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Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Anmeldungsdatum: 06.06.2010
Beitrge: 406

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BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 10:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Kathrin hat Folgendes geschrieben:
Miss Red hat Folgendes geschrieben:


Sonst kann es unter Umständen passieren wie im Nachbardorf,das die Mutterstute ihr gut einjähriges "Fohlen" welches schon stattlichen Wuchs aufweist immer noch säugt.
Finde ich nicht gut,da wäre ich für eine zeitweise deutliche räumliche Trennung...


Na und?? Was soll daran schlimm sein? Spätestens mit 1,5 ist das vorbei. Im 2. Sommer mit viel Gras verliert sich das.


Leider nicht immer! Wie schon mehrmals an anderer Stelle geschrieben - Hexi soff bis zum Umstallen im September (Da war sie 5 1/2!!) noch immer. Nichteinmal bei der eigenen Mutter, sondern bei der Mutter ihres gleich alten Muli-Bruders. Diese Hafistute war um die 30 und hatte, nun sehr vermenschlicht ausgesprochen, eine Art psychische Störung. Auch als Muli schon mehr an mir als an ihr hing, wieherte sie ihr noch immer nach, wenn ich sie von der Weide holte. Sie brach aus um zu ihr zu kommen, wenn wir arbeiteten, und ich muss sagen, als ich meine Kleine wegholte, hatte ich richtige Gewissensbisse, da Hexe ihre einzige "Aufgabe" im Leben war. Die Stute hatte schon zuvor in ihrem Leben viele Fohlen, bei denen anscheinend alles normal verlief.
Nachdem ich diesen Thread gelesen hatte, wurde mir auch klar, warum das Umstellen noch zusätzlich so viel Stress für Muli war, es war auch ein apruptes Absetzen, vielleicht nocht stressiger als es für ein Jungtier schon zu früherer Zeit gewesen wäre.
Ich weiß, das ist die absolute Ausnahme, aber ich habe keine positiven Folgen des "der Natur frein Lauf lassens" feststellen können, sondern nur negative. Und ich glaube, da wäre für beide ein sanftes Absetzen, soweit dieses möglich ist, besser gewesen.

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Kathrin
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Anmeldungsdatum: 17.07.2007
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BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 11:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Beate hat Folgendes geschrieben:
Kathrin hat Folgendes geschrieben:
Er nahm ein Hölzchen, höchstens kleinfingerdick, schnitzte an den Seiten eine Kerbe rein und band sie den Jungtieren wie ein Gebiss ins Maul. So konnten sie zwar fressen, aber nicht die Zunge zum Trinken aufrollen. Nach weniger Zeit haben sie es gar nicht mehr versucht und er konnte es rausnehmen. Sowas müsste bei Pferde eigentlich auch gehen...


Und das soll "schonend" sein?


Klar! Die Jungtiere werden nicht von der Hede getrennt!Es geschieht ja zu der Zeit, wo sie schon gut selbst fressen können und die milch nur noch zusätzlich schlürfen. Das Hölzchen liegt, wie bei Pferden das Gebiss, in der zahnfreien Stelle hinter den Schneidezähnen. Und ist ja nicht für ewig. Sie versuchen halt zu trinken und es funktioniert irgendwie nicht mehr. Irgendwann versuchen sie es eben gar nicht mehr, da es ja sinnlos ist.

Kathrin

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Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels
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Miss Red
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Beitrge: 1003
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BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 12:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Wenn die Züchter ihre Fohlen verkaufen,werden sie ums absetzen nicht herumkommen.
Im Übringen hätte ICH schon arge Bedenken,wenn der zweijährige Junghengst noch bei der Stute säuft während er schon langsam die Geschlechtsreife erreicht...

_________________
Grüßle Sandra
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beitrge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg
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BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 12:47    Titel:   Antworten mit Zitat

Kathrin hat Folgendes geschrieben:
Beate hat Folgendes geschrieben:
Kathrin hat Folgendes geschrieben:
Er nahm ein Hölzchen, höchstens kleinfingerdick, schnitzte an den Seiten eine Kerbe rein und band sie den Jungtieren wie ein Gebiss ins Maul. So konnten sie zwar fressen, aber nicht die Zunge zum Trinken aufrollen. Nach weniger Zeit haben sie es gar nicht mehr versucht und er konnte es rausnehmen. Sowas müsste bei Pferde eigentlich auch gehen...


