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muffel
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BeitragVerfasst am: 08.12.2008, 16:43    Titel:   Antworten mit Zitat

@hallo: ich vestehe deinen beitrag so, dass du hygienisch einwandreies heu als ungeeignet für isländer empfindest - oder habe ich einen knick in der optik.
wenn ich heu meine, kaufe ich schon kräuterreiches heu, ohne schimmel und möglichst wenig staubend. es ist abgelagert und aus ungedüngtem gras. mehr kann ich hier in nrw, wo die wiesen nicht sonderlich kräuterreich sind, nicht tun.

was die ekzemneigung angeht, habe ich mich auch schon ziemlich informiert. meine stute ist hochallergisch gegen bremsenstiche und nur minimal gegen mücken.

das ekzemthema ist glaube ich endlos.

welches mineralfutter würdest du denn empfehlen, denn bei zinkmangel tritt das ekzem ja noch mehr auf als bei einer ordentlichen versorgung mit zink.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 11:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich halte Heu von stickstoffreichen Böden – egal, ob natürlicherweise vorhanden oder als Chemiedünger, Gülle oder Festmist eingebracht – für ungeeignet als Futter für Robustrassen wie Isis, Mulis, Fjordis etc., auch wenn es hygienisch einwandfrei sit, also kaum Schimmel enthält (völlig schimmelfreies Heu gibt es so gut wie nicht…)
Auch in NRW ist es problemlos möglich, für solche Tiere Heu aus Höhenlagen mit mageren Böden zu kaufen. Kostet halt etwas….
Es gibt bis heute keinen wissenschaftlich fundierten Nachweis, dass ein Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Sommerekzem besteht. Die Zinkmangel-Hysterie stammt dagegen nachweislich von viel zu hohen Referenzwerten in den Laboren. Etliche Labore haben in den letzten Jahren ihre Werte nach unten korrigiert, obwohl das ein lukratives Geschäft für alle Beteiligten war. Außer natürlich für den Patientenbesitzer und den (vermeintlichen) Patienten selbst….
Ich halte das Weglassen von jeglichem Mineral- und sonstigem Industriefutter für die beste Maßnahme gegen Sommerekzem.
Nicht nur Brosig und viele Leute in seinem Umfeld hatten damit zumindest Teilerfolge, wir auch!
Pferde sind Meister des Mangels, Mulis noch erheblich mehr.
Wer das nicht versteht, läuft Gefahr mit der Verabreichung von Zuviel in vielerlei Form sein Tier zu Tode zu füttern. Wobei ein Tod durch Kolik zwar hochgradig schmerzhaft ist, aber im Vergleich zum langen Siechtum an einer Hufrehe bis zum Ausschuhen noch vergleichsweise harmlos ist.

Auf Bremsenstiche reagieren sehr viel Pferde und Menschen hoch allergisch, wobei erste stark allergische Reaktionen oft nach sehr kurzer Gewöhnung kaum noch auftreten.
Allergietests sind ein sehr zweifelhafte Sache, schwer zu interpretieren, unzuverlässig halt…

Das Sommerekzem-Thema ist ein sehr schnell endendes Thema…. für den, der sich zur Ekzemerdecke durchringt!!
Man hat dann halt kein „Guck-mal-Pferdchen“ mehr! („Guck mal, habe ich nicht ein tolles, schickes Pferd??“)
Die Aussage höre ich – leider – öfter, etwa „Da ist ja ein richtiges tolles Pferd unter der Decke! Was für ein Pech, der arme Kerl, ganzen Sommer unter Decke….“
Ich sage den Leuten dann immer „….is’ Diebstahlschutz, muss ja keiner sehen, das der richtig gut ausschaut. Und Arbeit isses auch nich’, die Zeit die Aus- und Anziehen der Decke braucht, spare ich beim Putzen!“
Am tollsten findet die Ekzemerdecke natürlich unser Ekzemer-Quarter, er hat am wenigsten Stress mit Fliegen, Bremsen und was sonst noch. Geschwitzt hat er unter der Decke noch nie, seit 2003!!

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 14:56    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Hanno,

ich möchte deine Aussagen, Pferde und besonders Esel (Mulis) sind Meister des Mangels, etwas relativieren. Das gilt sicherlich für direkt verwertbare organische Nährstoffe im Futter, da ist in Wüsten und Steppen nicht viel zu holen. Dies muss aber nicht notwendigerweise auch für anorganische Mineralstoffe gelten. Viele aride Gebiete haben einen Untergrund aus Flugsanden, die im Gegensatz zu Flusssand nicht ausgewaschen sind, und daher reich an Mineralien aller Art sind. Diese finden sich dann auch in den dürren Stengeln und Gräsern wieder.

