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Mulikauf und erste Zweifel   
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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Maultierfreunde-Forum - Übersicht -> Sonstiges ums Muli
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 31.07.2009, 19:47    Titel: Mulikauf und erste Zweifel   Antworten mit Zitat

Mir geht es ähnlich wie Ella, ein herzliches Hallo aus Bayern nach Wales, ich weiß auch nicht genau wo ich weiterschreiben soll und tue es ebenfalls an dieser Stelle.
Ich habe mit Mulis bisher keine Erfahrung, habe aber jede Menge Pferde und Ponies erzogen und großgezogen und habe deshalb völlig blauäugig entschieden Johnjohn zu nehmen, nach dem Motto, den krieg ich auch noch groß. Je mehr ich hier allerdings lese, desto mehr bekomme ich den Anflug einer kleinen Panik ob ich mich damit nicht etwas übernommen habe. Eins ist mir jedenfalls jetzt schon klar, so wie ich mir das vorgestellt habe wird es wohl nicht gehen. Ich dachte, er ist ja noch so klein, 2-3 Wochen intensiv Betreuung bis er zahm ist und das 1x1 des Führens und Benehmens kennt und dann in die Fohlenherde und immer mal wieder ein paar Einheiten zur Auffrischung.
Aber nach allem was ich hier lese, bekomme ich langsam den Eindruck, Mulis sind die Cow-Chows unter den Pferden. (Nicht als Kritik gemeint, ich mag Chows, würde aber nur einen nehmen wenn ich ihm meine Zeit mehr oder weniger ausschließlich widmen kann.) Jedenfalls klingt es ganz danach: lange Zeit misstrauisch bis sie sich anschließen, dann mehr oder weniger auf einen Menschen geprägt und dann doch wieder hinterfragend was man von ihnen will. Klingt jedenfalls nach viel Arbeit und meine Zeit gehört eigentlich großteils der Ponydame, die schuld ist dass ich ihn überhaupt entdeckt habe. Sie heißt Bumblebee, ist eine 2jährige Exmoorstute, völlig wild wie all ihre Vorfahren auch und nachdem sie jetzt einen Monat bei mir ist, bin ich nach intensiver Zeitinvestition, die ersten Tage hab ich lesend in der Box verbracht, erst soweit, dass ich sie bis zur Kruppe berühren kann und ein Halfter anziehen kann, an Führen ist noch länger nicht zu denken.
Jetzt warte ich also mit stark erhöhter Spannung und leichten Befürchtungen dass ich am 22. Johnjohn holen kann, um dann wahrscheinlich gar keine Zeit mehr zu haben.
Ein klein wenig bereue ich es fast und bin froh dass die Tatsache, dass ich Einsteller bin und jeden Monat zahlen muß, mich daran gehindert hat auch den Bruder zu nehmen.
Allerdings wenn ich mir den netten Kerl auf dem Foto betrachte, bereue ich es doch nicht, er ist wirklich zu schade für den Schlachter und warte aufgeregt auf das was mich erwartet.
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ninjo
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BeitragVerfasst am: 01.08.2009, 12:08    Titel:   Antworten mit Zitat