Und das soll "schonend" sein?


Klar! Die Jungtiere werden nicht von der Hede getrennt!Es geschieht ja zu der Zeit, wo sie schon gut selbst fressen können und die milch nur noch zusätzlich schlürfen. Das Hölzchen liegt, wie bei Pferden das Gebiss, in der zahnfreien Stelle hinter den Schneidezähnen. Und ist ja nicht für ewig. Sie versuchen halt zu trinken und es funktioniert irgendwie nicht mehr. Irgendwann versuchen sie es eben gar nicht mehr, da es ja sinnlos ist.

Kathrin


Der Absetze-Prozess als solcher mag auf diese Art vielleicht (?) "schonend" sein; sicher aber nicht die Tatsache, einem Fohlen/Jungpferd/-muli o.ä. tagelang einen Stock oder Gebiss ins Maul zu hängen. Davon abgesehen muss das Tier erst lernen, damit überhaupt fressen zu können. Meine Naomi kann bis heute noch nciht mit dem Snaffle-Bit fressen. Und wie schaut da die Wasseraufnahme auf, wenn die Tiere damit nicht trinken können?
Ich finde diese Lösung nicht tierfreundlich.

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Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern!
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carol_kaye1
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Alter: 43

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BeitragVerfasst am: 19.05.2012, 14:54    Titel:   Antworten mit Zitat

mikado hat Folgendes geschrieben:
bei allen Züchtern die ich kenne und auch im ISI Stall (2-3 Fohlen im Jahr )wo ich mit Muli bin , werden die Fohlen mit ca.6 Monaten abgesetzt , also getrennt von der Mutter . Manche Stuten werden ja auch gleich nach der Geburt wieder gedeckt . Andere wollen ihr Pferd ja auch wieder voll zum Reiten ( Reitsport ) nützen . Besser ist es wenn dann die Fohlen auf eine Fohlenweide kommen , dort ein selbstbewußter älterer Wallach steht und den Fohlen das Einmalein beibringt .

Für die Stute ist es auch besser den die 6 Monat alten Jungspunde können ihre Mutter schon ganz schön quälen Blinzeln

Sehe ich genauso und wird in der Apaloosa-Zucht in der Dinky ihre Heimat hat auch so gehandhabt. Beim Absetzen ist die Herde noch gemeinsam am Hof und in den Ausläufen, aber in unterschiedlichen Gruppen. Bis zur Sommerweide-Zeit sind sie soweit selbstständig dass die das freie Leben ohne Mama voll und ganz genießen können.

Dinky ist seinerzeit mit 8 Monaten bei ihrem Umzug nach Deutschland abgesetzt worden. Zuvor war sie es schon gewohnt, stundenweise von Mama getrennt zu sein; als Dinky dann bei uns ausgezogen ist ist Mama noch weiter bis nach Hamburg gefahren. Dinkys Mutter war in erster Linie mal froh ihre Ruhe zu haben (Klein-Muli sei zuletzt ziemlich anstrengend gewesen). Auch Dinky hat nach 2-3 Tagen den Trennungsschmerz schnell vergessen - die Neugierde auf die neue Umgebung, das unbekannte, aber hochinteressante Gras und vor allem die gleichaltrigen Spielkameraden konnten nicht ignoriert werden. Lächeln


Um die Parallele zu den Menschen zu ziehen: Abnabelung ist für alle Säugetiere nicht einfach, aber zwangsläufig eben notwendig. Die einen Kinder heulen wenn sie am Kindergarten "alleine" zurückgelassen werden, die anderen freuen sich auf Spiel und Unterhaltung. Ganz ohne Kummer und Schmerz geht unsere eigene Entwicklung nicht vonstatten, und genauso ist es auch bei den Equiden. Von den Apaloosa-Fohlen habe ich gelernt dass sich auch hier nicht jedes Fohlen über einen Kamm scheren lässt. Die einen sind schon nach ein paar Tagen sehr resolut und selbstständig (und die Mama hat ihre liebe Not dem quirligen Nachwuchs hinterherzukommen), die anderen sind "Mamakinder" und verstecken sich auch bis ins höhere Alter gern hinterm Rockzipfel. Für mich liegt es im Ermessen des Halters welche Variante (und in welchem Zeitraum) für welches Tier die Richtige ist.

