicht einwandfrei ist, und nach 2 weiteren Tagen entweder mit guten, trockenem Heu oder (im Notfall) mit nassem Heu hört das wieder auf.
Dass sie im Staub beim Wälzen je gehustet hätten, ist mir nie aufgefallen.....

Wir haben in einem von zwei Offentsällen den Liegebereich mit sog. Fallschutzmatten (Kinderspielplatz, ca. 45 mm dick) ausgelegt. Da laufen und liegen regelmäßig 4 Tiere drauf, allerdings niemals welche, die mit Eisen beschlagen sind (wir beschlagen nur mit Plastik).
Nach 4 Wintern sehen die Matten eigentlich wie neu aus. Ich habe sie einmal hoch genommen, nur um festzustellen, dass sie auf der Rückseite völlig sauber und trocken sind.
Wir haben die 1 mal 1 m großen Teile so dicht wie möglich verlegt, und gegen Verrutschen mit verdübelten Hartholz-Leisten (verrottungsfestes Tropenholz) geschützt.
Ich empfehle jedem den Selbstversuch. Legt Euch mal auf eine ca. 30 cm dicke locker aufgeschüttete Strohschicht, und dann im Vergleich auf so eine Fallschutz-Matte. Ihr wisst sofort, was Eurem Tier als Liegefläche lieber ist!

Gruß

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Miri
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BeitragVerfasst am: 09.02.2010, 20:13    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht genau, was es bei meiner Stute ist. Den ganzen Sommer über hat sie auf einer großen Wiese gestanden, auf der nur eine Überdachung war. Sie ist die ganze Zeit über also nicht mit Heu oder ähnlichem in Verbindung gekommen. Allerdings war der Sommer ja sehr heiß und trocken, so dass sie sich eine schöne große Wälzstelle (es war ein regelrechter Sandkrater) gebuddelt hat und viel Zeit am Tag darin verbrachte. Seitdem hat sie auffallend oft gehustet.
Über den Punkt mit den Schimmelpilzen im Heu sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen. Lange Zeit über haben wir Heu von einer Wiese aus einem Naturschutzgebiet bekommen. Da konnte man jedenfalls sicher sein, dass das Gras nicht gedüngt wurde. Aber man sieht es dem Heu (zumindest meistens nicht) ja leider beim Kauf nicht an, ob es genügend durchgetrocknet ist oder ob andere Schadstoffe enthalten sind.

Die Idee mit den Fallschutzmatten ist toll. Meistens gibt es ja doch für Produkte, die von teuren Firmen oder für besondere Zwecke verkauft werden, preiswertere Alternativen.
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BeitragVerfasst am: 13.02.2010, 15:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Durch ein Gespräch mit einem Biologen habe ich noch etwas sehr interessantes in Erfahrung gebracht. Er meinte, dass Gras eigentlich grundsätzlich von Pilzen befallen sei. Die Pilz- und besonders die Pilzsporenkonzentration könnte durch regelmäßiges Mähen der Wiese, so dass das Gras nicht sonderlich alt wird, gering gehalten werden. Um gutes, pilzarmes Heu zu bekommen, müsste also auch junges Gras genommen werden, das mehrmals täglich gewendet wird. Er meinte auch, dass, sobald einmal Regen auf das zu trocknende Gras gefallen wäre oder das Gras mal einen Tag lang nicht gewendet wurde, die Pilzkonzentration schnell steigen würde. Damit ist dann auch klar, warum es so schwer ist wirklich gutes Heu zu bekommen, das auch anfällige Tiere fressen können. Die gute Nachricht ist, dass die Pilzgefahr bei Stroh recht gering ist. Ich versuche es dann mal, wie meine Stute auf nicht eingeweichtes Stroh reagiert. Vielleicht kann sie es besser fressen als Heu.
Nach diesen Informationen vermute ich, dass meine Stute doch gegen Schimmelpilze oder Pilzsporen im allgemeinen allergisch ist. Es würde zumindest erklären, warum die Allergie auf der Wiese aufgetreten ist. Wahrscheinlich hat sie dann in ihrer Sandkuhle gehustet, weil ihre Lunge sowieso gereizt war und durch kleine Irritationen eine starke Reaktion hervorgerufen wurde.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 14.02.2010, 13:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Du kannst Deine Stute doch nicht ausschließlich mit Stroh füttern!
Das gäbe recht schnell eine schwere Anschoppung (Verstopfung).

