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Susanne
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
Beiträge: 609
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BeitragVerfasst am: 31.07.2006, 08:33    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate, hallo Nicole

ich glaube nicht, dass mein Beitrag schulmeisterlich zu sehen ist. Ich habe mir nur vorgestellt, wie es ist, wenn man trotz Anstrengung es nicht schaft optimale Haltungsbedingungen zu schaffen. Und dann bekommt man nur die Bilder der idylischen Ställe vorgesetzt, verbunden mit dem erhobenen Zeigefinger - wieso hältst du dir überhaupt ein Tier. (Gottseidank - großes Aufatmen - kann ich bei meinem Pflegepferd mit dieser Idyle mithalten, große Koppeln am Waldrand mit Blick auf den Schwarzwald, Offenstall, Herde und absolute Ruhe, kein Autolärm usw.) Vielleicht wären konstruktive, realisierbare Vorschläge angebrachter gewesen. Wenn man sich ein Tier anschaft steht da nicht drauf, dass in 10 Jahren der ausgesuchte Stall gekündigt hat, das Beistelltier verzogen ist, die neuen Einsteller ihre Tiere lieber allein halten, das Tier nicht im Matsch stehen darf usw.

Dass Offenstalltiere weniger gearbeitet werden ist einfach eine Erfahrung aus vielen Jahren mit Pferden. Da meist keine Halle da ist, ist es entweder zu kalt, eisig, regnet es, zu heiß, zu viele Bremsen, der Platz zu staubig usw. Dann wird halt schnell für 20 min im Roundpen longiert und das wars dann.

Ich persönlich halte es eben nicht für artgerecht, ein gesundes, kräftiges Tier den ganzen Tag auf der Koppel stehen zu lassen, sei sie noch so schön. Die Tage wo ich zu Ürielle gehe beschäftige ich mich mindestens 3-4 Stunden mit ihr (ohne misten, füttern). Das sind Putzen, Hufpfege, Bodenarbeit, Spazierengehen und Reiten. Sie freut sich sichtlich wenn ich komme und geht gerne mit, d.h. sie findet es wohl schöner mit mir stundenlang durch den Schwarzwald zu streifen als mit ihren Kolleginnen auf der Koppel zu stehen. Ich kenne das Verhalten von Pferden und Maultieren wenn eines von der Koppel geholt wird bzw. für den Ausritt fertig gemacht wird (danebenstellen, mit herausdrängeln usw.) das deutlich sagt: "Nimm mich mit, mach doch auch mit mir einmal was." Wenn ICH nicht die Zeit habe, mich jeden Tag mindestens 2-3 Stunden mit jedem Tier zu beschäftigen, würde ICH mir keines anschaffen. Deshalb habe ich auch noch kein Eigenes.

Hoffe ich bin jetzt keinem auf die Zehen/Hufe getreten.

Viele Grüße

Susanne
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
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BeitragVerfasst am: 31.07.2006, 10:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Susanne,
Zitat:
Original von Susanne

Vielleicht wären konstruktive, realisierbare Vorschläge angebrachter gewesen.

Genau dieses habe ich schon vor längerer Zeit persönlich mit Anita durchdiskutiert; und genau deswegen wollte ich dieses Thema hier nicht breittreten, aber das haben nun ja andere getan..
Zitat:
Original von Susanne

Dass Offenstalltiere weniger gearbeitet werden ist einfach eine Erfahrung aus vielen Jahren mit Pferden. Da meist keine Halle da ist, ist es entweder zu kalt, eisig, regnet es, zu heiß, zu viele Bremsen, der Platz zu staubig usw. Dann wird halt schnell für 20 min im Roundpen longiert und das wars dann.

Und bei "Nicht-Offenstallhaltung" gibt es diese Probleme nicht?
Zitat:
Original von Susanne

Ich persönlich halte es eben nicht für artgerecht, ein gesundes, kräftiges Tier den ganzen Tag auf der Koppel stehen zu lassen, sei sie noch so schön.