Viele Grüße
Elke

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“Think for yourself. Question authority”. Timothy Leary
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Miss Red
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BeitragVerfasst am: 20.05.2012, 10:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Vor allem sehr schön wenn man dann ein 3-4 Jähriges Muli/Pferd hat mit vielleicht Stockm. 150cm was partout nicht ohne Mama will...Ganz toll für Menschen die auch gerne mal alleine ausreiten etc. wollen..Bring das so einem DANN mal bei Cool
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Grüßle Sandra
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carol_kaye1
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Alter: 43

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BeitragVerfasst am: 20.05.2012, 14:56    Titel:   Antworten mit Zitat

Auch für diesen Fall gibts doch eine Lösung Sandra: schicke Kutsche kaufen, Zweispännergeschirr kaufen, los gehts! Großes Lächeln

Viele Grüße
Elke

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BeitragVerfasst am: 20.05.2012, 20:44    Titel:   Antworten mit Zitat

Miss Red hat Folgendes geschrieben:
Vor allem sehr schön wenn man dann ein 3-4 Jähriges Muli/Pferd hat mit vielleicht Stockm. 150cm was partout nicht ohne Mama will...Ganz toll für Menschen die auch gerne mal alleine ausreiten etc. wollen..Bring das so einem DANN mal bei Cool


Sandra, du sagst es - Da reich(t)en schon Hexis 142 Blinzeln
Nein, es ist wirklich schwer für ein Muli mit solcher Mama-Bindung Selbstsicherheit alleine draußen zu erlangen, zumindest hatte ich nie das Gefühl dass es dem Selbstbewusstsein sehr zuträglich gewesen wäre.
Außerdem bezweifele ich auch dass es für die körperliche Entwicklung gut ist. Vielleicht war es zwar auch aus anderen Gründen, aber meine Maus hatte nach dem umstellen mit 5 1/2 Jahren die erste Rosse ihres Lebens, und hat erst im Winter ihr Fohlenverhalten abgelegt (ist auch der Stallbesitzerin aufgefallen).
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 20.05.2012, 23:44    Titel:   Antworten mit Zitat

Meine Lieben, ihrwürfelt hier alles zusammen!!
Thema ist, wann der richtigere Zeitpunkt des Absetzens ist und dass es ein traumatisches Erlebnis sei, haben die Wissenschaftler festgestellt.
Normalerweise laufen Absetzen und trennen von Mutter und Kind zusammen. Für das Fohlen ist es schrecklich, die Mutter zu verlieren und umgedreht. In der Natur bedeutet das eigentlich immer den Tod des anderen in dem Alter. Das lernen sie aber schnell zu akzeptieren, da haben die Tiere es leichter als wir Menschen. Auch im natürlichen Zusammenhalt gibt es einen Punkt, wo die Bindung beider langsam aufgehoben wird und verschwindet. Das ist nicht erst mit 5!!
Meine Idee/ mein Einwurf mit dem Stöckchen würde den Absetzungsprozess und die Trennung trennen. Ich weiss ja auch gar nicht, ob das bei pferdeartigen geht. Ich habe es selbst bei meinen Ziegen ausprobiert und es für gut befunden. Die Kleinen hatten keine Probleme beim Grasen und auch nicht beim Trinken aus dem Trog. Das einzige ist, dass sie die Zunge nicht um die Zitze rollen können, deshalb gibt´s am Euter nix mehr.
So wie Baccardi-Baby gerne auf Stzrickenrumkaut ( Schimpf ) hätte ihm ein Stöckchen vielleicht sogar gut gefallen Zunge rausstrecken
Wäre interessant, wie Reitervölker und Nomaden das mache(t)en!
Kathrin

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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 21.05.2012, 10:53    Titel:   Antworten mit Zitat

Man kann brutal und gedankenlos absetzen, und handelt sich bei einem gewissen, sicher nicht gerade kleinen Prozentsatz von Tieren dadurch eine Menge (vermeidbarer) Probleme ein.

