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Bewegungsstall (Haltung und Fütterung in selbigem)   
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Killah
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BeitragVerfasst am: 21.02.2011, 16:55    Titel: Bewegungsstall (Haltung und Fütterung in selbigem)   Antworten mit Zitat

Hey!

Hat jemand Erfahrung mit einem Bewegungsstall bzw hat jemand seinen Equiden in einem solchen untergebracht?
Besonders interessieren mich die verschiedenen Möglichkeiten
- der Raufutter-Fütterung (Raufen Ad libidum, Heunetze, computergesteuerte Futterstationen, zeitlich begrenzte Gruppenfütterung, ...)
- Bodenbeläge (Sand, Matsch, Matten, Beton,...)
- Stressfaktor (kommt jedes Tier zu seinem Recht im besonderen Hinblick auf Ruhe und Schlafenszeiten)

Danke
Christina
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luna
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BeitragVerfasst am: 21.02.2011, 20:41    Titel:   Antworten mit Zitat

Killah hat Folgendes geschrieben:

- Stressfaktor (kommt jedes Tier zu seinem Recht im besonderen Hinblick auf Ruhe und Schlafenszeiten)


Hallo Christina,
von eigenen Erfahrungen kann ich leider nicht berichten, finde aber das Konzept (habe es mir auf Messen genauer angeguckt) recht überzeugend. Was die Schlafenszeiten angeht, kommt es sicher darauf an
- wieviel Liegefläche pro Tier zur Verfügung steht
- wie diese Liegefläche positioniert und strukturiert ist
- wie gut die Gruppe funktioniert (das hat wiederum sowohl mit der Struktur und Stabilität der Gruppe zutun, und, was meiner Ansicht nach auch wichtig ist, aber oft nicht berücksichtigt wird: Mit dem Umgang der dort verkehrenden und versorgenden Menschen mit den Equiden!)
Ich weiß nicht, ob es da beispielsweise von HIT irgendwelche Vorgaben gibt.
Willst Du Dir selbst so etwas bauen oder ein Tier von Dir in einen stellen?
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ninjo
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BeitragVerfasst am: 22.02.2011, 10:34    Titel:   Antworten mit Zitat

hallo christina;

eine freundin von mir hat ihr pferd ganz in der nähe in einem bewegungsstall untergebracht:

http://www.selbeckerhof.de

vielleicht willst du dich mal mit ihr austauschen?
dann würd ich das vermitteln Blinzeln

gruß
jo
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Killah
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BeitragVerfasst am: 23.02.2011, 09:40    Titel:   Antworten mit Zitat

Hey Christine,

ja, ich möchte mir einen Stall selber bauen. Hab 2000qm2 und 3 Ställe (80, 155, 300qm2) zur Verfügung. Meine Gruppe ist mit 8 Tieren (5 Esel und 3 Pferdchen) eigentlich sehr harmonisch und homogen. Trotzdem sind es Esel und Pferde und es müsste schon, wie du schreibst, strategisch positioniert und strukturiert sein.
Ich hab eine Tabelle über den
"Mindest-Flächenbedarf in der Offenstallhaltung von Pferde in Abhängigkeit von der Widerristhöhe" gefunden. Ich dürfte aber Fläche genug haben, allein die passende Anordnung wäre wichtig.
@Ninjo: Am liebsten wäre mir Austausch während Anschauen. Essen wäre mir im ersten Anlauf zuweit. Sollte ich bei mir in der Nähe nichts finden würde ich gerne auf Dein Angebot zurückkommen. Die HP habe ich schon angeschaut.

DANKE
Christina
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 23.02.2011, 11:47    Titel:   Antworten mit Zitat

Christina, wenn Du Dir was bauen willst, erwarte nicht zu viel von "räumlichen Bewegungsanreizen"....
Nach meiner Ansicht wird das oft überschätzt.
Nach vielen, vielen Jahren der Beobachtung von Equiden in allen nur erdenklichen Lebenssituationen bin ich der festen Ãœberzeugung, dass nichts - aber auch wirklich gar nichts - die durch Sozialkontakte erzeugte Bewegung ersetzen kann.
Will sagen: Eine gute und geschickte Gruppenzusammensetzung bringt Dir - ausreichend Platz voraus gesetzt - 100mal mehr Bewegung als 10 Raumteiler oder sowas.