Lies' doch mal nach, was ich weiter oben zu diesem Thema geschrieben habe; nämlich genau das Gleiche!
Zitat:
Original von Susanne
Ich kenne das Verhalten von Pferden und Maultieren wenn eines von der Koppel geholt wird bzw. für den Ausritt fertig gemacht wird (danebenstellen, mit herausdrängeln usw.) das deutlich sagt: "Nimm mich mit, mach doch auch mit mir einmal was."

Das ist doch schön und erstrebenswert! Die Tiere sind so ausgeglichen, daß ihnen der Sinn "nach was Anderem" steht; bei einem Boxentier könnte es sein, daß es einfach nur "raus" will.
Zitat:
Original von Susanne
Wenn ICH nicht die Zeit habe, mich jeden Tag mindestens 2-3 Stunden mit jedem Tier zu beschäftigen, würde ICH mir keines anschaffen. Deshalb habe ich auch noch kein Eigenes.

Und das ist doch sehr löblich. Wobei ich der Meinung bin, daß täglich 2-3 Std. Beschäftigung mit dem Menschen keine 21-22 Std. nichtartgerechte Unterbringung aufheben.

Susanne, nein, auf die Zehen getreten fühle ich mich sicher nicht. Und ich finde es wichtig für alle, die sich hier in dem Forum über Maultiere und deren Haltung informieren, hier sämtliche Aspekte pro/contra Boxenhaltung aufgeführt zu bekommen. Und von daher finde ich auch solche Postings wie z.B. das von Nicole, von der Sache her wichtig, damit nicht der Eindruck entsteht, man könne JEDES Muli ebenso wie ein Pferd in eine Box sperren.

Gruß
Beate


[Editiert durch Beate ein Donnerstag, August 3, 2006 @ 07:50]