In der Natur gibt es kein Absetzen, die "Milchbar" wird für ein Jungtier dann geschlossen, wenn ein jüngeres Geschwister-Tier die Milch braucht.
Es gibt eine Reihe erfahrener Equidenkenner (darunter Dr. Robert Miller!!), die der Auffassung sind, dass diese natürlich Art der Entwöhnung mit ein wichtiger Grund für die herausragenden Qualitäten von wild aufgewachsenen Mustangs ist.
Diese sind nämlich entgegen landläufiger Meinung zumindest bei einem Fang in jungem Alter erheblich leichter zu trainieren und charakterlich oft wesentlich einfacher zu handhaben als das durchschnittliche Zuchtpferd.

Ich reite selbst seit 16 Jahren ein Pferd, welches durch die "Mustang-Methode" natürlich abgesetzt wurde. Es ist zwar kein Mustang, aber halbwild in der Herde aufgewachsen. Als Mama wieder Nachwuchs hatte, gab's halt nur noch Gras... man konnte aber weiterhin in Mamas Nähe viel lernen.
Natürlich auch von Papa, den Geschwistern, Onkels und Tanten....
Dieses Pferd hat im Vergleich zu anderen Tieren, die wir jetzt haben, oder die ich früher ritt, etwas "Budda-artiges", es ruht sehr ausgeprägt in sich selbst.
Kann Zufall sein, vielleicht kommt's (auch?) von den Genen oder von Mamas Erziehung......

Ganz sicher ist, dass es im Falle einer Notwendigkeit des Absetzens - z. B. weil die Stute nicht jedes Jahr gedeckt wird - sehr viel Sinn macht, sich über das "Wie" ein paar Gedanken zu machen.....
Das "Wann" ist glaube ich eine Sache, die man recht individuell nach den Umständen entscheiden muss. Früher als 7-8 Monate muss ganz sicher nicht sein, und später als 18 Monate auch nicht....

Für erfahrene Züchter wie Paul und Heidi Wittig, die meinen Joey gezogen haben (s. http://www.jamesonlakequarterhorses.com), ist sowas selbstverständlich...
Wer auf der verlinkten Seite unter dem Menue-Punkt "Mares" nachschaut, findet dort eine 30-jährige Zuchtstute namens Doc's Dry Fly, das ist die Mama meines Pferdes....

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luna
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Beitrge: 749
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BeitragVerfasst am: 21.05.2012, 18:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Kathrin hat Folgendes geschrieben:

Meine Idee/ mein Einwurf mit dem Stöckchen würde den Absetzungsprozess und die Trennung trennen. Ich weiss ja auch gar nicht, ob das bei pferdeartigen geht. Ich habe es selbst bei meinen Ziegen ausprobiert und es für gut befunden. Die Kleinen hatten keine Probleme beim Grasen und auch nicht beim Trinken aus dem Trog. Das einzige ist, dass sie die Zunge nicht um die Zitze rollen können, deshalb gibt´s am Euter nix mehr.