Es gilt immer der der schöne Spruch des alten Sadko G. Solinskis (der Herr habe ihn selig...):
"Alles unter 20 Tiere ist keine Herde, alles unter 20 Hektar ist keine Weide".

"Bewegungsstall" kommt mir - bei wenig dynamischen Gruppen - immer ein wenig vor wie wie Kinder mit viel Spielzeug und zu wenig Spielgfährten......

Hast Du (wie wir) leider keine 20 Tiere, musst Du mit "gruppendynamischen" Mitteln irgendwie nach helfen, wofür das Vorhandensein von klugen Eseln schon mal prima ist....

Mangelnde Fläche ist am 2-3.000 Qudratmetern nicht mehr gar so sehr ein Problem, wobei 1,5 Hektar große Sommerweiden schon recht nett sind, wenn die ganze Chaotentruppe beschließt zu toben.....

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Killah
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BeitragVerfasst am: 23.02.2011, 14:26    Titel:   Antworten mit Zitat

Hey Hanno,

danke für die Antwort.

Das mit den Anreizen sehe ich genauso und einen Stall als Dauerlösung gibt es sowieso nicht.
Nachwievor werden die Viehcher auf der Weide hausen - nun endlich auf 15ha eigenen.

Trotzdem hätte ich gerne eine übersichtliche "Sammelstelle", um für alle erdenklichen Fälle gerüstet zu sein. Ein konventioneller Boxenstall kommt nicht in Frage und weil es der Platz so klasse anbietet kam ich auf die Idee meinem Stallbauoptimierungsdrang nachzugeben und mich mit Sinn und Unsinn der neusten Systemen auseinanderzusetzen.

Mensch, Hanno, "gruppendynamische Mittel" !! endlich hab ich eine treffende Bezeichnung für meine beiden kleinen Mulis gefunden, die noch dazu einen positiven Nutzen vermittelt.
Also das werde ich den beiden gleich mal erzählen.

Liebe Grüße
Christina
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 23.02.2011, 16:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Wenn bei Dir die Mulis die "Gruppen-Dynamiker" sind, dann sind's bei uns die Esel.....

Es ist einfach herzallerliebst, wenn ein Deutsches Warmblut von 168 cm Stock und ein 144 cm großer Flokati-Teppich auf vier Beinen mit sehr langen Ohren gegenseitige Fehlpflege betreiben....
Meine lediglich Pferde haltende und mit Langohren völlig unbeleckte Nachbarin meinte unlängst, das sähe schon ziemlich "außerirdisch" aus..... irgendwie sehr "strange", wie das nun auf neuhochdeutsch heißt.

Am schlimmsten ist der Kleinste der Wilden Neun, der nur 136 cm große Esel Cäsar.
Bei absolut jeder sich irgendswie bietenden Gelegenheit sagt der Zwerg in Gesten- und Gebärdensprache "Hey Jungs und Mädels, lasst uns ein wenig toben, es muss KESSELN, sonst macht das Leben keinen Spaß...." Dass er gar niemand findet, der Bock drauf hat, kommt nur selten vor..... und oft heißt es ALLE NEUNE... toben wie auf Kommando los.

Niemand hindert Dich, trotzdem die Tränken so weit wie möglich von den Heuraufen und Fresströgen entfernt anzubringen und noch eine nette Slalomstrecke da hin mittels Raumteilern zu bauen.
Schade, hättste bei Deinem Besuch in Herbst was gesacht... dann hätte ich Dir unsere absolut frostsichere Wasserleitung gezeigt. Sie friert nur deshalb nicht ein, weil sie nach dem Befüllen der Becken drucklos gestellt und dann durch Öffnen eines Ventils am höchsten Punkt komplett entleert wird. Luft kann halt nicht frieren.....
Nur eine sehr kurze Steigleitung von knapp 2 Meter Länge müssen wir bei Frost elektrisch heizen.