Viele Grüße

Susanne
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muffel
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BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 20:25    Titel:   Antworten mit Zitat

@hanno: ich habe für meine stute im ersten jahr, in dem sie sich anfing zu schubbeln ein halsteil gekauft, damit sie sich die mähne nicht abschubbeln kann und damit dort keine bremsen und mücken drankommen können. hat leider nicht so viel gebracht - kurz sie sah genauso aus, wie in dem jahr ohne halsteil.
im kommenden jahr dachte ich, dass ich vielleicht lieber das ganze tier eindecke, denn vielleicht äußert sich die allergie ja nur in der mähne und wenn frau stute am po gebissen wird, hilft das halsteil nicht wirklich. habe also das ganze pferd eingedeckt. auch in diesem jahr (decke hatte ich immer immer an) hat sie genauso ausgesehen, wie immer.
dieses jahr habe ich ihr el nino gegeben und sie hat sich nicht geschubbert. die ganze zeit habe ich ihr reformin gegeben, weil sie einen selenmangel hatte.
vielleicht höre ich mal auf mit mineralfutter und schaue mal, wie sie sich nächstes jahr entwickelt. deine theorie gefällt mir übrigens sehr gut, denn ich fürchte, dass es weder den futtermittelherstellern, noch den tierärzten wirklich um die gesundheit der tiere geht.
hast du in nrw eine adresse für karges heu?

ps. meine stute hat übrigens in ihren ersten jahren immer heulage bekommen und davon aus rangordnungsgründen sehr sehr wenig. diese heulage war so schlecht, dass man sie besser heul-lage hätte nennen sollen. in dieser zeit hatte meine stute kein ekzem.

letztens habe ich noch gedacht: je bessr sie versorgt wird, bierhefe, mineralien, heu satt, decke usw, desto schlechter wird das ekzem. verwirrt
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 21:01    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,
@ Hanno - das mit den zu hohen Zink-Referenzwerten finde ich ja interessant; denn bei Selen scheint es genauso zu sein. Mit dem Unterschied, dass hier wohl bisher noch nicht nach unten korrigiert wurde.
@ muffel - bzgl. Selenmangel, lies' bitte mal hier im Forum in dem entsprechenden Thema; vor allem den Artikel von Dr. Brosig, den ich in Form eines Links dort eingestellt hatte.
Auch zum Thema Heulage gibt es hier im Forum einen interessanten Artikel; Autor: Hanno Pilartz Großes Lächeln : http://www.maultierfreunde.de/showthread.php?t=943 , Beitrag 3 und 4.
Dass es den Futtermittelherstellern nicht wirklich um die Gesundheit der Tiere geht, ist MIR schon lange klar; wobei es ja eigentlich so ist, dass Angebot, und eben auch die Nachfrage den Markt regelt. Aber dazu sollte sich der Verbraucher (sprich Equidenhaltung) eben auch selbst schlau machen über die tatsächlichen Bedürfnisse seiner Tiere.
Deine Stute mal einfach "kärger" zu ernähren finde ich gut. Z.B. gibt es gerade im Hufreheforum einige Beispiele, wo Rehepferde kohlenhydratarm ernährt wurden, und prompt hat sich das Ekzem verbessert. Wenn Du dies tatsächlich in Angriff nimmst, bin ich sehr gespannt auf Deine Berichte.
Gruss
Beate

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muffel
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 74

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BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 23:00    Titel:   Antworten mit Zitat

@beate: danke für deine hinweise.
ich lese mir die artikel gleich noch durch.
ich war leider noch so naiv, dass ich dachte, tierarzt und futtermittelhersteller wollen nur das beste für das tier eek! .

ich werde meine stute in jedem fall versuchen wie oben angegeben zu ernähren. wenn ich mehr weiß, schreibe ich hier in jedem fall meine neuesten erkenntnisse Großes Lächeln
zum thema selen weiß ich von meiner freundin, die gerade tiermedizin studiert, dass diese ganzen werte von stunde zu stunde schwanken können und daher die aussagekraft ziemlich mager ist.
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Ginny
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 236

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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 00:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Muffel,

ich hatte fast 6 Jahre einen Ekzemer.

Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass vieles dem Einen hilft, dem Anderen nicht...

