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sancho
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Anmeldungsdatum: 11.08.2010
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BeitragVerfasst am: 06.06.2013, 13:50    Titel:   Antworten mit Zitat

Wo ist den Pecas Beitrag hin...den fand ich gut?

Bierchen...wo?...

Verunsichern, dass wollt ich nicht! Sorry, wollte er "anregen"! Halte mich zurück!
Gruß

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Umlasten und verschieben von Gewicht, mehr ist Reiten nicht! Gib der Bewegung eine Chance und finde die Balance! © P.R.
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 06.06.2013, 13:52    Titel:   Antworten mit Zitat

@ Christine

Das Bier in Kanada taugt zwar meist nicht viel...aber ich werde mal Eins kalt stellen...falls jemand zum Disdkutieren kommt

Ich lasse auch die weniger "guten" Gewaechse stehen, die Natur weiss schon warum sie da sind. Bei mir zum Beispiel Golden Rod

@ Sancho

Weidemanagement muss praktikabel bleiben, sonst nutzen alle Ratschlaege nichts.
So naturnah als moeglich, aber nicht ins andere extrem..
Deshalb gehe ich auch den Weg nur Rinder und Ziegen zu halten, welche nicht auf Groesse und Milchproduktion ausgerichtet sind.
Nur diese kommen mit dem naturnahen Futter zurecht, aber das hatten wir schon.
Als „ Bauer“ ist das mit dem wirtschaftlichen Todesurteil gleich zu setzen.

Klaus, wir HABEN uns die Natur schon zurechtgestutzt...und jetzt müssen wir damit klar kommen. Wir halten Tiere, die gar nicht geeignet sind für unsere Milchweiden, die wir uns ja so schön zurecht gebastelt haben.

Die alternative ist diese Tiere gar nicht erst anzuschaffen, wenn keine geeignete Haltungsbedingung gewährleistet ist.
Aber das ist Blanke Theorie und hilft nicht weiter

Die Natur kommt schon damit klar, wenn ein Kadaver auf der Weide verwest!...nur wir nicht!

warum diese Aussage ? Für mich gehört das zu naturnah .

Frage:
10 Ponys stehen auf der gleichen Weide, eines bekommt Hufrehe ein anderes eine Kolik und ein drittes hat eine plötzliche Wesensveränderung alle anderen 7 haben offentsichtlich nichts...woran liegt das? Was ist hier los und was zu tun? Natürliche Auslese walten lassen?
Gruß

Hier gibst Du mir ein Rätsel auf, welches ich nicht beantworten kann.
Soll es a la Natur aufgelöst werden, dann ist die Antwort klar.
Soll es auf menschliche Art gelöst werden, würde ich versuchen die Ursache fest zu stellen, dazu folgend Fragen:
1. Alter der 10 Tiere
2. Wann trat die Hufrehe das erste Mal auf
3. Wann trat die Kolik auf
4. Wann trat die Wesensveränderung ein
5. Ein Besitzer, ein Halter / Eigentümer ?
6. Alle Stallbedingungen gleich oder unterschiedlich ?
7. Boxen, Freistall Haltung ?
8. Welches Zu- oder Ergänzungsfutter ?
9. Trinkwasser, woher, Quelle, Bach, Leitungswasser ? Wurde das Wasser je analysiert ?
10. Werden die Tiere bewegt, geritten, gefahren ?
11. Seit wann stehen die 10 Tiere zusammen auf einer Weide ?
12. Wurden je Bodenproben genommen ?
13. Wurden Blutwerte analysiert ?
14. usw.

LG aus Nova Scota

Klaus
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Peca
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Beiträge: 266

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BeitragVerfasst am: 06.06.2013, 18:09    Titel:   Antworten mit Zitat

Sorry Sancho, aber über meinen Beitrag wollte ich erst noch mal nachdenken, mir fehlte jedoch die Zeit dazu.

Ich versuch es jetzt erneut:

Wer macht uns eigentlich Glauben, dass auf unseren Weiden nichts vernünftiges mehr wachsen würde? Ist es die Futtermittelindustrie, die ihre unerschöpfliche Palette von Zusatzfuttermittel verkaufen will? Ich fragte mal eine Einstellerin von uns, warum sie denn zufüttern würde. Die Anwort war: Fakt ist, das auf den Weiden ja nichts ordentliches mehr wächst. Ich fragte sie, woher sie das denn so genau wisse, sie habe sich den Bewuchs auf den Weiden ja noch nicht einmal angeschaut verwirrt . Ich habe über mehrere Jahre mit meinen beiden Jungs den Pflanzenbestand auf unseren Weiden untersucht und bestimmt (Ferienprojekt). Das Ergebnis füllt ganze Ordner. Wir haben eine sehr große Artenvielfalt vorgefunden, Weidelgras hingegen nur vereinzelt.