Wir füttern in Fress-Ständen (je 4 pro Vierer- bzw. Fünfer-Gruppe) morgens und abends Heulage. Meistens ist abends und morgens noch etwas da, so dass die Tiere eigentlich rund um die Uhr fressen.
Zwei Tiere mit dauerhaften, leider nicht korrigierbaren Zahnfehlern werden trotzdem etwas mager im Winter. Wir versuchen das auszugleichen, indem ALLE Tiere einmal täglich einen Fresseimer umgehängt bekommen. Die Esel bekommen zwei Händchen Heucobbs mit etwas Leinsamen und einem Messlöffel Ingwer (Leinsamen/Ingwer kriegen alle...), die beiden Schwerfutterigen bekommen dagegen richtig viel Megajoule (Heucobbs satt, viel Öl und Hafer) und fressen daran auch ca. 30 Minuten, die Esel haben ihre Fress-Eimer in 120 Sekunden leer gesaugt....

Die beste Ehefrau von allen will jetzt sicherheitshalber noch eine zusätzliche "Ausweichraufe", weil man weiß ja nie......
Kriegt sie, in Form eines Tores und zwei darauf aufzusteckende Raufen.
Das Tor ist an der Stelle eh praktisch, und die Raufen können wir auch an unseren neuen Weidezelten (die wir uns wegen der Nässe-Empfindlichkeit der Esel anschaffen mussten, grmphhhh) im Spätherbst aufstecken, wenn wir ab etwa Anfang November anfangen, Heu beizufüttern....

DAS, liebe Christina, ist das TOLLE am Bewegungsstall, Du kannst Dir unendlich viele Ideen zusammen klauen, ganz legal.... UND Du kannst pausenlos irgend welchen Kram recyceln... Besen abgebrochen? Kein Problem, bohre zwei Löcher rein, schraub' das Ding an einen Pfosten und mach' 'ne Schubberbürste draus.....

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Killah
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BeitragVerfasst am: 28.02.2011, 13:51    Titel:   Antworten mit Zitat

so, nachdem ich nun fachmännisch mal die Stallungen auf Baufälligkeit hab prüfen lassen, befinden wir uns wieder auf dem Boden der Tatsachen, stampfen allen überflüssigen Schnickschnack einfach mal ein und fangen ganz profan wiedermal bei einem Dach mit vier Wänden samt Boden an.

Thema Tränke:

Als Tränke hab ich mir eine frostsichere, stromfreie Balltränke rausgesucht und hoffe damit ein für alle mal Ruhe im Winter zu haben. Das Ding kommt in den Stall.
@ Hanno: Bei eurem Tränkesystem befüllt ihr aber noch selber?
Ich glaube, so wie es sich anhört, haben wir jetzt unsere Aussenwasserstellen mit einem solchen Wasserhahnsystem gemacht. Sie sind aber noch nicht montiert und ich hab es noch nicht getestet. Irgendwas mit "Entlüften" oder "Wasser zurück in die Leitung drücken" hat der Mann erzählt. Ich hab nicht ganz zugehört, aber genickt.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 28.02.2011, 22:24    Titel:   Antworten mit Zitat

Wie diese Balltränken funktionieren,weiß ich nicht.
Aber Du musst ja das Wasser frostsicher da hin bringen, also musst Du die Leitungen entweder frostsicher sehr tief (50-60 cm) eingraben, oder halt beheizen, mit Heizkabel, gegen Verbiss schützen, wo die Tiere dran kommen etc.
Uns war das zuviel Aufwand.
Wir haben pro Gruppe je 5 Wannen zu etwa 90 Litern.
Die werden je nach Witterung aus dem Regenwassertank (für lau!!) gefüllt, oder bei Frost aus der frostsicheren Leitung.
Nachfüllen ist je nach Witterung alle drei bis vier Tage nötig, der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen...
Wenn man bei sehr tiefen Minus-Graden das Eis regelmäßig morgens und abends aufhackt, ist das auch nicht sooo wild....
Im Sommer stehen die gleichen Wannen auf den Weiden, auf denen wir ja auch schon mal zusätzlich zu den unsrigen bis zu 18 Tiere von Gästen unterbringen müssen.
Das mögen wir gerne, wenn man Dinge mehrfach nutzen kann...
Letzten Herbst habe ich für teuer Geld den Frontlader vom Traktor auf doppelt wirkende Zylinder umgerüstet, damit das Aufsetzen der in diesem Winter erstmals eingesetzten Siloballen zuverlässiger geht.
Damit kann man aber auch dickes Eis weg schieben, Zaunpfähle rein drücken und den Traktor vorne anheben, um den Vorderachs-Antrieb leichter abzuschmieren....