_________________
Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern!
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Nicole
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 340
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BeitragVerfasst am: 02.08.2006, 21:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Susanne,
Ich glaube, daß du ebenfalls ein sehr eingefahrenes Bild von Offenstallhaltung hast (wie ich wahrscheinlich von Boxenhaltung).
Meine stehen ja nun bekanntlich auch im Offenstall, Roundpen und unbefestigter Reitplatz vorhanden. Nur wirklich nutzen tue ich diese Dinge tatsächlich nicht! Wir gehen fast ausschließlich ins Gelände und arbeiten dort an Durchlässigkeit, Galoppwechsel, Schulterherein/heraus usw. Ich muß dir zum Teil widersprechen, wenn du schreibst Offenstaller arbeiten weniger mit ihren Tieren. Im Schnitt reite ich meine Tiere min. 2-3 Stunden am Tag. Gut bei der Hitze bin dich daher manchmal erst um 23 Uhr zuhause aber das ist schon o.k. so. Sonntag z.B. habe ich mit einer Stallgenossin einen 10 Stunden Ritt hinter uns gebracht (war super schön). Reine Reitzeit belief sich auf ca. 6 Stunden. Natürlich sind da auch Tage dabei, wo ich gar nicht reite. Ich halte es mir immer offen.
Wo ich dir Recht gebe, ist der Winter. Da arbeiten wir tatsächlich weniger unter anderem natürlich auf Grund der Wetterlage und weil meine Tiere nicht bei der Kälte mit verschwitztem Fell herumlaufen sollen. Allerdings habe ich es immer so gehandhabt, daß ich den gesamten Januar nicht einmal sattel’. Quasi eine kreative Pause ;-) Das habe ich bereits im Stall gemacht, wo mir eine Halle und befestigte Reitplätze zur Verfügung standen. In der Zeit gibt es nur Wellnesstage und Spaziergänge. Nach dieser Pause sind Beide wieder viel motivierter unterm Sattel. Ich bilde mir ein, daß ich zwischenzeitlich mehr Reite als meinen Viechern lieb ist Großes Lächeln
Warum schreibe ich das??? Weil du gerade anfängst zu pauschalisieren! In der Boxenhaltung ist es nun mal defakto so, daß die Tiere auf engsten Raum und in Einzelhaft gehalten werden! Zum Teil mit ausgiebigen Weidegang zum Teil aber eben auch nicht. Trotzdem kommen sie früher oder später in ihre Box.
Der Offenstall an sich ist ein dehnbarer Bereich mit vielen Grauzonen aber auch ebenso, vielleicht auch mehr, Offenställe die vorblidlich geführt werden. Sicherlich gibt es Matschställe und verdreckte Paddocks aber keines der Tiere steht allein bzw. kann sich an Bewegungs- Sozialmangel beklagen.
Ist der Besitzer fahrlässig im Umgang mit seinem Tier (bezüglich der Pflege und Bewegung) denke ich schon, daß ein Boxen gehaltenes Tier eher darunter leidet als ein Offenstall gehaltenes Tier. Die haben wenigstens die Möglichkeit ihren Drang nach Bewegung bzw. Sozialenbedürfnisse zu stillen. Was natürlich nicht bedeutet, daß ich es akzeptiere, daß die Tiere nicht ausreichend gepflegt werden. Deswegen sehe ich es ähnlich wie du, wenn ich keine Zeit für meine Tiere habe, dann sollte ich mir auch keine Anschaffen! Natürlich ändern sich auch mal die Lebensumstände und man ist gezwungen Maßnahmen zu ergreifen um es allen angenehm wie möglich zu machen. Nur man sollte nie an sich dabei denken (Halle & Co), sondern immer in erster Linie an das Tier.
Was ich noch ergänzen möchte ist folgender Punkt, worum ging es ursprünglich in dieser Diskussion?! Um meine Missgunst bezüglich in Boxen gehaltene Tiere.
Wo und warum ist das deiner Meinung nach gekippt? Was ist eigentlich deine konkrete Meinung zu dem Thema? Denn die finde ich in deinen Postings nicht. Nur das du selber dein Pflegepferd im Offenstall stehen hast. Du hast sämtliche negativ Punkte zum Thema Offenstall aufgeführt, aber nicht wirklich einen klaren Ausdruck bezüglich Boxenhaltung gemacht. Du hast dich nur über die Art und Weise beschwert wie wir das Thema diskutieren, allerdings sehe ich da keine wirklichen Kritikpunkte. Denn ich bzw. Beate haben niemanden persönlich angegriffen. Wir besonders ich, haben nur sehr klar gestellt was ich davon halte ein Tier in die Box zu stellen. Das Anita ihr Tier dort stehen hat soll nun der Grund sein KEINE offene Diskussion über dieses Thema führen zu dürfen? Wenn das so ist, dann müssten wir jedes Mal bevor ein neuer Thread eröffnet wird, eine Umfrage starten: Wenn betrifft das Thema? Sollte dann jemand dabei sein den es betrifft, dann kann leider keine Diskussion stattfinden…? Ne so geht das nicht!!!!
Um nun wieder auf das ursprüngliche Thema zu kommen, geht diese Frage nochmals direkt an dich:
Wie stehst Du zur Boxenhaltung?

Gruß Nicole
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Susanne
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
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BeitragVerfasst am: 03.08.2006, 10:43    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Nicole,

also ob du es glaubst oder nicht, ich bin auch absoluter Offenstallfan. Ich würde mein eigenes Tier wenn immer möglich im Offenstall mit Herde halten, da ich das für das Beste halte.

Aber ich bin in meinen 30 Jahren intensiven Reitens ohne eigenes Tier in so vielen Ställen herumgekommen und habe so viele verschiedene Pferde kennengelernt, dass meine Haltung was tiergerecht ist, toleranter geworden ist.

Es gibt unter den Warmblutpferden nicht wenige, die zwar im Offenstall gehalten werden können, die aber in der Box mit Weidegang glücklicher sind. Auch ich als Offenstallverfechter muss zugeben, dass diese Tiere sichtlich wieder aufblühen, wenn sie einige Stunden am Tag in einer Box ungestört fressen können, sich mal hinlegen können und nicht dauerndem sozialem Stress ausgesetzt sind.
Wobei fast alle Ponys und sicher auch Mulis in der klassischen Boxenhaltung früher oder später Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Was wiederum viele Warmblutbesitzer mit denen ich diskutiere nicht einsehen wollen.