hallo johnjohn;
zunächst hast du mal den ersten wichtigen schritt getan, hast dich hier angemeldet, dich durchs forum gelesen und bist bestimmt bereit, deine erfahrungen mit uns zu teilen und eventuell auch hilfe zu suchen und anzunehmen. wir sind hier ein gemischtes völkchen, dass genauso wie ihre mulis gänzlich unterschiedlich sind. aber alle haben (hoffentlich Blinzeln ) das einzig wichtige im auge - dass es den muli MIT den menschen gut geht.
also scheu dich nicht zu fragen. und vielleicht ist ja jemand mit mulierfahrung in deiner nähe? schau doch mal in der membermap nach.
und wenn du magst, beginn ein tagebuch zu schreiben, wenn dein "kleiner" da ist.
viel glück
und
alles gute
jo
(die leider nicht in bayern wohnt)
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 00:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Marion,
ich habe Deinen letzten Beitrag vom Vorstellungsthread abgezwackt und damit ein eigenes Thema für Dich erstellt. Sollte Dir der Titel nicht gefallen, bitte kurz eine PN an mich, ich ändere ihn dann.
Ich finde es gut, dass Du Dich hier durch das Forum liest, so die verschiedenen Meinungen von verschiedenen Mulibesitzern hier kennenlernst und nun versuchst, Dir ein eigenes Bild vom Maultier zu machen. Ich denke, die meisten von uns haben sich anfangs ziemlich blauäugig diesem Thema genähert. Aber es ist wie bei Allem: Hinterher ist man immer schlauer Augen rollen (sarkastisch) . Die meisten haben sich durch alle Widrigkeiten durchgebissen und erfreuen sich heute an ihren Tieren.
Darum lass' Du Dich bitte nicht allzu sehr verunsichern; freu' Dich auf das Abenteuer JohnJohn, es wird schon klappen, und wir hier werden versuchen, Dir nach bestem Wissen und Gewissen zu helfen.
Nun zu JohnJohn selbst: Ist seine Mutter auch eine "wildlebende", so wie das Exmoorpony? Sollte es so sein, dann solltest Du in der Tat viel Zeit und Geduld einplanen, um mit ihm in Kontakt zu kommen.
Im Vorstellungsthread schreibst Du, er ist jetzt 5 Monate alt (meine ich mich zu erinnern); das finde ich sehr früh, um ihn von der Mutter abzusetzen. Wenn irgendwie möglich, würde ich versuchen, das noch etwas hinauszuzögern. Weniger wegen der Ernährung durch die Mutter und der physischen Reifung, sondern mehr in Bezug auf die psychische Festigung. So wie ich Dich verstanden habe, beabsichtigst Du, ihn in eine Box zu sperren zwecks Kontaktaufnahme. Falls seine Mutter in irgendeiner Form Menschenkontakt gewohnt ist, würde ich versuchen, über die Mutter an ihn ranzukommen. Ich weiss ja nicht - vielleicht steht er momentan nicht allzu weit von Dir entfernt, und Du hättest die Möglichkeit, ihn dort bei seiner Mutter zu besuchen, und ihm über seine Mutter zu zeigen, dass der Mensch gar kein Ungeheuer ist?
Die Idee, ihn anfänglich in eine Box zu sperren, finde ich nicht so gut - und auch nicht ungefährlich für alle Beteiligten. Hättest Du - wenn er dann bei Dir ist - nicht die Möglichkeit, ihn auf einem etwas grösseren, aber doch begrenzten, Areal zu halten? So dass er Dir aus dem Weg gehen kann wenn er das möchte (und sich dadurch nicht gezwungen sieht, sich verteidigen zu müssen), und Du ihn einfach "kommen lassen" kannst?! Das fände ich optimal.
Aber nun warte ich erst mal ab, was Du über seine Mutter, bzw. seine Herkunft berichtest.
Grüssle
Beate

_________________
Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern!
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 11:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Vielen Dank für euer Hilfsangebot, ich werde es bestimmt brauchen können. Ja, Beate, seine Mutter gehört zu der wildlebenden Herde und ist absolut scheu. So habe ich ihn ja entdeckt, als ich mir Bumblebee dort rausgesucht habe. Ich kann leider nicht länger warten ihn zu holen, denn zum einen soll die Herde zum Herbst hin aufgelöst werden und zum anderen muß ich meinen letzten Urlaub im August nehmen, da ich anschließend beruflich sehr eingespannt sein werde. So habe ich jetzt die letzte Augustwoche Urlaub um ganz für ihn dazusein. Er kommt in die Box neben Bumblebee, sie kennt er ja und sie kommt inzwischen auch zu mir. Ich hoffe das ist ein gutes Beispiel.
Natürlich wird er nicht rund um die Uhr in die Box gesperrt sondern kommt auch mit Bumble und einer Dales Stute in den Auslauf und auf die Koppel, nur in die Stuten- und Fohlenherde kann ich ihn erst entlassen wenn man an ihn rankommt, denn die leben auf einer größeren Fläche mit Offenstall.
Ich hatte in meiner Vorstellung schon mal gefragt ob ich ihn kommen lassen soll, wie bei Bumble oder nach 1-2 Tagen Eingewöhnung zwangsbeschmusen, da er ja noch sehr jung ist und das "Wilde" vielleicht nicht ganz so verwurzelt wie bei Bumble. Da wurde mir zur Beschmusung geraten. Ich werde es wohl auf mich zukommen lassen und sehen wie er auf was reagiert. Ich habe früher schon Erfahrungen mit Dülmenern und wilden Isländern gemacht, aber ich muß sagen, ein Exmoor ist ganz etwas anderes und im Vergleich dazu wirklich Wildtier.
Wie das dann bei einem Muli aussieht, lasse ich mich überraschen. Seine Mutter ist 3/4 Haflinger, 1/4 Exmoor und die Großmutter, die Haflingerstute ist zahm, vielleicht hat die ja ein paar "zahme" Gene weitergegeben.
Sobald er da ist werde ich Tagebuch schreiben und ganz bestimmt Euren Rat brauchen.
Danke dafür, Marion