Unsere Weiden sind seit fast 400 Jahren in Familienbesitz. Vor über 40 Jahren hat mein Vater seinen Betrieb auf extensive Landwirtschaft im Hobbybetrieb umgestellt, da er mit der damals geforderten Leistungssteigerung in der Landwirtschaft nicht mithalten konnte. Positiv daran war, dass unseren Weiden die Zeit der Leistungsgräser und der Kunstdünger (extreme Düngung) erspart geblieben ist. Zwanzig Jahre später wurden 1/3 unseres Landes zum Naturschutzgebiet (Magerweide) erklärt. Mein Vater durfte dort ab sofort kein Vieh mehr halten und so stellte er die Viehhaltung schließlich ein. Seitdem pflegen wir das restliche Land mit Pferden, Ziegen und seit kurzem auch mit Maultieren. Dabei achten wir auf eine geringe Besatzdichte. So haben die Weiden lange Erholungphasen, bevor sie wieder beweidet werden. Wir achten darauf, dass keine Trittschäden entstehen und der Bewuchs nicht zu stark abgefressen und geschädigt wird. Immer im Wechsel werden Teilstücke ein ganzes Jahr ausschließlich von den Ziegen beweidet. Übrigens, Ziegen hinterlassen eine gleichmäßige, natürliche Düngung Blinzeln . Unkrautbestände mähen wir regelmäßig aus (mind. 4 - 6 mal im Jahr). Weiden ohne Unkrautbestand lassen wir wachsen, so dass sich die Gräser aussähen können, bevor sie abgefressen werden. Auch wenn bei uns nicht alle Weiden optimal sind, so wird es doch sichtlich besser. Mit den Fehlern aus vergangenen Zeiten (zertrampelte Matschkoppel im Winter) kämpfen wir noch immer.

Wir halten seit 1971 Pferde. In der Zeit hatten wir nur einen einzigen Rehefall. Ein Pony bekam einen Reheschub nachdem es bereits 5 Jahre rund um die Uhr bei uns auf der Weide gestanden hat. Das Pony hatte bereits eine Vorgeschichte in Sachen Rehe, wovon wir allerdings erst nach dem akuten Reheschub erfuhren. In dem Jahr, als es erkrankte, wurde es nicht geritten. Wir halten bei uns die unterschiedlichsten Pferderassen, vom Kaltblut bis zum Pony, alle sind gesund und munter.

In einem mir bekannten großen Reitstall werden die Pferde innerhalb von drei Tagen angeweidet, haben den ganzen Winter über keinen grünen Halm gesehen und bleiben dann den ganzen Sommer auf dieser einen Koppel. Nach ca. 14 Tagen kauen die Pferde an der Grasnarbe. Zugefüttert wird im Sommer Maissilage, allerlei Pülverchen und Stroh. Der Pferdemist vom Winter wird auf die Pferdekoppel gestreut, obwohl die Pferde dort stehen. Da fragt man sich doch, woher die immer häufiger auftretenden Krankheiten tatsächlich kommen. Die sog. "Kuhgrasweiden" dürften dabei wohl das kleinste Übel sein. Übrigens, der Rehepaddock wird dort Jahr für Jahr erweitert Thumbsdown .

Jeder private Pferdehalter, der über genügend Weidefläche verfügt, sollte in der Lage sein, allein durch Weide, eine natürliche und gesunde Futtergrundlage für sein Pferd zu schaffen.

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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 07.06.2013, 08:03    Titel:   Antworten mit Zitat

Wir haben sehr ähnliche Erfahrungen gemacht wie Peca/Petra.
Unsere Tiere bekommen seit 2004 außer Gras, Heu und manchmal Hafer NICHTS.
Im tiefen Winter gibt es für die älteren Pferde Heucobbs, Hafer und Öl, für alle Heucobbs mit Leinsamen und Ingwer. Die Esel und Mulis bekommen halt nur 150 Gramm Heucobbs mit einem Becher voll Leinsamen, die 18-jährige Warmblut-Stute so etwa das 20-fache....

Die Weiden werden alle zwei Jahre mit kohlensaurem Kalk aus dem Devonmeer gestreut, so etwa 2.000 kg pro Hektar, weil wir Boden-ph-Werte um die 5,5 haben.
Ansonsten sehr mäßige Kalk-Stickstoff-Düngung und Kompost.

Das wichtigste (und preiswerteste) ist eine kluge Weideführung.
Wurde eine Weide z.B. im Spätherbst noch beweidet oder nahmen wir sie zum Anweiden, wird sie in den darauf folgenden zwei Jahren geschont, indem wir sie nur einmal pro Jahr bei trockenem Hochsommer-Wetter beweiden lassen.

Man kann eine Menge machen, muss sich nur seelisch darauf einstellen, dass viele Unternehmen der Agro-Industrie Pferdehalter als Zielgruppe erkannt haben, und genau wissen, dass man mit Verunsicherung und Panik fettes Geld verdienen kann.
Was nicht gar so schlimm wäre, wenn solche teuren "Schüsse" nicht oft nach hinten los gingen, also den Tieren deutlich schaden anstelle zu nutzen.