Meiner reagierte zwar auch auf Insektenstiche, aber nicht so, dass eine Decke geholfen hätte.
Das der Stoffwechsel da mit drin hängt, scheint ja mittlerweile relativ sicher zu sein, aber ansonsten ist da ja noch vieles im Dunkeln.

Ich habe bei meinem auch in den ersten 1,5 Jahren sehr viel ausprobiert und wieder verworfen.
Danach war er fast Symptomfrei: Er bekam Heu und Gras, hypoallergenes Mineralfutter von ich glaube St Hippolyt (ohne MF schubberte er mehr), Kieselerde...
Außerdem im Sommer selbstgemischtes Fliegenspray, 1-2x pro Woche Brennesseltee und regelmäßig den Mähnenkamm und die Schweifrübe mit Birkenhaarwasser (mit Fett) eingerieben.

Ich werde jetzt das Mineralfutter von Iwest für mein Muli und mein neues Stütchen testen, nachdem ich mit Plantagines sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Werde dann von meinen Erfahrungen berichten.
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HannoPilartz
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 1201
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 11:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Wir füttern nicht nach dem Prinzip „Alles weglassen, und dann wird das schon…..“.
Wir sind aber nach jahrzehntelanger Beobachtung der Meinung, dass Pferde und vor allem die deutlich intelligenteren Mulis gezielt das fressen, was sie brauchen. Wenn es ihnen denn in der Form angeboten wird, in der sie es erkennen können…
Und das ist nun mal nicht in Form von Reformin plus, Sempermin oder was auch immer, sondern nur in Form von Pflanzen, frisch oder getrocknet.
Wenn ich einem Equiden eine möglichst artenreiche Weide und ein möglichst kräuterreiches Heu anbiete, kann das Tier wählen. Und wird bedarfsweise zu bestimmten Jahreszeiten bestimmte Pflanzen bevorzugt fressen.
Im März sind das zum Beispiel Küchenschellen (kleine lila Blümchen, die sehr früh schon blühen).
In jedem Kräuterlehrbuch kann man nachlesen, dass diese schleimlösend wirken.
Ich schwöre, ich habe unseren Tieren noch NIE NICHT aus diesen Büchern vorgelesen, die wussten das vor mir….
Kräuter in größerer Vielfalt wachsen nur auf mageren Böden, die natürlich auch niemand mit stickstoffreichen Düngern (NPK, Gülle, Festmist) „verbessert“ haben darf. Eine einzige Güllegabe, und die Kräuter sind für ‚ne ganze Weile futsch…
Ein derart mageren Böden gibt es aber nicht nur Artenvielfalt, wie sie für die „instinkt-gesteuerte Selbstversorgung“ unserer klugen Tiere notwendig ist, das Futter insgesamt (frisch als Gras, oder als Heu) hat eine deutlich niedrigere Energiedichte (weniger Megajoule pro kg) und einen niedrigeren Eiweiß-Gehalt. Unsere Tiere können also länger und mehr davon fressen, ohne zu fett zu werden.

Was Beate zum angeblich weit verbreiteten Selenmangel vermutet, trifft nach meiner Kenntnis zu. Irgendein cleveres Kerlchen in der Futtermittelindustrie hat einmal was vom Auswaschen des Selens durch Sauren Regen in der Zeit von 1900 bis etwa 1975 gehört. Diese Theorie ist umstritten, konnte aber wunderbar dazu genutzt werden, dem wohlmeinenden Tierhalter ein schlechtes Gewissen zu machen. Und nichts öffnet den Geldbeutel so gründlich wie dieses….

Ãœbrigens: Wir halten ein Deutsches Warmblöd (Einstellerpferd), welches als letztes in der Gruppe der inzwischen 5 Pferde letzten Sommer von der drei Maulis gelernt hat, wie man frische Brenn-Nesseln und frische Disteln frisst. Geht nämlich ganz einfach, man beißt möglichst tief – dicht am Boden – ab, und saugt die Pflanze vorsichtig „mit dem Haarstrich“ ein, Ergebnis: Nix sticht, nix brennt…