Ich habe in beiden Haltungsformen Fälle gesehen, die ich als nicht tiergerecht bezeichnen würde und umgekehrt auch positive Fälle. Und ich reite regelmässig sowohl in einem Offenstall, als auch in einem Stall mit Boxenhaltung mit Weide/Koppelgang. Deshalb stört es mich grundsätzlich, wenn jemand meint nur seine Haltungsform ist tiergerecht. Die Leute, die ihre Pferde in Boxenhaltung mit Weidegang haben, sehen ihre Haltung als tiergerecht an, dort sehe ich mich dann allen Argumenten ausgesetzt, die es gegen Offenställe gibt.

Wichtig ist für mich, das einzelne Tier richtig einzuschätzen, zu beobachten und dann zu beurteilen ob es sich in der gewählten Haltungsform wohl fühlt oder nicht. Deshalb finde ich es auch gut, wenn jeder in diesem Forum, ohne Schuldgefühle haben zu müssen, seine Haltungsbedingungen beschreiben kann, nur dann kann man sich wirklich ein Bild machen, was bei einem Muli möglich ist.

Bezgl. Box, ich erinnere mich, dass es hier in diesem Forum ein Muli gab, das wegen Sehnenschadens über ein Jahr Tag und Nacht in der Box stehen musste, und das auch überstanden hat. So ein Tier ist wenn es sein muss wohl viel anpassungsfähiger als wir denken.

Viele Grüße

Susanne



[Editiert durch Susanne ein Donnerstag, August 3, 2006 @ 10:44]
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Nicole
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 04.08.2006, 18:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Susanne,
Warum sollte ich dir nicht glauben, daß du pro Offenstall bist? *grübel*

Du schreibst hier:
Zitat:
Wichtig ist für mich, das einzelne Tier richtig einzuschätzen, zu beobachten und dann zu beurteilen ob es sich in der gewählten Haltungsform wohl fühlt oder nicht.

Und hier schreibst du:
Zitat:
Es gibt unter den Warmblutpferden nicht wenige, die zwar im Offenstall gehalten…, dass diese Tiere sichtlich wieder aufblühen, wenn sie einige Stunden am Tag in einer Box ungestört fressen können, sich mal hinlegen können


