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Heupreise 2013   
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Sibylle1976
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Anmeldungsdatum: 09.12.2012
Beiträge: 48
Wohnort: Odenwald
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BeitragVerfasst am: 31.03.2013, 22:05    Titel:   Antworten mit Zitat

... ich muß Doris da zustimmen.
Diese Einstellung hat mich auch sehr verwundert. Sollte das die Zukunft darstellen, dann werden wir von den Bauern abhängigen Equidenhalter bald unsere Tiere abschaffen müssen.

Es ist echt eine traurige Entwicklung. Worried1

Liebe Grüße
Sibylle
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Caprivi
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Alter: 64

Anmeldungsdatum: 11.10.2004
Beiträge: 2171
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BeitragVerfasst am: 31.03.2013, 22:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo zwischen den Beiträgen.
Sehr oft höre ich Equidenhalter die über die Preise in einem Pensionsstall jammern wie auch über die Heupreise oder gar Heuqualität.
Tatsächlich kann ein Heuproduzent einfacher und schneller Geld mit Grün für Biogasanlagen verdienen als mit gutem Pferdeheu.
Kirsten hat die Problematik mit den Erträgen aus Pferdegrasweiden gut beschrieben.

Solang die Situation so ist wie im Moment wird sich schwerlich etwas ändern, schon garnicht wenn Equidenhalter selber so handeln.
Das Doris da in einer besonders schwer zu versorgenden Gegend wohnt habe ich letzten Sommer gesehen.
Auch hier in S-H haben die Biogasanlagen die landwirtschaft erheblich beeinflusst.
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Klaus
Gast








BeitragVerfasst am: 01.04.2013, 03:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Landwirte sind Weltweit gut gelitten, wenn sie für kleines Geld für die Allgemeinheit produzieren.
Das ist von der Politik so gewollt. Ist überall gleich.
Sobald ein Landwirt versucht aus diesem Kreis heraus zu kommen geht die Kritik los.
Ein richtig arbeitender Landwirt muss sowohl seine Kosten- wie die Ausgabenseite im Griff haben.
Kaum ein hier Schreibender Mulihalter kann ohne zu googeln sagen, was den Landwirt eine Minimalausstattung zur effektiven Heuernte kostet.
Schlepper, Mähwerk, Wender, Presse, Heuwagen, etc.
Rücklagen für Wartung und Reparatur, Kosten für Diesel, Oel, etc.
Dazu wird es ja wohl erlaubt sein, seine Arbeitzeit in Rechnung zu stellen.
Die Anlieferung soll meist auch noch umsonst sein, sprich im Preis enthalten
Selbst erlebt und nicht erfunden. Keine Theorie
Grund und Boden müssen ja auch mal erwoben oder gepachtet werden und sind nicht umsonst zu haben
Na dann los ihr " Meckerer" Blinzeln macht mal eine vernünftige Kalkulation auf und nennt den fairen Preis.

Ist es da zu viel verlangt, wenn Kirsten auch mal auf die andere Seite aufmerksam macht und ihren Frust raus lässt ?
Draufhauen ist ja immens leicht ,erst schreien nach alternativen Ideen zur Energiegewinnung, dann die Biogasgewinnung verdammen.
Was für eine verrückte Welt.

@ Elke
Es wäre doch mal toll, wenn Du Deine Kosten für Euer Heu, gewonnen mit dem Einachser inklusive einer realistischen Angabe zur Arbeitszeit ohne zu schummeln, nennen würdest.
Ich weiß nicht was der Mindestlohn bei Euch ist, aber der sollte dann mit einfließen.
Das wuerde vielleicht zu besserem Verstaendniss beitragen.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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HannoPilartz
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 1201
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BeitragVerfasst am: 01.04.2013, 09:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Bei uns werden die Leute, die vielleicht aus Spaß an der Freude wegen der hohen Heupreise 2011 letztes Jahr wie wild geheut haben, ihr Heu nicht los.
Biogas-Anlagen gibt es hier bis heute keine....