Hallo Kathrin,

ich habe es in meiner Diplomarbeit zum Thema Absetzen und Trennen von Rindern ganz ähnlich gemacht: Die Kälber, bei denen ich die "Zwei-Schritt-Entwöhnung" durchgeführt habe bekamen ein Plastikplättchen vor's Maul gehängt; es hatte zwei abgerundete nach innen zeigende Knöpfe oben, mit denen man es an der Kälbernase (ohne Druck!) fixieren konnte. Dadurch hing das Plättchen bei nach oben gerichtetem Kopf genau vorm Maul und Nuckeln war unmöglich. Bei nach unten gerichtetem Kopf (Tränke, Müsli-Eimer, Futtertisch) hing es hingegen nicht im Weg Lächeln
Und der Unterschied was herumrennen und brüllen anging war extrem deutlich weniger im Vergleich zu den abrupt getrennt und von der Milch entwöhnten Kälber. Und verblüffender Weise galt das genauso für die Mütter! Allerdings standen die Kälber mit den Plättchen anfangs schon immer einige ZEit mit dem Kopf unterm Euter und wussten nicht so recht was Sache ist, haben z.T. dann auch versucht, sich an eine andere Kuh ran zu machen, weil sie wohl dachten, Muttis Euter wäre defekt Peinlichkeit . Und die Mütter haben die Kälber in dieser Phase anfangs noch oft zum Trinken gerufen und in Position gebracht - ohne Erfolg was die Eutererleichterung angeht - aber das Problem haben wohl auch am stärksten Hochleistungsmilchkühe...
Während für mich bei den Beobachtungen völlig klar war, dass das abrupte (seeehr junge!) Absetzen ein Höllenstress für Mütter und Kälber war - und zwar noch über viele Tage erkennbar, ich glaube bis zu sechs, bin ich mir über die Zwei-Schritt-Entwöhnten immer noch nicht ganz klar... Weniger Gerenne und Geschrei (übrigens aufaddiert für die Phase mit Plättchen und die Tage nach der Trennung!) kann weniger Stress heißen, vielleicht ist der Stress aber auch einfach nur anders... verwirrt
Umgekehrt gibt es in einer aktuellen Studie auch den Ansatz, die Kälber relativ lange bei der Mutter zu lassen (für Milchkuh-Verhältnisse! Augen rollen (sarkastisch) ) und dann nach der Trennung mit Milch (natürlich zusätzlich zu Heu, Müsli,...) weiter zu füttern. Bedeutet natürlich sehr viel Arbeit für den Menschen, scheint aber für die Kälber sehr schonend zu sein! Dann noch zwei erwachsene Kühe als "Kindergärtnerinnen" dazu und es würde meiner Vorstellung von "schonendem" Absetzen schon sehr nahe kommen.
Im Milchviehbereich hat das Ganze echt nochmal ne ganz andere Dimension. Da muss ja jährlich ein Kalb her und wird meist schon nach wenigen Stunden getrennt da wir die Milch lieber für uns haben wollen, und zwar möglichst komplett...
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helga
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Anmeldungsdatum: 13.12.2009
Beitrge: 832
Wohnort: Paliouri/Griechenland
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BeitragVerfasst am: 21.05.2012, 20:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe auch so einen "schlamper-absetzer", marke:"meine familie ist gross und alle haben mich lieb". Ergebnis:ein behuetetes pferdekind mit grenzenlosem selbstvertrauen, und wenn's mal gefaehrlich wird, geht die mama voran!
Ich hatte die kleine oft mit zu kuerzeren ausritten mitgenommen, eines tages ist sie nach 100m umgedreht, weg von der mama und hin zur herde. Das war fuer die stute ein groesseres problem als fuer das fohlen.
Ich hatte ein aehnliches modell gebastelt am stallhalfter wie von Luna fuer die rinder beschrieben. Allerdings hat es der neugierde der erwachsenen pferde nicht mal 10 minuten standgehalten. Ein zufall brachte dann die entwoehnung:Lorena hatte sich einen nagel eingetreten und brauchte einige tage einen hufverband und so stand sie extra auf dem paddock, in sichtkontakt , aber nicht saugmoeglichkeit durch strom auf dem zaun.
1 woche hat gereicht, dass die stute keine milch mehr hatte und wieder vereint, hat sie ihrer tochter freundlich und bestimmt klargemacht, dass sie jetzt ein grosses maedchen ist.(wie alt sie damals war, verrate ich euch besser nicht).Lorena hat das sofort akzeptiert.
Sie geht problemlos allein, ist freundlich und menschenbezogen. Ihre mama liebt sie immer noch, umgekehrt genauso, doch nicht mit abhaengigkeit.

Ich hatte noch nie ein fohlen aufgezogen , doch irgendwie erschien mir damals alles richtig.
Kommt sicher auch auf die jeweiligen tiere an. Ein hengstfohlen haette ich in meiner gruppe anders handeln muessen, zb....und ein bisschen frueher absetzen haette auch nicht geschadet! Blinzeln

viele gruesse aus griechenland von helga!

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Schon das Aeussere des Tieres hat etwas an sich, das dem Inneren des Menschen gut tut.
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