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 07.06.2013, 18:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Wer das Glück hat in Landwirtschaftlichen Hungerregionen zu leben, braucht nicht lange nach Magerwiesen zu suchen.. Wo die Landwirtschaft praktisch ausgestorben ist und nur noch ein paar Hobbybauern herum krebsen ist ideales Pferdeland.
Die anderen Equidenhalter schauen da schon eher in die Röhre, wenn rundum intensive Landwirtschaft betrieben wird.

@ Hanno
Du hast ja mit als erster Artikel und Warnungen zu Weidelgras veröffentlicht.
Gibt es, nach nun 5 oder 6 Jahren, neue Erkenntnisse dazu in Deutschland ?
@ Sancho
offensichtlich hast Du noch eigene Erfahrung zu diesem Thema, da wäre es aber falsch, damit zurück zu halten.
Ein Thema deswegen zu unterdrücken, weil ein paar Leute „ verunsichert „ werden könnten, finde ich persönlich, ist ein schlechtes Argument.
Nur Kenntnis kann vor falschem Wissen schützen.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 07.06.2013, 23:28    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus, ich unterstütze seit langem Renate Vanselow bei ihren Forschungen zum Thema Endophyten.
Sie hat ein paar neuere Sachen in dessen Umfeld veröffentlicht, findest Du leicht im Netz.

Den ganz großen Durchbruch bei der Erforschung der Wirkung von Endophytengiften auf Pferde gibt es aber leider noch nicht.
Das ist alles sehr komplex.....

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helga
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BeitragVerfasst am: 09.06.2013, 12:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Hanno, hab der von dir genannten dame ins institut proben des gruenen hafers geschickt,von dessen beweidung ira an den folgen der vergiftung gestorben ist. Sollte ich die ergebnisse gekommen, lass ich es euch wissen!

Ansonsten stehe ich im moment meinen wiesen hilflos gegenueber.Sie wurden nach dem tod der stute nur zoegerlich und aeusserst selektiv angenommen, aus welchen gruenden auch immer. Jetzt hab ich sie ausmaehen lassen und es gibt gekauftes heu vom letzten jahr....war dieses jahr nix mit weidefreude, dabei hatte es so gut angefangen!
Saatgut und bodentauglichkeit, das muss zusammenpassen. Ich hatte vor 11 jahren alle wiesen angesaet, zuerst mit gutem jaehrlichen aufwuchs, eben allerdings eine kuhmischung mit klee, in griechenland gekauft.
Die nachsaat ein paar jahre spaeter mit "saatgut fuer pferdeweide '"aus deutschland ist sang-und klanglos untergegangen...
Ich habe allerdings das problem, dass ich mittlerweile zu wenige tiere fuer zu viel flaeche habe.Am anfang klappt das system der portionsweide super, doch dann waechst uns alles sprichwoertlich ueber den kopf, um nach kurzer, regenloser zeit heu am langen staengel zu werden, so wie es gerade war.
Die probleme sind also vielfaeltig!

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luna
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BeitragVerfasst am: 09.06.2013, 21:30    Titel:   Antworten mit Zitat

helga hat Folgendes geschrieben:

Ich habe allerdings das problem, dass ich mittlerweile zu wenige tiere fuer zu viel flaeche habe.Am anfang klappt das system der portionsweide super, doch dann waechst uns alles sprichwoertlich ueber den kopf, um nach kurzer, regenloser zeit heu am langen staengel zu werden, so wie es gerade war.
Die probleme sind also vielfaeltig!


Hallo Helga, wie wäre es denn mit mulchen? Das tut den Flächen sicher auch mal gut. Wobei Heu am langen Stängel sich auch nicht schlecht anhört finde ich. Oder wird es dann von Pilzen befallen oder Deine Tiere fressen es nicht mehr?
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helga
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BeitragVerfasst am: 10.06.2013, 09:13    Titel:   Antworten mit Zitat

hallo Luna, das sind graeser und andere gewaechse, die auch im gruenen zustand verschmaeht werden, besonders, wenn sie eine gewisse laenge haben. Weil auch giftiges dabei ist, zb wolfsmilch und adonisroeschen,hab ich die betreffenden weiden lieber frueher geschlossen. Schon jetzt waechst auf der am ersten, vor 4 wochen gemaehten wiese nichts mehr wesentlich nach. Unsere weidesaison ist eher kurz und intensiv, zu intensiv fuer leichtfuttrige equiden, wie ich sie habe. Mulchen kennen die Griechen nicht und somit gibts leider kein geraet dafuer. Den mist koennte man eher als heizmaterial hernehmen, schoen getrocknet-abgelagert...das ist der sueden..dafuer scheint bei uns ganz viel die sonne und der sommer ist heiss und lang!!!
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Petita
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BeitragVerfasst am: 11.06.2013, 13:36    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Ich frage mich, wieso ich keine Nachricht erhalten habe, dass hier munter diskutiert wird!