Jeden Mittwoch stehen in unserem lokalen Wochenblättchen mindestens 8 Anzeigen mit dem Text "Biete Heu..."

Allerdings sind solche "Hobbyisten" kaum in der Lage, ihr Heu z.B. in die Rheinpfalz zu liefern, dafür sind ihre Schlepper viel zu langsam und ihre Heuanhänger zu klein.

Heutransporte im großen Stil sehe ich fast täglich, aus der Eifel in Richtung Bonn, Köln, Düsseldorf. Mit großen 60-km/h schnellen Schleppern und Anhängern, die über 30 Rundballen geladen haben.

Ich kenne reichlich Leute, die kleine HD-Ballen mit Umzugs-LKWs zum Wochenend-Sparpreis gemietet transportieren, etwa 200 Stück pro Fahrt. Das rechnet sich sogar, denn da wo sie das Heu hin bringen, ist es deutlich teurer.
Andere nehmen große 3er-Pferdehänger, da passen auch knapp 100 Ballen rein.

Das Problem ist halt, dass auf knapp 5 Mio. Hektar Grünland hauptsächlich Heu für Milch- und Fleischrinder produziert wird.
Die haben ganz andere Ansprüche als Equiden.
Das ist aber den wenigsten Produzenten und auch den wenigsten Equidenhaltern bewusst.

Leider ist es so, dass nur angeboten wird, was auch (zu einem kostendeckenden Preis) nachgefragt wird.
Und seitens der Pferde-, Muli- und Eselhalter wird derzeit vor allem "billig" nachgefragt.

Beim Eingangsbeitrag ging es ja um den Heu-Preis, und nicht etwa um die Heu-Qualität....

_________________
Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule
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elke
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BeitragVerfasst am: 01.04.2013, 13:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Klaus,
nur noch mit den Einachsern arbeiten wir nicht mehr. Seit wir gezwungen waren eine eigene kleine Ballenpresse zu kaufen, haben wir einen Iseki-Kompaktschlepper.
Wie teuer ein Ballen zu produzieren ist, kann ich Dir nicht sagen.
Ich frage mal bei meinem Mann nach, ob der das einschätzen kann.
LG Elke
Der Heupreis ist auch abhängig von der Qualität, deshalb hängt alles zusammen.
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luna
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BeitragVerfasst am: 01.04.2013, 14:53    Titel:   Antworten mit Zitat

ich habe keine Ahnung, wie das an anderen Orten ist, aber hier verdienen die Landwirte im Grunde doppelt an der Heugewinnung: Sie bekommen einmal die Landschaftspflege-Prämien für das frei halten der Flächen, wobei so wie ich das mitbekommen habe die Prämien höher sind, wenn sie sich zu einer späten ersten Maht verpflichten (erst ab Juni glaub ich). Ich habe keine Ahnung, wie hoch diese Prämien sind, sie scheinen aber sehr beliebt zu sein!
Dann kann dieses für Pferde sehr gut geeignete Heu noch zu entsprechenden Preisen an die Pferdehalter verkauft werden. Die Preise liegen je nach Rundballengröße (140 bis 160?) und Angebot/Nachfrage meist zwischen 35 und 60 Euro inklusive Lieferung (in meinem Fall 3 bis 8 km). Die 60 Euro fand ich schon extrem. Und bei der letzten Lieferung wurde mir diese auch zusätzlich berechnet (zu 40 Euro pro Ballen), obwohl es nur 3 km waren - hat mich überascht, war aber mit 20 Euro für 7 Ballen absolut verkraftbar. Und dafür wurde es mir wirklich exakt an Ort und STelle positioniert so wie ichs haben wollte.
Natürlich habe ich an dem Heu meist auch noch Kleinigkeiten auszusetzen: Der eine Landwirt mäht mir zu tief - da ist zuviel Erde mit drin, und z.T. auch ganze Äste und etwas Müll. Der andere lagerts nicht optimal (da hilft nur: direkt bei mir einlagern lassen, aber die Kapazitäten sind eben auch begrenzt...). Der eine machts so gut wie perfekt - aber nimmt eben 60 Euro, was ich dann doch übertrieben finde und zudem mitbekommen habe, dass er von anderen z.T. den "üblichen" Preis von 40 Euro nimmt. Da fühle ich mich dann übern Tisch gezogen Verärgert . Da werde ich nochmal schauen, was sich da verhandlungsmäßig noch rausholen lässt - auch wenn die Landwirte hier jetzt bestimmt wieder schimpfen möchten Augen rollen (sarkastisch) Blinzeln Zunge rausstrecken
Ach ja, ein Überangebot an Heu gibt's hier trotzdem nicht. Angebot und Nachfrage halten sich wohl ganz gut die Waage. Zudem auch viele der Landschaftspflege-Flächen mit Schafherden frei gehalten werden. Die erstens keine Heu produzieren und zweitens im Winter selbst welches brauchen...
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elke
Supermoderator