P.S. anbei ein Bild von ihm neben seiner Mutter, links von ihm sieht man den Kopf von Bumble, rechts von seiner Mutter die hintere Hälfte seines dunkleren Muli Bruders.
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elke
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Alter: 56

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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 14:09    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Marion,
zur Zeit lese ich immer wieder Bücher von Mark Rashid. Auch er ist ein sanfter Horseman. Seiner Meinung nach gibt es 2 unterschiedliche Arten von Herdenbosse(Führer/Leader). Die die alles mit drohen und Gewalt durchsetzten, und die die den anderen in Ruhe und Freundlichkeit den richtigen Weg zeigen. Nun ist er der Meinung das der letztere der bessere Weg ist.
In einem Buch beschreibt er die Zähmung von Wildpferden. Dort lernte er, das sie viel mehr lernen, wenn man ihnen Zuverlässigkeit beweist. Also keine Experimente, sondern ein gleiches Schema, das so Beständigkeit und Sicherheit bietet. Irgendwann fangen sie an, einem zu vertrauen. Und das ist dann die Basis weiteres aufzubauen.
Soweit die Theorie.
Gruß Elke
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mulia
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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 14:27    Titel:   Antworten mit Zitat

"Ich werde es wohl auf mich zukommen lassen und sehen wie er auf was reagiert."
So würde ich es auch machen. Du hast doch schon so viel Pferdeerfahrung, auf die Du aufbauen kannst. Ich glaube nicht, dass Du Dich schon vorher verrückt machen musst. So wie jedes Pferd ist auch jedes Muli anders. Dein Muli wird schon nicht gleiche alle "unvorteilhaften" Eigenschaften, von denen hier im Forum in Bezug auf Mulis gesprochen wird, in sich vereinigen. Es ist sicher erst einmal wichtiger, dass er möglichst gute Haltungsbedingungen (also vor allem Auslauf und Sozialkontakte zu anderen Equiden) hat, als das er möglichst schnell zahm und für den Menschen verlässlich wird.
Liebe Grüße
Julia
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 19:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Elke,
danke, das ist die Basis auf der ich mit Bumblebee arbeite, ich erzwinge nichts und es geht langsam vorwärts. Ich hab ja Zeit.

Ich freu mich jedenfalls auf Johnjohn und bin riesig gespannt, wie alle bei uns im Stall, ständig werde ich gefragt wann er denn endlich kommt. Leider geht die Begeisterung nicht so weit, daß jemand von ihnen den kleineren Bruder nehmen würde. Meine Freundin hat Fotos von ihm gemacht, sobald ich sie habe stelle ich sie hier rein.
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Susanne
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BeitragVerfasst am: 03.08.2009, 10:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Marion,

lass die Dinge einfach auf dich zukommen, und mache dich nicht schon im Vorfeld verückt. Es liegt in der Natur der Foren allgemein, dass hier eher die Probleme als die positiven Seiten zur Sprache kommen.
Ich bin gerade von einem viertägigem Wanderritt zum 20jährigem Jubiläum der schweizer Maultierfreunde (IGM) zurückgekommen, dort waren über 30 Mulis vertreten. Die Berichte von den Sternritten, der gemeinsame Ausritt, das Verhalten auf der Reitanlage, das anspruchsvolle Trailturnier, die 15-Muliquadrille und die Parade durchs Dorf widerlegten auf eindrucksvolle Weise die (Vor)Urteile über Mulis.
Sicher viele von uns hatten irgendwann Probleme mit den Tieren, aber seien wir ehrlich, bei uns im Stall hatte fast jeder Pferdebesitzer eine Phase wo er sein Tier lieber abgegeben hätte. Es ist beim Muli nur einfacher, die Probleme darauf zu schieben, dass es eben ein Muli ist.
Du hast viel Erfahrung, also handle einfach nach deinem Gefühl was richtig ist. Lass dich weder in die eine Richtung (nur ja kein Klaps) noch in die andere Richtung (da musst du jetzt aber durchgeifen) gegen dein Gefühl beeinflussen.