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elke
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 05:56    Titel:   Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
ein Bekannter ,der 20 Pensionspferde hält, hatte mal ungeklärte bei den Pferden. Nach längeren Recherchen und einem Zufall wurde festgestellt, das auch diese Tränken regelmäßig gereinigt werden müssen.
Bitte daran denken.
Gruß und Gute Ideen!
Gruß Elke
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ninjo
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 08:00    Titel:   Antworten mit Zitat

auch wenn´s evtl nicht mehr aktuell ist, hier nochmal das konzept:

http://www.aktivstall.de/docs/aktivstall.html


gruß
jo
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Killah
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 08:07    Titel:   Antworten mit Zitat

Dein Befüllungssystem, Hanno, hab ich auch bei mir am Haus und funktioniert auch wie Du es beschreibst. In der Regel hält es 3 Tage und im Winter muss ich den Eseln die Bütten freiklopfen, meine Ponies machen das immer selbst, die Mulis kacken rein.

Die Reinigung von diesen Balltränken soll ganz einfach sein, das war mir wichtig. Die Zuleitung würde 60cm eingebuddelt werden.

Bekommst Du die Silageballen angeliefert oder wie bewegst Du sie?
Ich bin momentan nach 2 Jahren Silage Heuballen im Stall am Verfüttern und bin echt sprachlos, wie das Zeug staubt. So manchmal verfluche ich die schweren und teuren Silageballen, aber das zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung war, umzustellen.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 10:01    Titel:   Antworten mit Zitat

Wir machen weder Heu noch Heulage selbst, und haben das auch in Zukunft nicht vor.
Unserem Heuliefernaten seit vielen Jahren haben wir bereits im letzten April gesagt, dass wir für den Winter 2010/2011 kein Heu mehr, dafür aber Gärheu wollen.
Hauptgrund ist neben Husten und Staub (das war nur manchmal ein Problem...), dass wir kein Heu für den ganzen Winter (ca. 750-800 kleine HD-Ballen) lagern können, zweimal "nachladen" mussten, und selbst 250-280 Ballen auf vier verschiedenen Heuböden stapeln mussten.
Spätestens alle 10-12 Tage mussten wir umstapeln...
Heute setzte ich mit dem Frontlader zwei Ballen in das zentrale Heulager, die reichen für etwa 6 Tage. Spart recht viel Arbeit in Vergleich zum letzten Winter.....
Das erste Problem mit Heulage/Gärheu ist zunächst einmal, dass man kaum noch mit der Nase, der Hand und dem Auge prüfen kann, was man da bekommt. Also sollte man sich die Flächen genau anschauen, BEVOR da gemäht wird. So weiß man - die entsprechenden Kenntnisse voraus gesetzt - was man bekommt.
Unser Lieferant hat die gepressten, aber noch nicht gewickelten Rundballen (29 Stück) bei uns angeliefert und sie vor Ort gewickelt und gestapelt. Vorher haben wir auf der Lagerfläche 100 kg Viehsalz gegen Wühlmäuse ausgebracht.
Kein einziger Ballen war auch nur ansatzweise hygienisch bedenklich.
Das Gärheu wurde in über 450 m Höhe in der dritten Juliwoche geworben, ist also so Zucker- und Stärke-arm wie pfanzenphysiologisch nur möglich. Und da von mageren Böden auch sehr reich an Kräutern. Ideal für leichtfutterige Langohren.

Ist halt wie so oft eine Frage des"Wie".

Die Dosierung von Rauh- und Kraftfutter, für die die Fa. HIT so tolle Anlagen anbietet, machen wir lieber selbst. Morgens und abends wird halt abgemistet, und Rauhfutter zugeteilt (recht unterschiedliche Mengen für die Kurz- und für die Langohren-Truppe), abends zusätzlich allen Tieren Fress-Eimer umgehängt.
Der Nachteil unserers Systems ist leider, dass enge Freundschaften zwischen Pferden, Mulis und Eseln im Winter auf Sichtkontakt und wenige gemeinsame Stunden beschränkt bleiben.
Aber auf den Sommerweiden müssen wir auch öfter mal trennen, um den unterschiedlichen Futter-Ansprüchen gerecht zu werden.