Auf jeden Fall, es ist klar dass man als "Anfänger" verunsichert wird. Es gibt so viele Meinungen, je nach Region und Tierart die die Fläche beweidet, mag die eine oder die andere Theorie besser sein.

Eine Lösung muss für die Tiere, die Umgebung und auch Familienintern stimmen (ich würde ja sofort auswandern, irgendwo wo Land nicht so viel Wert ist und man mit genug Fläche arbeiten kann...) Cool

Wenn es klappt (oder wenn ihr nicht gute Gründe habt, um es nicht zu machen Lächeln ), probieren wir wahrscheinlich diesen Herbst die Weide für einige Wochen für "Wanderschafe" zur Verfügung zu stellen (Ziegen wären wahrscheinlich besser, aber nicht so einfach zu finden). Die Schafe können uns dann einen natürlichen Zwischenschnitt und Düngung gleichzeitig anbieten.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit Bodenverbesserung mit Mykorrhiza Pilze (sollten alle Gräser und Kleeartige Pflanzen fördern, bzw. deren Stressresistenz verbessern)? Ich habe noch eine Packung Sporen die ich für meine Rosen und Fruchtbäume benutzt habe, frage mich aber ob die für die bessere Stressresistenz notwendige pilzspezifischen Zuckerarten (wie z.B. Manitol oder Arabitol) genauso schlecht wie andere sind? Das wäre natürlich nicht mein Ziel für die Weide...

Petita reagiert nicht besonders gut auf Gras: vor allem weil Eselartige ja auf karge Umgebung vorbereitet sind, frage ich mich immer wieder ob ein gute gestalteter "trockener Offen-Laufstall" mit Korridorsystem (Grössenordnung 1000m2 für 3-5 Tiere), unterschiedliche Böden und getrocknetes Futter (Kräuterheu aus der Alp und Stroh) at libitum nicht besser wäre. Das wäre hier in der Gegend (sofern man soviel Bauland hat) eher noch eine Praktikable Lösung.

Danke für alle eure spannende Beiträge ;-) bis zum nächsten Mal!
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 13.06.2013, 03:07    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Petita,

damals in Deutschland kamen auch immer wieder Wanderschäfer bei uns vorbei.
Die hatten meist so um die 100-200 Tiere dabei, nie weniger.
Wenn das auch in der Schweiz so ist, dann langt Deine Weide für ein paar Stunden, dann ist finito.

Gerade hatten wir doch die Diskussion mit dem Weidelgras und den Pilzen.
Diese Pilze wurden ja sogar PATENTIERT und erst nach vielen Jahren stellte sich heraus was das für ein Krampf war, weil giftig.
Nun scheint es „ in „ zu sein, z.B. EM von dem Japanischen Doktor und Unternehmer rum zu sprühen.
Ich möchte bloß an folgendes erinnern.
Als die ersten, großen, industriellen Kompostanlagen gebaut wurden, erkrankten viele der dort beschäftigten Mitarbeiter. Es gab auch Todesfälle.
Was bei den Gartenkompostanlagen nie zur Gefahr wurde, die Auf- Konzentration war daran schuld.
Hat eventuell jemand eine Meinung oder Anregung dazu ?
Wie gefährlich ist dieses besprühen mit aufkonzentierten Mengen an Bakterien und Pilzen für Mensch und Tier ?
Der Japaner z.B. gibt noch nicht mal an, was in seiner Urtinktur enthalten ist. Streng geheim !

Zu Deiner Idee mit der Haltung von 3-5 Tieren auf 1000 Quadratmeter schweigt ja das Forum.
Selbstverständlich schweige ich auch, aber mein Kopf schüttelt sich vor entsetzen.
Da manche Leute sich 1000 Quadratmeter nicht vorstellen können.
Das sind 1million Quadratmillimeter. Wahnsinnig groß, gell.
Oder andersrum, eine Reithalle 50x 20 Meter für 3-5 Tiere.
Vielleicht überlegst Du Dir das doch noch einmal ?
Es ist mir immer wieder eine Freude unseren Miniesel und die Minipferdchen über die Weide gallopieren zu sehen.
Weit käme er bei Dir nicht !!!
Ich kann ihm auch das schönste Heu hin legen, trotzdem geht er raus auf die Weide und ich muss ihn Abends mit den anderen Minifürzen rein rufen.
Ist aber kein Alp- Heu, vielleicht liegt es ja da dran,
Wenn ich allein an die Menge von Urin und Mist pro Tag, verteilt auf 1000 m2 denke, kommt mir das kalte Grausen. Thumbsdown


LG aus Nova Scotia

Klaus
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Petita
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BeitragVerfasst am: 25.06.2013, 12:19    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Klaus:

Danke für die ehrliche Antwort.