Grüße Susanne
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NiWi
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BeitragVerfasst am: 19.09.2009, 17:54    Titel:   Antworten mit Zitat

Um ehrlich zu sein, habe ich im Moment echt angst, dass ich mich mit dieser Geschichte total übernommen habe. Ich als Anfängerin in Sachen Pferdehaltung... und dann noch ein Jungtier, welches ich selber erziehen muss.

Das war alles so nicht gedacht und ich hoffe sehr, dass die Geschichte letztendlich gut ausgeht. Aber man kann soviel falsch machen... und wenn man es ganz genau nimmt, habe ich keinen in meinem Umfeld, den ich fragen könnte.

Es ist jetzt einfach zu sagen, der ist jetzt kastriert, jetzt wird alles gut. Doch denke ich, dass es nicht nur das ist... sondern auch die Fehler die ich ich in der Erziehung mache... Im Moment fühlt sich der Schuh, den ich mir da angezogen habe, zehn Nummern zu gross an.

Beitrag wurde von mir aus dem Vorstellungs-Thread von Nicole - http://www.maultierfreunde.de/showthread.php?t=1860 rauskopiert, da hier thematisch passend weiterdiskutiert werden kann.
Admin
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 20.09.2009, 10:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Das kann ich so gut nachfühlen, mir geht es genauso ... ich hangel mich von Tag zu Tag und stelle fest ein Muli ist nicht vergleichbar mit Pferden und ich habe eine große, langjährige Pferdeerfahrung auch mit Jungpferden und Problempferden.

Es ist nichtmal wie bei einem Esel, denn ich hab auch ein klein wenig Eselerfahrung.

Er ist eben ein Mittelding und reagiert mal so, mal so und dann wieder ganz anders.
Das einzige was hilft ist denke ich sich wirklich langsam vortasten ... und beten ...

Bei Johnjohn bin ich froh dass er endlich auftaut und von allen möglichen Leuten inzwischen Futter aus der Hand nimmt, nur nicht von mir.

Auch ich mache Fehler, weil ich nicht weiß was für ihn richtig ist und hoffe sehr dass sich der Satz: ein Muli vergißt nie, nicht bewahrheitet.

Dann wünsche ich uns beiden einfach mal dass es gutgeht, sie sind ja beide noch jung ...
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 20.09.2009, 22:31    Titel:   Antworten mit Zitat

" Das einzige was hilft ist denke ich sich wirklich langsam vortasten ... und beten ..."



Das einzige, was hilft, ist, denke ich, sich wirklich langsam vortasten....und

LIEBEN Loves , von ganzem, tiefstem Herzen und mit aller Sanftmut, bei jedem seiner Verhalten, wohlwollendes Verstehen und Respekt gegnüber einem selbstbewussten Mitgeschöpf.

Lächeln Kathrin*


[COLOR="DarkOliveGreen"]Das Muli ist eine Herausvorderung an den guten Charakter des Menschen
[/COLOR]

_________________
Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 21.09.2009, 10:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Es gab da mal einen alten Chinesen namens Lao-Tse, der hat den netten Spruch geprägt "Wo Licht ist, ist auch Schatten" (oder so ähnlich...).
Der erheblich größere Intelligenz von Mulis ist den Menschen oft von Nutzen, schafft Vorteile im direkten Vergleich mit einem Pferd, stellt aber auch höhere Anforderungen (an den Menschen, an die Zäune etc.).
Ein junges Tier stellt zwangsläufig auch recht hohe Anforderungen, bietet Dir aber auch den großen Vorteil, immer zu wissen, dass Dein Tier nicht irgendwann mal von einem dämlichen Vorbesitzer nach Strich und Faden durchgeprügelt wurde, mit der Konsequenz, dass DAS irgendwann mal durch eine für Dich gefährliche Aktion "raus kommt".