Alter: 56

Anmeldungsdatum: 11.01.2007
Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 12:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Klaus und alle anderen,
hier jetzt mal die ca, Kostenrechnung am Beispiel einer 20 ar Baumwiese.
Mähen mit einem Balkenmäher, ca. 1 h mähen
Das Gras mit einem Bandrechen verstreuen, wenden ca 1 h, das mind. 3 Tage lang bei schönem Wetter. Bei 5,- € Stundenlohn 4 x 20,- €.

Wenn es dann fertiges Heu ist, braucht man jemand zum Pressen.
Das Pressen kostet pro Ballen 0,50 €. Bei ca 40 zu erwarteten Ballen 20,- € Kosten.

Pachtkosten ca 10,- €.
Dieselkosten ca. 10,- €.

Maschinenkosten sind nicht eingerechnet.
Ein Balkenmäher kostet ca. 3500,-€
Eine Heumaschine (Bandrechen) kostet 1500,- €

Berufsgenossenschaft je nach Bestand mit oder ohne Bäume.


Nach dem Pressen muß das Heu noch mindestens 6 Wochen gelagert werden.

Kosten:
Arbeitslohn mind. 20,-
Pressen 20,-
Diesel 10,-
Pacht 10,-
zusammen: 60,-
Dann kostet ein Ballen 1,50 €.

Liebe Grüße Elke
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 14:19    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

ich finde es Klasse, dass Du meine Frage aufgegriffen hast.
Ich hoffe, das kann die agresive Stimmung gegen Kirsten wieder ins rechte Licht rücken.

Das Erste was mir sofort ins Auge sticht ist der Ansatz von 5.00 Euro Stundenlohn.
Warum soll sich ein Landwirt das antun ?????????????????????
Ich habe mir die in Deutschland vereinbarten Mindestlöhne angeschaut.
Der tiefste ML im Osten ist 7.00 Euro.

Kosten:
Arbeitslohn mind. 28,- -
Pressen 20,-
Diesel 10,-
Pacht 10,-
zusammen: 68,- : 40
Dann kostet ein Ballen 1,70 €.

Es geht kein Weg dran vorbei, die Maschinenkosten müssen mit in eine realistische Kalkulation.
In der Realitaett arbeitet kein echter Landwirt mit einem Maschinenpark von 5000.—Euro.
Da 20fache ist eher anzunehmen.
Aber sei es drum.

5000 Euro bei 2% Abschreibung / Jahr sind das 100.—Euro
100 : 40= 4.20 Euro pro Ballen

Euer Ballen kostet nun bereits 1.70 plus 4.20 = 5.90 Euro

Wir rechnen hier 20 Ballen in einen 1.20 Meter Rundballen.
Das kann varieren, ohne Zweifel.

Ein Rundballen kostet dann 118.—EURO

Mal angenommen, meine Rechnung hat einen Fehler von 50 %,
dann kostet der Rundballen immer noch 59.00 EURO.