Ich denke hier kann man schon kleinere Schafherden finden, den Durchschnittsbetrieb ist ja auch nicht so gross...

Ich weiss, die Pilze sind umstritten, wollte aber doch wissen on jemand von Euch persönliche Erfahrungen gemacht hat (einfach mal EM über die Wiese streuen und dann plötzlich ein Reheproblem oder andere Erkrankungen haben oder so was). Vielleicht wirken Ektomykorrhiza ja anders als Endomykorrhza (und ich dachte ich habe Endophyten gelesen was nach meinem Wissen nach die Ektomykorrhiza ausschliesst? Vielleicht kann mich jemand da belehren). Ich werde es nicht ausprobieren.

Ich finde es genial, das alle Maultiere von diesem Forum auf mehr als 200m2 pro Tier stehen (dauerhaft!). Es ist echt gut wenn so viele Leute für ihre Tiere die Möglichkeiten haben, das richtige tun... Ich habe (sicher weil ich in der nähe einige Mykorrhiza-geimpfte Rosen habe Aufsmaul ) mit Weide schon nach einer halben Stunde pro Tag Probleme mit Kotwasser bei den Tieren. Darum ist mir das eingefallen.
War halt eine schlechte Idee.
Das Standardpferd hat hier 16m2 als Dauerwohnung, die glücklichen haben einen doppelt so grossen Auslauf dazu (gesetzlich geregelt ist obligatorisch täglichen Auslauf für 2 Stunden pro Tag für unbenutzte Tiere, 2 Mal pro Woche für benutzte (an der Hand, Longe usw). Mit Jungpferden dazu muss der Dauerauslauf (2-5 Pferde) mit Wiederristhöhe 148-162cm min. 100m2 sein, Nicht an den Stall angrenzende Auslaufflächen (Einzel- oder Gruppenauslauf) 150m2.... Der Platzmangel hier in der Schweiz lässt die Tierschutzregeln (die in vielen Bereichen besser sind als anderswo) wie ein Witz erscheinen....
Das Dokument kann unter anderem unter "Auslaufvorschriften für Pferde" im www gefunden werden.

Dieses Jahr war es fast unmöglich die Tiere auf die Weide zu tun, da es praktisch immer matschig war. Das heisst meine Tiere mussten die grösste Zeit in einem <200m2 pro Pferd-Auslauf verbringen. Traurig aber wahr, es geht doch um *Gegensatz Tierschutz-Weidemanagment*....
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New_Day
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BeitragVerfasst am: 29.06.2013, 10:13    Titel: Weidemanagement   Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte in den letzten Wochen mehr als genug Arbeit (bis zu 75 Stunden/Woche ohne Ausgleich) und wenig Zeit zum Lesen oder Schreiben.
Ja, die tetraploiden Weidelgräser haben einen doppelten Chromosomenstrang und dadurch mehr Zucker. Das ist der Sinn der Züchtung.
Hinter der Züchtung der Weidelgräser auf Zuckergehalt steckt in erster Linie dessen Silierbarkeit, die maßgeblich vom Zuckergehalt bestimmt wird. Nicht nur, aber eben stark. Dazu soll anschließend der Energiegehalt der Silage möglichst hoch sein. Milchkuhfütterung ist ein diffiziles Thema und beinhaltet in etwa soviel zu beachtende Faktoren wie für Hochleistungsportpferde, daher will ich da jetzt nicht weiter drauf eingehen.
Allerdings ist auch schon erkannt worden, dass zu zuckerreiche Gräser regelrechte "Zuckerbomben ohne Rohfaser" sein können und das ist natürlich auch nicht gut für Kühe. Trotz deren vom Pferd abweichenden Metabolismus.

Lumpine ist Conny Röhm und damit Deutschlands einzige unabhängige Fütterungsberaterin. Siehe hier: futterberatung-roehm.de . Der Rest spricht für sich. Vorträge mit Conny kann man nur dringend empfehlen. Bei fütterungsbezogenen Problemen gibt es wenige Leute, auf die man sonst verweisen kann. Ihr Pferd ist eine Warmblutkreuzung,kein Shetty.
Ich schätze aber, sie hat sich mit der Futteraufnahme von Pferden mehr als gründlich beschäftigt und wird auch nicht müde, darauf hinzuweisen, wie die Bedarfswerte für Pferde vor bis noch nicht allzu langer Zeit eigentlich ermittelt wurden: quasi als Schnittstelle aus ermittelten Werten für Schweine und Schafe... auch dass es rassenbedingt große Unterschiede gibt, ist ein Punkt; ich gebe also zu, nicht zu wissen, ob sie sich mit Maultierfütterung auskennt.