Das Gefühl, in zu großen Schuhen rum zu laufen, hatte mit ziemlicher Sicherheit jeder schon mal, der sich mit Mulis "eingelassen" hat, da bist Du hier in guter Gesellschaft!
Nehme das Ganze als Herausforderungen, sei vorsichtig ohne ängstlich zu sein, beobachte viel, besorg' Dir alle erreichbaren Infos, und - am allerwichtigsten - strenge Deinen Grips UND Deine Intuition an (bei Mulis noch mehr als bei Pferden brauchst Du unbedingt BEIDES!!).

DU SCHAFFST DAS!!!

_________________
Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule
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NiWi
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BeitragVerfasst am: 25.09.2009, 16:56    Titel:   Antworten mit Zitat

Oh, wenn ich das so lese, dann taste ich mich mal langsam, chinesisch betend heran...

Gestern habe ich es seit der Kastration zum ersten Mal wieder versucht.
Nur mal kurz striegeln... hat genau 60 Sekunden gedauert bis der Angstschweiss ausbrach...

Da brauche ich jetzt viel Geduld...

Ans Auskratzen der Hufe mag ich nicht denken... aber in zwei Wochen kommt der Hufschmied... viel Spass... aber inzwischen kenne ich ja meinen sicheren Platz hinter dem Zaun *lach*
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Palatina
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BeitragVerfasst am: 25.09.2009, 18:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Niwi,

bei wem brach denn der Angstschweiß aus, bei dir oder dem Muli?

Und warum? Vielleicht magst du die Situation mal genauer schildern.


Das mit dem Hufschmied ist so eine Sache. Vielleicht kann an dem Tag jemand anderes das Tier halten, sodaß du dich völlig raushalten kannst bis zur Geldübergabe... Cool

Der Vorteil wäre, daß das Muli die Aktion dann nicht mit dir in Verbindung bringt. Nur so eine Idee. Vielleicht hat der Hufschmied auch jemanden, den er mitbringen könnte, wenn du ihn vorher fragst.

Grüße, Palatina

_________________
Nur Fledermäuse lassen sich hängen!
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 25.09.2009, 19:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Niwi,

Johnjohn lässt mich langsam immer mehr an sich ran und damit hab ich gewonnen, alles andere was kommt ist zu schaffen.

Ich hab gelesen dass Du Angst vorm Hufe geben hast. Gerade Jungpferde sind zappelig und explodieren manchmal aber die Ursache liegt nicht in Bösartigkeit. Sie sind oft sehr kitzelig und haben dann das Problem dass sie sich nicht ausbalancieren können.

Der Beginn ist dass sie einfach nur die Hand überall am Bein dulden, mehr nicht! Langsam vorgehen, kommt ein kitzeliger Punkt Hand ganz ruhig liegen lassen, ist er kurz brav loben und aufhören.
Wenn er Futter liebt kannst Du da auch ein ganz kleines Stück geben, dass er was positives damit verknüpft, dann weggehen.
Nach 30 oder 45 Minuten kannst Du wieder hingehen es nochmal probieren, so langsam vortasten bis er die Hand duldet, noch nicht versuchen aufzuheben.
Klappt das, vorne nur ganz kurz anheben, sofort loslassen (aber nicht fallenlassen) loben, andere Seite wenn es geht, loben Pause. So lange bis er die Füße vorne gut gibt, vorne ist selten ein Problem, immer schauen dass Du dicht am Tier stehst.

Hinten sind sie meist kitzeliger und haben mehr Probleme sich zu balancieren und wenn sie zappeln bringen sie uns auch leichter von den Füßen, da rate ich Dir es mit einer Aufhalteschlaufe zu versuchen, mach ich mit empfindlichen Jungpferden immer.

Mit der Schlaufe aber unbedingt an einem sicheren Pferd üben bis Du gut damit umgehen kannst!!!
Ihm die Schlaufe zeigen wenn er Angst hat was zu fressen reinlegen, ihn nach und nach überall mit der Schlaufe berühren, streicheln bis er keine Reaktion mehr zeigt.

Wichtig immer wieder Pausen! Es ist ein Baby er kann sich nur kurz konzentrieren! Das ganze dauert Tage wenn nicht Wochen !