Und genau da machst Du bzw. die SB einen großen Fehler!
Wenn das Tier sich offensichtlich (apropos: Warum ausgerechnet Warmblüter, vielen Ponys geht es nicht anders!) nicht wohl fühlt ist ein klarer Fehler in der Haltung!
Tönnchen ging es mal nicht anders und ich habe es dann auch vorgezogen ihn in die Box zu stellen damit er seine Ruhe hat. Allerdings habe ich da meine Konsequenzen gezogen. In diesem Stall waren definitiv zu viele Pferde auf zu kleinem Raum. In der Herde befanden sich zwei ziemlich aggressive und gelangweilte Tiere, die ihren Frust auslebten in dem sie einzelne Herdemitglieder mobbten! Das Paddock war viel zu klein, damit die Rangniederen ausweichen konnten. Es gab kein Sichtschutz, damit ein Rangniederes Tier sich mal entspannt hinlegen konnte. Ich nehme stark an, daß Tönnchen sich dort genauso wohl gefühlt hätte, wären die Bedingungen andere gewesen!!! So sehe ich das auch mit deinem Beispiel. Wenn das Tier sich nur in der Box entspannen konnte, dann hatte es sicherlich ähnliche Gründe. Viele Tiere die Jahrelang in der Box gehalten wurden, haben auch oft ein dermaßen konditioniertes Freß und Schlafverhalten, daß ihnen eine Umstellung sichtlich schwer fällt. Und auch hier muß der Fehler bei der Integration gesucht werden. Da werden Tiere die jahrelang in der Box standen ohne Vorbereitung in den Offenstall gestellt. Das kann klappen, tut es meist aber nicht!! Und umgekehrt sehe ich das genauso.
Aber ehrlich gesagt Susanne glaube ich auch, daß wir uns ziemlich im Kreis drehen. Wir sind im Grunde einer Meinung und Einzelfall Beispiele gibt es zugenüge. Unter anderem nennst du ein Maultier, was durch eine Verletzung dazu gezwungen war in der Box zu stehen… Das ist schlichtweg eine Notsituation. Wenn ich vor der Wahl stehe: Schlachter oder Boxenruhe, dann werde ich wohl oder übel die Boxenruhe wählen MÜSSEN! Mit Walterchen wird das klappen aber bei Tönnchen sehe ich schwarz. Versuchen würde ich es trotzdem. Aber das sind keine wirklichen Beispiele, daß sind schlichtweg Notsituationen.
Ach ja, was ich noch super interessant finde an deinem Beispiel mit dem Warmblüter ist folgendes. Viele Menschen halten ihre Pferdchen in der Box, weil sie meinen, daß ihre Tiere draußen nicht klarkommen. Aber einen Haken hat die Sache. Jährlinge bzw. Jungpferde werden ausschließlich draußen im Herdenverband gehalten. Vom Trakehner, Oldenburger bis hin zum Hannoveraner. Wieso sind die Tiere in der Lage gerade im diesem zarten Alter, daß zu überstehen??? Bei uns gibt es zu genüge Jungpferde Koppeln, die haben noch nicht mal einen Wetterschutz. Trotzdem sind es erstklassige Pferde die da heranwachsen. Wo liegt also die Begründung, daß Warmblüter eher in der Box gehalten werden müssen als Ponys?
Noch mal was Generelles. Du schreibst niemand soll Schuldgefühle haben, weil er sein Tier hält wie er es hält. Die Schuldgefühle macht sich jeder selbst aber ich finde es verdammt wichtig solche Diskussionen zu führen. Beate hat es schon irgendwo geschrieben. Jeder sollte die Möglichkeit haben bevor er sich ein Tier anschafft oder vielleicht auch schon während er dieses Tier besitzt, pro und kontra bestimmte Dinge abzuwägen. Und vielleicht denkt jeder darüber nach, ob dies oder das so richtig ist wie man es macht. Das Anita sich nun persönlich angegriffen fühlt war nicht beabsichtigt und ich kann auch wirklich nichts finden, wo ich oder Beate sie persönlich angegriffen haben sollen.
Gruß Nicole
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NicoleTschierse
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BeitragVerfasst am: 06.08.2006, 22:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Eigentlich darf ich mich ja gar nicht zu Wort melden, weil ich nur selten 2-3 Stunden Zeit für meine Tiere habe, schon gar nicht für jedes einzelne,weshalb ich eigentlich zu den Leuten gehöre, die ihre Tiere am besten weggeben sollten?! (ein Scherz,außerdem wollte ich sie ja schon öfter los werden, aber es will sie nicht wirklich jemand..) Da ich berufstätig bin, mußte ich mir zT schon die 1 1/2 Stunden Stallmachen täglich aus dem Fleisch schneiden..habe mich allerdings vor Kurzem wegen meinen Mules beruflich verändert und jetzt geht es grade wieder.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einem gerade ein Muli sehr schnell und deutlich klar macht, wenn es mit einer Sache/einem Zustand nicht gut klar kommt. Deshalb denke ich, auf der Ebene, auf der sich hier die meisten, wahrscheinlich alle, mit ihren Tieren beschäftigen, muß man nicht lange nach verborgener Seelenpein forschen. In dem Moment wo es Probleme/Stillstand gibt ist dann aber sicher auch die Haltungsweise ein großes Thema.
Viel interessanter fände ich es aber persönlich, noch mehr Stall- und Herdenbilder zu sehen. Vor allem Detaillösungen für Kleinigkeiten zum Abgucken. Vielleicht krieg ich das ja selber auch noch hin..
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 09.08.2006, 08:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Nicole,
Polemik bringt uns nicht wirklich weiter und ist auch keine Basis für eine Konstruktive Diskussion! Du schreibst zuerst:

Zitat:
… weil ich nur selten 2-3 Stunden Zeit für meine Tiere habe, schon gar nicht für jedes einzelne…


gefolgt von:
Zitat:
… mußte ich mir zT schon die 1 1/2 Stunden Stallmachen täglich aus dem Fleisch schneiden….


abschließend:
Zitat:
… habe mich allerdings vor Kurzem wegen meinen Mules beruflich verändert und jetzt geht es grade wieder…


Aber genau das ist es doch wovon ich spreche!!!! Sicherlich gibt es Momente, wo sich die Lebenssituation ändert und man entweder etwas verändert oder eben die Konsequenzen daraus zieht. Diese 2-3 Stunden bezogen sich im Übrigen auf Boxen gehaltene Tiere!
Aber wenn wir mal ehrlich sind, was sind den 3 Stunden im Umgang mit dem Tier?! Ich fange nicht mal an ans reiten zu denken, wenn ich nur 3 Stunden Zeit habe. Schon alleine beim putzen brauche ich ewig lange um Streß gar nicht erst aufkommen zu lassen, muß ich mir Zeit nehmen für meine Tiere. Wenn ich Tönnchen im Eilverfahren putze, fängt er an mir klar zu machen was er von dem Gehetze hält (bei Walter kann man schon mal schnell, schnell machen). Gut im Sommer bin selbst ich schnell fertig Großes Lächeln aber eine gute halbe Stunde brauche ich trotzdem! Bis ich komplett fertig bin, rechne ich 1 Stunde. Das heißt ich habe jetzt noch 2 Stunden Zeit fürs reiten/ arbeiten und absatteln bzw. füttern. Also würde sich bei meinem Zeitplan sich das reine Arbeiten bzw. reiten auf knapp 1 ½ Stunden belaufen. Ehrlich gesagt sattel ich dafür mein Tier nicht. Gut wenn ich ins Round Pen gehe, daß passt dann schon aber. Nach der Arbeit geht das pflege Programm halt erneut los. Grob überbürsten, Hufe kontrollieren, evtl. abspritzen und füttern. Ich weiß nicht wie ihr das macht aber ich brauche dafür Zeit.
In deinem Posting schreibst du, daß es dir sichtlich schwer viel *nur* deinen Stalldienst zu verrichten und das du an deiner Beruflichen Situation WEGEN deiner Mulis etwas geändert hast. Und nun noch mal: Davon spreche ich doch auch!!! Wenn sich ein Problem auftut, muß man nach Lösungen forschen!!!
Was hat denn das Tier davon? Und man sich selbst dabei auch nicht wohl fühlt?

Zu deinem Wunsch mehr Bilder von der Haltung der Tiere: Beate hat einen neuen Thread aufgemacht wo es genau darum geht.
http://www.s4.forumfactory.com/cgi-....pl?forum=2&thread=581
Wie auch schon irgendwo geschrieben habe ist meine Koppel noch lange nicht perfekt aber vor der Perfektion hat jemand einen großen Geldbeutel gestellt Großes Lächeln
Seit zwei Jahren gibt es nun unsere Koppel und in dieser Zeit hat sich eine Menge getan.
Und es wird auch noch eine Menge folgen.

Gruß Nicole
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miraculix
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Geschlecht: Geschlecht:weiblich
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Beiträge: 446
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BeitragVerfasst am: 17.08.2006, 17:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Da hat sich ja eine ganz spannende Diskussion entwickelt während meiner Ferienabwesenheit!

Mich macht es auch sauer, wenn ich in der Umgebung Ställe sehe, die dem Pferd überhaupt nicht entsprechen. Beispiel 1: Reitstall im Nachbardorf mit Innenboxen und 2 bis 3 Stunden Weidegang. Beispiel 2: Reitstall mit Auslaufboxen und ultrakurzer Weidezeit. Die Boxentüren zu den Ausläufen sind fast immer geschlossen... Beispiel 3: Sportpferdestall, Schulpferde kommen 1x pro Woche auf die Weide!