Ich beobachte meine Fläche nun auch schon seit 3 Jahren, auch im Vergleich zu Nachbarflächen. Ich habe dabei festgestellt, dass sich nicht nur die Vegetation auf der Gesamtfläche ändert, sondern das einzelne Teilstücke, auch wenn sie klein sind, komplett unterschiedlich sind, obschon sie direkt nebeneinander liegen.
Z.B. das obere mittlere 3. Stück: kein anderes Stück ist so voller Jkk, warum auch immer. Ganz links ist fast keins, ganz rechts wenig, auch auf dem 2. mittleren Stück ist nicht so viel. Mögliche Ursache: wenig Bedeckung zur Keimzeit, also abgefressen.
Die ganz linke Weide hat einen ganz eigenen Bestand mit relativ viel Knaulgras, das sonst eigentlich nirgendwo mehr ist und den größten Anteil Weidelgras. Auf den anderen Flächen ist überwiegend Lieschgras, Fuchsschwanz und diverse Schwingel sowie leider Trespe und ein bisschen Quecke zu finden. Beides wird nur jung gefressen, was dazu führt, dass es ungehemmt aussamt, wenn man es nicht eindämmt. Zum Glück haben meine Verpächter so ziemlich alles, zum Beispiel auch eine Stiehl Motorsense *tolles Spielzeug*.
Gestern kam spontan der Mulcher, der nebenan und gegenüber Flächen zu mulchen hatte und hat leider ziemlich tief nachgemäht, ich hoffe, das hat keine Folgen. Eigentlich sollten immer mindestens 7 cm stehen bleiben, damit die Basalblätter erhalten bleiben, die die Pflanze zur Assimilation braucht. Ich habe deswegen sehr dünn nachgedüngt.
Es war aber nicht viel zum Mulchen, nur die obere 3. Wiese, aus der ich jetzt eine Reitwiese mache, und das Stück, auf dem sie laufen, den abgefressenen Teil nachmulchen. Den habe ich ausgezäunt und dann wie gesagt auch nachgedüngt.

Klaus Beobachtungen zur Nachsaat kann ich bestätigen. Einerseits, andererseits können sie sehr unterschiedlichen Gräser bei mir nur über die Nachsaaten reingekommen sein, da sie nebenan definitiv nicht wachsen. Und vorher auch nicht da waren. Andererseits habe auch ich in den ersten Jahren sehr viel ohne sichtbaren Erfolg nachgesät. Möglich also, dass die Samen einfach liegengeblieben sind, bis der Bodenzustand passte.

Die Traber sind vor ca. 3 Wochen von der Fläche genommen worden, nachdem sie wieder angefangen hatten, durch die Zäune zu kriechen und bei Nachbars im Vorgarten standen. Das Gras bis zur Wurzel abgenagt. Bis gestern stand dafür etwa hüfthoch auch bereits blühendes JKK in großer Menge da und ich war schon vorbereitet, heute Nacht in einem Selbstverteidigungs-Guerilla-Akt mit der Sense alles platt zu machen, aber der Mulcher ist anschließend rübergefahren. Zu spät natürlich, da das Zeug schon blüht und damit aussamt, aber wenn es bodennah ist, fliegt es hoffentlich nicht so weit. Aber der Unterschied ist halt augenfällig: dort ist bereits mehrfach gespritzt worden und es steht alles voll, bei mir geht es so langsam zurück und ich habe bis jetzt 2x spritzen lassen, allerdings kein Simplex. Dafür kalke und dünge ich und betreibe massive Weidepflege.

Zu den Endophyten und Frau Vanselow habe ich einen interessanten Artikel in der iwest news gelesen. Leider bestätigt der den Eindruck, den ich von Frau Vanselow habe, und der mir von mehreren Leuten, die ihre Vorträge gehört haben, mitgeteilt wurde.
Doch zunächst: Der Artikel heißt "Giftiges Gras!?" und beschäftigt sich mit dem Thema Endophyten, wobei hier zitiert wird: "Endophyten sind nahe Verwandte der Mutterkornpilze, den Parasiten des Getreides und der Wildgräser" (Vanselow 2009).