Wir haben für Bewegungsanreize UND aus Gründen der "Seelenhygine" in jeder Gruppe Ausweich-Unterstände.
Die Langohren stehen entweder in oder an den Fress-Ständen, schlafen im Offenstall, der sich in einem Scheunengebäude befindet und nur über eine geschotterte Rampe erreichbar ist (dort fressen auch oft die nässe-empfindlicheren Esel), oder stehen neben dem Traktor im etwa 100 m entfernten Maschinen-Unterstand. Dahinter liegt noch eine Hangweide, in der oft an irgendwas geknibbelt wird.
Die Pferde haben ebenfalls einen Hang, der aber meistens gesperrt ist, sonst zertrampeln sie ihn zu sehr. Alternativ gibt es einen Treibweg zu einer höher gelegenen Fläche mit einem Weidezelt. Wer da steht, hat die ganze Anlage gut im Blick, der Platz ist bei allen beliebt. Oft stehen da alle 4 Pferde in trauter Eintracht und schauen zu den Langohren rüber, die etwa in gleicher Höhe in ihrem Hang stehen......

Wurde nicht alles so geplant, hat sich so ergeben. War auch baurechtlich nicht so viel anders möglich, weil ein kleinerer Teil der Anlage im Mischgebiet liegt, wo wir eine Baugenehmigung für einen Offenstall bekamen, während der größere Teil der Fläche im Außenbereich liegt. Dort werden höchsten zweiseitig geschlossene Weideunterstände geduldet (aber nicht genehmigt!!).

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ninjo
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 12:43    Titel:   Antworten mit Zitat

ähm...
bitte beim thema bewegungsstall bleiben...
über futter und heu usw haben wir ne andere rubrik Wavey001

gruß
jo
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Killah
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 14:28    Titel:   Antworten mit Zitat

HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:
Ist halt wie so oft eine Frage des"Wie".

Die Dosierung von Rauh- und Kraftfutter, für die die Fa. HIT so tolle Anlagen anbietet, machen wir lieber selbst. Morgens und abends wird halt abgemistet, und Rauhfutter zugeteilt (recht unterschiedliche Mengen für die Kurz- und für die Langohren-Truppe), abends zusätzlich allen Tieren Fress-Eimer umgehängt.
Der Nachteil unserers Systems ist leider, dass enge Freundschaften zwischen Pferden, Mulis und Eseln im Winter auf Sichtkontakt und wenige gemeinsame Stunden beschränkt bleiben.
Aber auf den Sommerweiden müssen wir auch öfter mal trennen, um den unterschiedlichen Futter-Ansprüchen gerecht zu werden.

Genau über diesen Weg kam ich zum "Bewegungsstall" oder wie auch immer man einen "annähernd artgerechten Gemeinschaftsstall unter Berücksichtigung der indivieduellen Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres" nennen mag und hab HiT und Schauer genauer unter die Lupe genommen und werd mich auch auf der Equitana umschauen. Es gibt da schon tolle Lösungen allein die Finanzierung hängt etwas.
Daher werd ich es jetzt auch so machen, und die Haltung immerwieder stückchenweise den Bedürfnissen der Tiere anpassen und optimieren.
Im ersten Schritt werde ich (weil die Ställe renoviert werden müssen) die kostengünstigere Variante ausprobieren und mit Heunetzen arbeiten. Es sei denn ich finde auf der Messe noch ein unausschlagbares Angebot. Der Stall wird aber schon auf eine mögliche technische Erweiterung angelegt werden.

** Die Frage wäre bei Automatisierung vom Raufutter dann: individuell für jedes Tier per Station und Chip oder schafft man die Regulierung auch mit zeitlich begrenzter Gemeinschaftsfütterung (quasi was jetzt von Hand mehrmals täglich vorgelegt wird zu automatisieren). Wird man da allen gerecht?

@Ninjo: es hängt leider alles zusammen. Wenn mans richtig gut machen will, muss man alles gut durchdenken und ALLE Faktoren miteinbeziehen.
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