Es ist keineswegs schwer, einen erhöhten Schimmelpilzbefall von Heu nachzuweisen. Neben Laboruntersuchungen ist das mit Spezial-Licht möglich, das gleiche, mit dem auch Geldscheine getestet werden.
Meist reicht auch die Nase. Schon ein geringfügiger Geruch nach "Muff" ist ein zuverlässiger Indikator.
Völlige Freiheit von Pilzen gibt es im Leben nie.
Pilze gehören zu den ältesten Lebensformen auf diesem Planeten und sind vermutlich deshalb in geringer Anzahl allgegenwärtig.

Den geringsten Pilzbefall hast Du in Rindersilage, aber davon bekommt ein Langohr schnell Bauchweh und wird schnell zu fett, weil viel zu viel Zucker da drin ist.
Gute Heulage (Grundmaterial viel später gemäht) wäre wohl eher geeignet, ist aber in kleinen Menge ("Horse-Hage") recht teuer. Um große Rundballen zu verfüttern, braucht es 8-9 Tiere....

Gruß

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BeitragVerfasst am: 15.02.2010, 14:24    Titel:   Antworten mit Zitat

Nein, ich würde nie ausschließlich Stroh füttern. Ich habe bis jetzt häufiger Heu und Stroh zusammen gefüttert, nur dass ich das Stroh in letzter Zeit immer mit eingeweicht habe. Jetzt weiche ich nur das Heu ein, das Stroh nicht und es scheint zu funktionieren, da sie nicht hustet. Anscheinend schmeckt das Stroh trocken auch viel besser als eingeweicht.
Der Biologe meinte auch, dass Silage die geringste Pilzmenge aufweist, aber da meine beiden sowieso dazu neigen schnell dick zu werden (und auch schon zu dick sind), kommt das nicht in Frage. Daher mische ich auch Heu mit Stroh, damit sie zusätzlich was zum Knabbern haben, was weniger Nährstoffe hat. Das Stroh dient aber nicht als Erstz zum Heu.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 16.02.2010, 12:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Miri, Dein Biologe hast zweifellos Recht.
Und Du liegst daneben, wenn Du glaubst, die Tiere würden von guter Heulage mehr zunehmen als von Heu.
Entscheidend ist das Ausgangsmaterial und der Schnittzeitpunkt.
Spät geschnittene Heulage von mageren Böden enthält kaum viel mehr Energie als gutes Futterstroh.
Allerdings ist der Silier-Prozess einfacher und zuverlässiger in Gang zu bringen, wenn man "grünen Lutsch" dazu verarbeitet. DAS ist dann Rindersilage, mit hohen Zuckeranteil..
Prima für Hochleistungs-Milchrinder, und gaaanz schlecht für leichtfutterige Equiden.
Für Heu gilt aber ähnliches! Es gibt ohne Zweifel Heu mit sehr deutlich höherem Energiegehalt als gute, "Langohren-taugliche" Heulage.

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BeitragVerfasst am: 16.02.2010, 12:45    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo
Eine Freundin von uns hat einen Milchviehbetrieb und 2 Ponys,1 Shetty und ein Lewitzer,die bekommen auch das ´´Hochleistungsheu´´,diesen Winter hat die Shettiline davon Hufrehe bekommen! eek!
Das das so extrem enden kann,hab ich auch nicht gewusst.
Wir hatten hier für die Pferde (Shetty,Tinker,Reitpony,Arabermix) auch mal so einen Ballen bekommen,das ist richtig grünes duftendes Heu,die haben davon Durchfall bekommen,aber zum Glück keine Rehe.

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Grüßle Sandra
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