Zitat: "Bei der Resistenzzüchtung unserer Futtergräser gegen Dürre, Frost, Nährstoffmangel, Übernutzung durch Vieh sowie Parasitenbefall blieb jahrelang unbemerkt, dass diese Gräser nur aufgrund ihres Zusammenlebens mit bestimmten Endophyten die erwünschte Widerstandskraft gegen alle vorher genannten Misslichkeiten erhalten" (Einschub: hier setzt ja auch der Gedanke der EM an).
"Diese für die Widerstandsfähigkeit der Pflanze notwendigen und somit für die Pflanze positiven Endophyten produzieren leider eine Vielzahl von Toxinen (die wichtigsten sind Ergotalkaloide, Indolisopenoide, Aminopyrrolizidine und Azaindolizidine) und somit können resistente Gräser für Tiere, die diese aufnehmen, hochgiftig sein".
Es wurde dann ein Zusammenhang zwischen Weide und Erkrankungen sowie Fallbeispiele vorgetragen. Allerdings werden die Schwingelarten als „Bösewicht“ ausgemacht! Und es wird deutlich darauf hingewiesen, wobei mir aufgrund des Artikels unklar ist, ob von Seiten Vanselow oder Dorothee Meyer und Team, dass sich besonders hohe Gehalte bei gestressten Gräsern finden, dies betrifft vor allem auch Nährstoffmangel, also VORSICHT BEI EXTENSIVWIESEN.
Abschließend merkt die iwest news an:
„Auch wenn uns manche Erläuterungen etwas fragwürdig erschienen, so hielten wir diesen Vortrag dennoch für wichtig und informativ, schon weil er für die Problematik sensibilisiert und zum Nachdenken anregt.
Schade war, dass nach dem Vortag einige verwirrte bzw. besorgte Pferdebesitzer zurück gelassen wurden, da im Prinzip keine Handlungsmöglichkeiten vorgeschlagen wurden bzw. konnten“.
Und das ist eben der Punkt, der Frau V. öfter angekreidet wird, um mal einen anderen Forennutzer zu zitieren: „sie sagt immer nur hysterisch, was nicht sein soll, aber sie sagt einem nicht, was man anders machen kann oder soll“. Leider auch mein Eindruck, da ich mal bei einer Vanselow –Anhängerin eingestallt hatte, aber das kann auch deren eigener Persönlichkeit geschuldet sein: leicht hysterisch, aber wenig lösungsorientiert. Daher spare ich mir da auch bis auf weiteres.
Man darf eben den Boden nicht vergessen. Letztenendes hängt alles an dem. Dem „tragfähigen Hohlraumsystem“ mit seinem vielfältigen Geschehen. Und letztenendes hängt dann nicht nur die „Giftigkeit“, sondern auch der Nährwert des vorhandenen Pflanzenbestandes vom Zustand des Bodens ab.
Bei Peca kann man auch unterschreiben. Viva die Futtermittelindustrie… in die Enge getrieben von meiner Freundin, gab vor Jahren mal die „Pferdefütterungsspezialistin“ der RWZ bei einem Vortrag zu, dass die extrem unterschiedlichen Mineralstoffgehalte bei MiFus der Mode geschuldet sein und jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren. Siehe Conny Röhm. Ist gerade Vitamin E in, kommt halt Vit E rein, egal, ob es Sinn macht oder nicht. Und ein persönliches Erlebnis mit der Frau von Nösenberger (abgesehen von vermilbtem Futter) machte mir sehr deutlich, was Mischfutter taugt: nämlich nichts.

Pertita, bei kleinen Weiden ist er Rundlauf eine Lösung. 1000m² ist sehr klein.

Wanderschäfer sind zumindest in Deutschland sehr rar geworden, da es kaum noch Flächen für sie gibt und die Schafhaltung sich kaum noch lohnt. Hier in der Gegend kommt es seit einiger Zeit überdies zu massiven Schafdiebstählen, bei denen gleich hunderte Tiere auf einmal abhanden kommen. Somit wird auch immer mehr Schafhaltung aufgegeben.

Wenn ich könnte wie ich wollte, hätte ich eine kleine Herde aus Ouessantschafen und Zwergziegen und am Liebsten noch 2 kleine Rinder, vielleicht Zwergzebus. Aber mit dem ewigen Umziehen geht es halt nicht.

Die großen Kompostanlagen sind ein Problem. Da hatte ich Anfang des Jahres mit jemandem zu tun, der sich für die Herstellung von großen Mengen Kompost oder auch Terra Preta interessiert hat und das auch vertreiben wollte, weswegen ich bei einem Meeting mit jemanden von einer französischen Firma, die Präparate vertreibt, dabei war. Warum Kompost manchmal "umkippt", weiß anscheinend niemand. Aber das der oft nicht "funkioniert", weiß man, es gibt eine Anlage, bei der mal eben 3 Mio. € in den Sand gesetzt wurden aus dem Grund. Kompostpflege ist halt diffizil. Ich grabe gerade mall wieder meinen Misthaufen von links nach rechts, das letzte Mal, und obwohl das nicht viel ist (zum Schaufeln leider schon), gefällt er mir nicht wirklich. Da muss ich nochmal Herrn EM fragen.... und jetzt muss ich zum Stall.
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 02.07.2013, 14:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo New Day,

ich moechte mich ganz herzlich bei Dir bedanken, fuer all die Muehe, die Du Dir gemacht hast.