Ich bin ganz klar für Offenstallhaltung. Trotzdem steht mein Muli seit fast einem Jahr in Auslaufboxe + Weidegang in der Gruppe. Es geht ihr gut, sogar sehr gut! Früher schlang sie das Futter (teils zweitklassige Qualität) nur so runter, es war ein Hin und Her, sie konnte im Stall selten liegen und wurde immer dicker. Okay, es waren nicht die Idealbedingungen für einen Offenstall oder/und der Stall wurde schlecht geführt. Die guten Offenställe sind bei uns leider sehr rar - und wenn es einen guten gibt, dann zahlst du schnell mal gegen 1000.-/750 Euro...

Jetzt geniesst sie die Zeit auf der Weide mit ihren pferdischen Freundinnen genauso wie die Zeit, in der sie in aller Ruhe ihr Heu mampfen kann. Sie zeigt keinerlei auffälliges Verhalten, ist nicht gereizt oder übertemperamentvoll. Sie schläft sowohl im Stall als auch auf der Weide. Sie geniesst es auch, das Treiben auf dem Hof zu beobachten. Im Winter gibt es Tage, da sind die Weiden geschlossen und die Pferde kommen auf (leider kleine) Paddocks oder dürfen in der Halle rumtoben. In unserem Stall sind alle Pferde freundlich- auch die wenigen, die in Aussenboxen gehalten werden, gifteln vorbeigehende Leute oder Pferde nicht an.

Nach diesen Erfahrungen mit Mira ist für mich klar: Lieber Auslaufboxe + Weidegang in der Gruppe als eine Nicht-1A-Offenstallhaltung.

Nun möchte ich euch auch noch meine Beobachtungen punkto Herdenleben schildern. Kommt Mira mit fremden Pferden zusammen, ist sie sofort diejenige, die den Ton angibt. Nach einigen Tagen wird sie rossig und nach 7 bis 10 Tagen überlässt sie den anderen Pferden das Sagen. So ist es auch in unserem Urlaub passiert. Ich konnte sie problemlos mit einem Araberwallach zusammen auf die Weide stellen. Sie musste nur mit dem Öhrchen wackeln und der liebe Kerl gehorchte. Dann wurde sie rössig und streckte dem Araber dauernd den Popo entgegen. Einige Tage später war er der Chef- ohne dass ich einmal eine 'Schlägerei' oder so beobachtet hätte. Mir scheint es, als hätte Mira den Kerl geprüft und für gut befunden. Nachher konnte sie beruhigt ihren Egotrip verfolgen. Solange ich genug zu fressen habe, ist ja alles in Ordnung... Dazu passt vielleicht, dass Mira nie Fellpflege mit anderen Equiden betreibt. Genau das gleiche Verhalten zeigte sie, als sie mit ihren aktuellen Pferdefreundinnen zusammengeführt wurde.
Als ich Mira nach dem zweiwöchigen Urlaub wieder zu ihren Kolleginnen auf die Weide brachte, begrüsste sie sie kurz, wälzte sich und wollte fressen. Das passte den anderen beiden überhaupt nicht, die wollten spielen! Mira liess sich dann doch noch für die eine oder andere Runde im Galopp überreden, aber sie hatte schnell genug davon.

Ich verbringe 4 bis 5 mal pro Woche mindestens 3 Stunden bei Mira (plus laaanger Anfahrtsweg). Am Wochenende ist es meistens mehr.1- 2 mal pro Woche geht eine Freundin von mir mit ihr ausreiten. Mira wird so 5-7 mal pro Woche zusätzlich beschäftigt. Wobei mir aufgefallen ist, dass sie nicht ganz glücklich ist, wenn sie wirklich jeden Tag etwas zu tun hat, trotz grosser Abwechslung. Deshalb verbringe ich auch öfters 'forderungsfreie' Zeit mit ihr. Ich setz mich zu ihr auf die Weide oder in den Stall oder lasse sie grasen oder putze sie nur. Sie ist dann am nächsten Tag viel motivierter bei der Sache.

Das sind so ungefähr meine Erfahrungen und Beobachtungen...

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Erwarte viel - freue dich über wenig - lobe oft
(Nuno Oliveira)
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