Wer halt auf die Idee kommt, Tiere aus kargen Gegenden auf fette Wiesen zu stellen (oder mit Heu von solchen zu füttern), macht sie dadurch ziemlich schnell krank. Zumal sich eben diese Wiesen in den letzten 30 Jahren durch intensive Pflanzenzucht massiv verändert haben. Leicht zu erkennen daran, dass auch nach längeren Frostperioden kaum noch eine Wiese gelb wird, sie bleiben giftig-grün. Das hat eher wenig mit den milderen Wintern zu tun, sondern mit dem hohen Zuckergehalt. Zucker ist ein Frostschutzmittel. Der angezüchtete hohe Zuckergehalt dient den niedrigen Milch-, Käse- und Butterpreisen, die wir ja immer gerne haben wollten…
Auch wenn sich die Verdauung und der Stoffwechsel des Menschen von der der Equiden nachhaltig unterscheidet, eines haben beide Arten gemeinsam: ZUCKER MACHT HUNGRIG, nicht wirklich satt auf die Dauer. Deshalb fressen sich Isis halt so gerne auf den Wiesen in Flussniederungen o.ä. so schneckenfett. Gleiches gilt für ungebremsten Zugang zu „Turbo-Heu“ an der Rundraufe….

Haltet mich bitte nicht für einen Verschwörungstheoretiker, aber es ist leider nicht nur die Futtermittelindustrie, der das Wohlergehen unserer Equiden sch…egal ist, das gilt für die gesamte Agroindustrie…..

Gruß

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elke
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 15:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,
das was Ihr alle schreibt stimmt! Aber es ist auch auf den Menschen übertragbar.
Im Moment interessiert sich Tobi für Rinden und Laub.
Was suchen sich Eure aus?
Gruß Elke
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ostemporale
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Anmeldungsdatum: 08.01.2007
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 15:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hanno,

finde ich echt gut was Du über Fütterung sagst. Unsere Rentnerkoppel 100 x 200m in Offenstallhaltung ist die letzten 15 nicht bearbeitet worden und dient als ausschließliches Futter so lange bis kein Gras mehr zu rupfen ist. Zugefüttert im Sommer wird nur Stroh in kleinen Portionen. Klar bekommen die 4-Hufer Grasbäuche, allerdings hatten wir in der gesamten Zeit nie einen Hufrehe Fall oder eine Kolik oder andere Krankheiten zu beklagen. Erst vor einem Jahr habe ich einen Salz- und einen Mineralstein angebracht der je nach Bedarf abgeleckt wird.
die Mash, Brei und Müsliverwöhnten mit Vitamin- und Mineralzusatz volgestopften "Edelpferde" haben alle Nase Kreuzverschlag, Verspannungen und Reheanfälle. Dann kommt der Tierhomöopath gibt Tröpfchen, verordnet Stallruhe und vor allem verdient gut.
Dort wo Pferde zu VWG´s (verwöhnte Weiber Gäule) verkommen, ist das Auftreten von Krankheiten, wie kulturbedingte Fettsucht vorprogrammiert.
Klaus
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 15:54    Titel:   Antworten mit Zitat

Bevor hier Missverständnisse aufkommen, ist Hanno vielleicht so nett und schreibt noch was zum Thema "Weidepflege", "Umweiden" und "Stressgras"? Augen rollen (sarkastisch)
Danke!
Gruss
Beate

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 16:44    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Hanno,

eek! du lässt deine Tiere Küchenschellen fressen?? eek! . Küchenschellen sind inzwischen extrem selten geworden, und stehen auf der Roten Liste der geschützten Pflanzen. Sie sind vollständig geschützt - wenn du nur eine pflückst musst du Strafe zahlen - und kommen nur auf Trockenrasenstandorten vor.

Spaß beiseite, wenn du wirklich das Glück hast, deine Tiere auf solchen, nomalerweise unter strengem Schutz stehenden Flächen, fressen lassen zu dürfen, dann brauchst du dir um die Zusammensetzung deines Futters wirklich keine Sorgen machen. Aber du weißt sicher selber, dass diese Flächen sehr trittempfindlich sind, und eine Überweidung sehr schlecht vertragen. Als Naturschutzbeauftragte sehe ich leider immer wieder ganz häßliche Beispiele, wo aus einst artenreichen Wiesen, durch Überweidung von Pferden, reine Schlammwüsten geworden sind.

Viele Grüße

Susanne
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muffel
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 74

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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 16:47    Titel:   Antworten mit Zitat

@hanno: ich finde deine beiträge erste sahne und für mich sehr überlegenswert Fviolin . kannst du bitte schreiben, "was" du im richtigen leben bist?
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ninjo
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 17:45    Titel:   Antworten mit Zitat

elke hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
das was Ihr alle schreibt stimmt! Aber es ist auch auf den Menschen übertragbar.
Im Moment interessiert sich Tobi für Rinden und Laub.
Was suchen sich Eure aus?
Gruß Elke


hallo elke, das thema passt gerade. wir waren gestern mit muli und pferd im wald. da gehen wir ab und zu mal hin, damit die beiden ihren geliebten lehm lutschen können. gestern war allerdings was anders angesagt: muli interessierte sich brennend für die blätter der brombeere und knabberte fröhlich alles ab. erst hab ich dem pferd die blätter gezeigt, die wollte sie aber nicht. und dann hat sie das muli beobachtet und selber angefangen sie zu fressen - klasse team. und überhaupt nicht "warmblöd".
anschließend haben wir noch einige buchenäste gesammelt und sie in die boxen getan - heut mittag war alles aufgefuttert.