LG aus Nova Scotia

Klaus
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New_Day
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BeitragVerfasst am: 02.07.2013, 22:38    Titel: Weidemanagement   Antworten mit Zitat

Klaus, ?! *verwirrtguck*

Zum von dir angesprochenen Verdrängungswettbewerb: das hatte ich ja auch schon mal irgendwo erwähnt... es ist einfach so, dass "beliebte" Gräser oder Kräuter zuerst gefressen werden, und das sind gerne auch die zuckerhaltigen. Alle Viecher fahren auf energiehaltiges Futter ab, das muss vermutlich gar nicht mal "süß" schmecken. Bei der Rinderfütterung weiß man das, dass Silagen mit hohem Energiegehalt besser gefressen werden als welche mit niedrigem- wobei dabei natürlich auch der Rohfasergehalt eine Rolle spielt, der bei geringerem Energiegehalt höher ist, somit ist die Kuh schneller satt.
Aber egal: ich habe Trespe und Quecke in der Fläche. Das sind relativ gängige Gräser, die von Tieren nur in ganz jungem Zustand, wenn überhaupt, gefressen werden, und leider ziemlich viel Samen produzieren. Gegen sie spritzen kann man im Prinzip nicht, nur mit einem Totalherbizid, das dann eben alle anderen Gräser auch gleich mit beseitigt. Also muss ich diese Gräser, ebenso wie andere unerwünschte Pflanzen, konsequent am Aussamen hindern, will ich sie in den Griff bekommen. Deswegen ist nachmähen oder nachmulchen eben auch so wichtig (der Mulch auf der Fläche ist dann auch wieder gut für den Boden, darf nur nicht so dicht liegen, dass er die Grasnarbe erstickt. Und wenn Pflanzen nach dem Mähen noch in die Samenabreife gehen, wie JKK oder Ampfer, so muss man diese vor dem Mulchen entfernen).


Kurzes Zitat zur Kurzrasenweide von einer Naturlandseite:
Ist ein Weidesystem bei dem im Gegensatz zur Umtriebs- und Portionsweide die "komplette
Weidefläche zugeteilt wird und die Tiere großflächig die Fläche überweiden. Dabei soll die
Rasenhöhe immer ca. 6 - 8 cm hoch sein. KRW kann sowohl mit Jungrindern, Mutterkühen,
Ochsen und Milchvieh betrieben werden. KRW ist unter den Weidesystemen das kostengünstigste und arbeitsextensivste und liefert hochenergetisches wiederkäuergerechtes
Grundfutter bester Qualität. Die Niederschlagsmengen sollten mind. bei 900 mm/Jahr liegen. "

... also so um die 7 cm. Natürlich beeinflussen Witterung und Sonneneinstrahlung den Energiegehalt, aber nicht nur. Hier geht es wahrscheinlich um den Fruktangehalt, oder? Der ja bei kalter Witterung und gleichzeitig intensiver Sonne am höchsten ist.

Conny zufolge (deren letztes Seminar ich nicht mitgemacht habe, aber eine Freundin war da und es gibt anscheinend wieder eine Menge neue spannende Erkenntnisse in Sachen Pferdefütterung) ist aber auch nicht restlos geklärt, ob Fruktane überhaupt einen Einfluss auf die Entstehung von Rehe haben. Oder sagen wir so: ja schon, aber nicht bei jedem Pferd. Rehe ist wie so viele Sachen multifaktoriell. Eine Freundin von mir hat ein Pferd mit chronischer Rehe, die durch Stress ausgelöst wurde oder zumindest der erste Schub, aber die eigentliche Ursache sind Nierenprobleme und dadurch gestörte Entgiftung.

Und Pferde können auch eine Menge "puffern", sage ich mal, ich staune ja auch immer wieder, was die so alles an mangelhafter Haltung aushalten. Und oft genug noch mehr oder weniger unbeschadet.

Gräser und Kräuter kommen übrigens auch "von selber". Auch von weiter weg. Bei mir steht schon wieder was neues, muss ich mal identifizieren, steht aber sonst nirgendwo nebenan. Samen kommen per Wind oder Vogel oder sonst einem Viehzeug.

Ich glaube allerdings nicht, dass Grasmischungen zusammengestellt werden nach dem Motto "Hauptsache grün". Sonst würden die ganzen Tests nicht gemacht und wie gesagt, ich habe sie letztes Jahr selber mitgemacht. Es ist kein Spaß, auf einem sogenannten Versuchs-Vollernter mitzufahren und von 160 Parzellen Proben zu nehmen, diese abzuwiegen, zu trocknen, zurück zu wiegen... ach ja, vorher natürlich die Samentütchen (im Grammbereich, bis zu 2. Kommastelle) abzuwiegen, zu sortieren, das Saatbett vorzubereiten, die 160 Parzellen auszumessen usw. Unter Umständen Düngung von Hand, also auch Gülle... weil so eine Parzelle ja nicht so groß ist...
... und dann finden diese Versuche auf unterschiedlichen Standorten statt. Es werden auch unterschiedliche Saatgutmischungen für unterschiedliche Standorte empfohlen, und das sind nicht nur Gras-Arten, sondern Sorten, die sich je Standort bewährt haben (habe ich alle abgetippt für die Tabelle im Ratgeber Pflanzenbau, jawoll. Mein Beitrag für die Nachwelt, der aber nirgendwo erwähnt wird).
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