Wenn er die Schlaufe am Bein duldet ohne jegliche Angst, sie einfach ums Bein legen - ohne Durchschlaufen! Ist er ohne Angst und ganz brav kannst Du versuchen das Bein hochzunehmen, nur ein ganz kleines Stück und immer in Richtung unter den Bauch !! Nie nach hinten weg wie er es später geben soll !! Zappelt er immer ruhig bleiben, nachgeben dass er absetzen kann und kriegt er Panik auch die Schlaufe loslassen, aber immer ruhig bleiben. Zeigt er vor der Schlaufe überhaupt keine Angst und Panik, auch wenn sie direkt um sein Bein liegt, kannst Du durchschlaufen und das Bein vorsichtig anheben, jeden kleinsten Erfolg loben, Bein runterlassen ... immer nach 1,2 Versuchen aufhören, hat es nicht geklappt, Ruhe bewahren, ihn seitwärts treten lassen oder sonst was machen was er kann und brav tut, dass Du mit einem Lob aufhören kannst.

Dann auch ruhig wieder 1 oder 2 Schritte vorher erneut anfangen. Nicht zu viel an einem Tag. Auch mal ruhig ein paar Tage Pause machen, das Bein nur wieder streicheln, putzen aber stehenlassen.
Manchmal wirkt so eine Pause Wunder.

Der Vorteil mit der Schlaufe ist, dass er zappeln kann, auch "treten" ohne dass Du aus dem Gleichgewicht kommst oder ihn gar strafen mußt, ein einfaches Nein, auch mal energischer ist das Maximale.

Ist er ruhig und brav, sofort loben, aufhören und vielleicht erst am nächsten Tag weitermachen.

Immer dicht an seinem Körper stehen, anfangs neben seinem Bauch, später etwas weiter hinten. Mit der Zeit lernt er dass es gar nicht schlimm ist auf 3 Beinen zu stehen, dass er nicht fällt, dass er sich balancieren kann, dass ihm nichts passiert.

Führ Dir immer wieder vor Augen dass seine Reaktion normal und nicht bösartig ist. Er vertraut dem Menschen ja noch nicht und ihm einen Fuß wegzunehmen, nimmt ihm Sicherheit, ist für ihn eine Bedrohung ihn zu Fall zu bringen.

Ich gebe Dir den dringenden Rat den Hufschmiedtermin zu verschieben bis er die Füße brav gibt und auch dann den ersten Hufschmiedtermin nur kurz zu machen, vielleicht nur knipsen, nicht ausschneiden oder raspeln, loben und erst beim nächsten Mal mehr.

Er soll Vertrauen bekommen, dann hast Du nie Probleme, wenn Du da jetzt was mit Zwang durchsetzt, er wird größer und stärker und die Probleme wachsen mit.

Meine Bumblebee ist ein kompletter Wildling und bei ihr waren die Füße besonders heikel. Sie hat mich fast angegriffen als ich das erste Mal versuchte ihr Vorderbein aufzunehmen, es waren nur Sekunden, in denen ich mich langsam zurückgezogen habe und wir beide aufgeatmet haben, denn wir mögen uns und keiner wollte dem anderen eigentlich was tun.

Heute gibt sie ihre Füße gern, sie erwartet die Belohnung aber die Hinterfüße kann ich bisher in guten Momenten nur berühren, weiter bin ich noch nicht. Dadurch dass ich sie in den Offenstall entlassen habe mußte ich bei allem wieder von vorne anfangen.
Es wird mindestens noch 1 Jahr dauern bis ich sie das erste Mal einem Hufschmied vorstelle, aber das ist bei ihr kein Problem, sie hat eine korrekte Stellung und gesunde Hufe, die abbrechen wenn sie zu lang werden und wie "gemacht" aussehen.
Den Wildpferden macht ja auch keiner die Hufe.

Dein Muli ist erst 8 Monate alt, die Hufe dürften in dem Alter kein Problem sein und jetzt kommt der Winter da wächst der Huf eh langsamer.
Also lasst Euch Zeit !! Alle Zeit die ihr braucht ! Und wenn Du mal besonders viel Angst hast oder nicht gut drauf bist, lass es, dann kann es nichts werden und das ist überhaupt keine Schande, es kommen wieder bessere Tage.
Genauso hat er Tage wo er nicht zu genießen ist, dann lass ihn erzwing nichts, es bringt nichts.

Wenn er sich ausgetobt hat, zufrieden ist, dann klappt auch so etwas besser.

So ich hoffe dass das Ganze nicht zu lang und zu langweilig ausgefallen ist und eine kleine Hilfe für euch ist.

Liebe Grüße von Marion, die auch mit einem Muli Wildling fertig werden muß.
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