@klaus: eine freundin von mir ist an einen anderen stall gezogen. dort gibt es nur frauen bis auf einen mann. alle pferde haben eine gute figur - nur das pferd des mannes ist eine kugelrunde tonne, wird mit allem gefüttert, was die pferdefutterbranche so hergibt. hier würde ich mal ganz locker von "VMG" verwöhntem männer-gaul sprechen... eek!

gruß
jo
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 11.12.2008, 11:53    Titel:   Antworten mit Zitat

@Muffel: Ich hoffe, das entäuscht Dich nicht zu sehr, aber ich verdiene mein Geld als "IT-Fuzzi".
Derzeit teste ich Bankrechner, bin also ein richtig schlimmer Finger, IT-Spezialist für Zahlungsverkehrssysteme.

@Klaus: Was Ihr da macht, ist ziemlich abenteuerlich. Wir pflegen unsere Weidefläche, indem wir sie mit einem Amazone-Grashopper absammelm, ausmähen, vertilkutieren und walzen (das macht das sauteure Gerät netterweise in einem Arbeitsgang...). Zusätzlich kommt regelmäßig eine Kompostdüngung drauf, aber nur gut vergorener Wintermist oder Grashopper-Sammelgut, welches mindestens ein Jahr gelegen hat.
Wenn Du NICHTS an Deinem Flächen tun willst, brauchst Du locker 2-3 Hektar pro Tier. Wir haben leider nur 6 Hektar für 8 Tiere, eigentlich etwas wenig.
NIEMALS NIE lassen wir unsere Tiere auf der Weide, bis die aussieht wie ein Golfplatz. Das ist extrem schädlich für die Weide, und noch schädlicher für die Tiere, denn das kurz verbissene Gras enthält sehr viel Zucker.
Mag sein, dass manche Frauen ihre Huftiere als Kindersatz betrachten und daher "über-versorgen".
Was Weide, Heu und ernährungsbedingte Krankheiten betrifft, sind die Experten eigentlich auch nur Frauen, wie z. B. Dr. Renate Vanselow (hat ein paar tolle Bücher zum Thema geschrieben) oder Katy Watts in den U.S.A.

In jedem Fall hat eine gesunde Pferdhaltung rein garnichts mit "Hände-in-den Schoß-legen" zu tun.... und billig ist sie erst recht nicht!! Anstelle Masterhorse, Höveler und St.Hippolyt verdienen halt Landmaschinen-Hersteller und kleine Heubauern....

Von Stroh würde ich lieber die Finger lassen. Erstens kriegst Du kaum noch welches, was nicht mit Halmverkürzer gespritzt wurde, und zweitens ist eine reine Strohfutter ideal, den Tieren zu einer Anschoppungskolik zu verhelfen. Wer will das schon? Etwa bis zu einem Drittel Stroh in der Raufutter-Ration - wenn Du gutes bekommst - ist völlig okay, und gerade für Muli und Esel sehr gut. Aber der für diese Tiere sinnvolle hohe Lignin-Anteil im Grundfutter stellt sich auch ohne Stroh ein, wenn man spät geworbenes ("überständiges") Heu füttert. Dieses halte ich eh für ideal, grundsätzlich. Zucker ist nämlich eine Art Wachstumsträger. Da wo nix mehr wächst, ist auch kaum noch Zucker drin....

@Susanne: Ich weiß inzwischen auch, dass Küchenschellen unter Naturschutz stehen, aber DAS glauben mir unsere Equiden einfach nicht, kann ich machen, was ich will (bei uns gibt's aber noch reichlich davon).
Auch bei Ringelnattern erreiche ich nix. Unser Ekzemer-Quarter, der aus der Halbwüste in Washington State stammt, killt jede, die er kriegen kann. Hat halt von seiner Mama gelernt, dass nur platte Schlangen gute Schlangen sind. Da wo er her kommt, gibt's Klapperschlangen ohne Ende, und dass Ringelnattern ungiftig sind, will er einfach nicht glauben,sorry....

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