Denkt mal drüber nach. Peinlichkeit
LG aus Nova Scotia

Klaus
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luna
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Anmeldungsdatum: 09.08.2005
Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 16:09    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus hat Folgendes geschrieben:


5000 Euro bei 2% Abschreibung / Jahr sind das 100.—Euro
100 : 40= 4.20 Euro pro Ballen

Euer Ballen kostet nun bereits 1.70 plus 4.20 = 5.90 Euro



Hallo Klaus, ich denke, daher rechnet es sich schlicht weg nicht für 40 so kleine Quaderballen einen Maschinenpark anzuschaffen. Ein Landwirt hat aber sicherlich normalerweise deutlich mehr als den in der sonstigen Rechnung angenommenen einen ha zu mähen. Und dann verteilen sich die Kosten der Maschinen gleich ganz anders Blinzeln. Da ist deine Fehlerschätzung von 50 % wohl ein gaaaaanz klein bisschen untertrieben Großes Lächeln

Und Kirsten Winkewinke : Ich hoffe, dass Du die Stimmung nicht als agressiv gegen Dich empfindest - ist nämlich (zumindest von meiner Seite) keinesfalls so gemeint!!! Umarm
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 16:50    Titel:   Antworten mit Zitat

[/quote]
Da ist deine Fehlerschätzung von 50 % wohl ein gaaaaanz klein bisschen untertrieben Großes Lächeln
[/quote]

Hallo,

da wiederspreche ich Dir entschieden
Bei neuen Maschinen hat der Landwirt leicht 100.000 Euro zu investieren.
Dass sich die Investition für Elke so nicht lohnt, ist ja nur ein Teilaspekt.
Dafür hat sie aber phantastisches Heu Thumbsup und will es so.
" ihr" Käufer habt null komma null Investitionen zu leisten, das überlasst ihr großzügig den Landwirten.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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Killah
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 17:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hey,

ich find Kirsten hat leider recht und Klaus auch und da gibts auch garnichts anzufeinden.
Aber in eurer Kostenaufstellung fehlen ja noch etliche andere Posten. Betriebswirtschaftlich ist das jedenfalls sehr oberflächlich und keinesfalls zu hoch gegriffen. So rechne ich mir auch meine Tierhaltung immer schön. Großes Lächeln
Und was auch nicht mit aufgeführt ist, ist unser tolles unberechenbares Wetter.

Ich kriege es seit 3 Jahren "hautnah" mit, weil auf meinen Wiesen Heu gemacht wird für meine Tiere. Ich bin seitdem etwas zurückhaltender was das Klugscheissen und Fordern angeht.
Letztes Jahr war ich mir, ob der ganzen theoretischen Verunsicherung in die Eifel teueres Heu holen um dann festzustellen, dass unsere eigenes viel besser ist. Blinzeln
"ich hätte aber gerne" hab ich mal vorerst gestrichen.

Ich finde es geht nur mit einer ordentlichen, zuverlässigen und dauerhaften Zusammenarbeit beider Parteien. Und da gibts mal gute und mal schlechte Zeiten.

Christina
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SCHORSCH
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BeitragVerfasst am: 02.04.2013, 21:45    Titel:   Antworten mit Zitat

ich bin ganz bei Kirsten!
Meine Meisterstunde kostet übrigens 41,--Euro, die meiner Reitlehrerin 40E - warum soll mein Heulieferant, der auch Landwirtmeister ist für unter 10 Euro arbeiten? In einem Job mit garantiert mehr als 8 Stunden pro Tag. Mit demn gesamten Risiko (Wetter, Maschinenschäden etc.).... mir geht die ganze Geiz ist Geil Mentalität dermassen auf den Geist.
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 03.04.2013, 00:21    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich begrüße, dass hier einmal der Aufwand für die Heuherstellung ins rechte Licht gerückt wird.

Mein Eindruck ist, dass der reele Wert von Produkten in unserer Gesellschaft verlorengegangen ist. Vielmehr orientieren wir uns an gefühlten Preisen. Wir bezahlen nicht das was ein Produkt wirklich wert ist, sondern was wir bereit sind zu bezahlen.
Da gibt es Produkte für die Menschen ohne murren zu viel bezahlen, und bei den Dingen die wirklich von Wert und existetiell sind knausern die Menschen rum.

Wir können es hier nicht ändern, aber es ist gut das hierüber diskutiert wird. So leisten wir einen kleinen Beitrag dazu zu sensibilisieren.
Da muss jeder sehen wo er in seiner Situation steht.
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Isiesel
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BeitragVerfasst am: 03.04.2013, 01:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch den Leserbrief in der neusten Eselpost von einer Lehrerein über die aktuelle Heu Situation. Sie hat mir beinahe aus der Seele gesprochen, in welcher Ohnmacht sich auch der nicht geizige, vielmehr engagierte Equidenhalter befindet, der gar nicht einmal die Möglichkeit hat gutes Heu auch zu einem hohen Preis zu erwerben. Man fühlt sich schlecht, weil in nahezu jedem Heuballen eine oder mehrere Überraschungen sitzen und man so etwas verfüttern muß, in dem Wissen seinen Tieren damit zu schaden. Verärgert
Geiz ist geil -Mentalitäten mag es unter Equidenhaltern vielerorts geben, aber es gibt eben auch viele unehrenhafte Landwirte, die ihr Heu anpreisen und dann doch schlechtes Futter liefern, keinerlei Diskussionen zulassen und einem mit versprochenen Lieferungen im Stich lassen. Ich würde als Landwirt mein gutes Heu auch nicht an die Personen verkaufen, bei denen es finanziell so sehr klemmt, dass sie auch zum niedrigen Heupreis kaum den Unterhalt ihres Pferdes/Pferde aufbringen können und vielleicht nicht einmal gleich die Rechnung bezahlen. Aber es gibt doch auch ganz viele Equidenhalter, die eben Wert auf Qualität legen und auch bereit sind diese zu zahlen. Die Nachfrage an geprüften Bio-Produkten steigt ja auch beständig. Wer immerzu schlechte Qualität liefert, darf sich nicht wundern wenn der Kunde meckert und wenn dann das Biogasanlagen-Geschäft nicht mehr so floriert (subventioniert wird es seit diesem Jahr kaum mehr), besinnt sich der Landwirt auch vielleicht einmal wieder auf seine Heukundschaft. Doch dann würde ich persönlich auch nach vielen Jahren nicht mehr erneut Kunde eines Landwirtes werden, welcher mich einmal besch...hat.
Ich möchte hier den Berufstand der Landwirte nicht pauschal verurteilen. Anhäufungen eigener schlechter Erfahrungen mit Heulieferanten lassen jedoch wenig Spielraum für Mitleid mit dieser Zunft. Mitleid kann man ebenso mit den Heukunden haben und vor allem mit den wehrlosen Endverbrauchern, die das Zeug mangels Alternativen fressen müssen.
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SCHORSCH
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Anmeldungsdatum: 12.01.2010
Beiträge: 578

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BeitragVerfasst am: 03.04.2013, 07:23    Titel:   Antworten mit Zitat

bei uns ist es so, dass viele Landwirte garnicht mehr so die eRfahrung und darum auch nicht mehr das "Auge" für qualitativ gutes Heu haben. Hier ist eine Ackerbau Gegend mit überwiegend Schweinezucht und-Mast. Die Bauern haben riesige Traktoren, von denen sie kaum herunter steigen.....
Mein Futter bekomme ich von einem ganz jungen Kerl- der die kleine Landwirtschaft seines Großvaters als Hobby weiter betreibt. Das Heu kommt von Hangwiesen im Jagsttal - Bergheu ungedüngt. Der alte Mann hat sehr viel Wert auf die Qualität gelegt und dies dem jungen vermittelt. Das aktuelle Heu ist das erste, das der junge Mann ohne Großvater eingebracht hat, weil dieser verstorben ist- und ich bin von der Qualität begeistert. Die beiden wollten je Quaderballen 20€ - ich zahle 35,-- mit der Bedingung, dass in dieser Güte weiterhin geliefert wird. Das hat damals den Ehrgeiz angespornt....
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