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Mulis aggressiver als Pferde?   

 
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:06    Titel: Mulis aggressiver als Pferde?   Antworten mit Zitat

Henry Verfasst am: So Jun 10, 2007 13:17


Hallo Nicole,
Kannst du mal genauer schreiben was passiert, wenn du dein Muli unter druck setzt? Ich wühle mich nun schon seit ein paar tagen durch das forum und ich bekomme immer häufiger den eindruck, dass die mulis mehr machen dürfen als pferde und es dann mit „mulis sind so“ abgetan wird. Ich glaube das prinzip zwischen druck und weichen ist egal bei welchen pferd oder muli anwendbar. Warum sollte da ein muli die ausnahme machen?
Mir ist auch aufgefallen, dass die meisten mulis offensichtlich aggressiv sind. Ist das tatsächlich eine muli eigenschaft oder eine anerzogene geschichte?
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Es grüßt Henry
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:07    Titel:   Antworten mit Zitat

Francis Verfasst am: So Jun 10, 2007 20:32



Ich würde nicht sagen, dass Mulis aggressiver sind, sie sind mutiger. Mein Muli ist z.B. oft der Meinung "Angriff ist die beste Verteidigung". Diese Eigenart hat es vom Esel (mein Esel hat schon bei mehreren Gelegenheiten versucht meinen Hund tot zu trampeln, wenn dieser gemeint hat er müsste sie auf der Weide rumscheuchen). Mein Muli macht das genau so. Wenn es vor was Angst hat, rennt es (wenn die Angst gaaaanz schlimm ist) weg, vergewissert sich nach ca. 20-30 m, dass alles in Ordnung ist, wenn ja kommt sie zu mir zurück, wenn der fremde, unangeleinte Hund immer noch hinter ihr her ist, dreht sie um und greift an (ich möchte in diesem Fall dann nicht an des Hundes Stelle sein.... Hier einloggen Hier registrieren ) Mit anderen Sachen macht sie's genau so. Ich hab' ihr mal einen Ball präsentiert und der war ihr sehr suspekt, sie wollte ihn dann zusammentreten, aber davongerannt ist sie nicht.
Heute war auch wieder so ein viele-hunde-sind-unterwegs-Tag. Vier große zottelige Bouviers kreutzen die Strasse. Während mein Pflegepferd wahrscheinlich kehrt gemacht hätte und verschwunden wäre, ging Muli immer zielstrebiger und schneller auf die Hunde los (sie sind zum Glück hinter der Böschung verschwunden...). Mulis haben vom Esel diese ok. sagen wir etwas agressivere Haltung (natürlich gibt es Ausnahme). Bekannte von uns haben einen Esel mit diversen Schafen und Ziegen. Als zwei neue Gänse dazu kamen hat er sie beide so traktiert, dass wir sie schlachten mussten. Und dann gibt es ja den berümten Fall als ein Hunter-Muli bei einem Jagtausflug in USA einen angreifenden Puma totgebissen hat (Bilder unter http://www.huntingcentral.net/hunting_photos8.htm am Ende der Seite)

Vielleicht sollten wir einen neuen Threat zu dem Thema eröffnen.

Grüße

Friedi
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When the going get's rough the tough have just one question: Got mule?
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:08    Titel:   Antworten mit Zitat

Henry Verfasst am: Mi Jun 13, 2007 09:00


Der link ist ja heftig. Hunde jagende pferde gibt es zu hauf, maggie mag auch keine hunde aber auf sie losgehen tut sie nicht. wenn ich das lese scheinen mulis also doch aggressiver zu sein als pferde. Ist es evtl. die angst, die muli-leute vorsichtiger mit ihren tieren werden lassen?
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:09    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Henry,
Ich schildere dir mal anhand des Verladens ein Beispiel, was passiert wenn Tönnchen sich unter Druck gesetzt fühlt:
Letztes Jahr war ich auf einem Reitkurs und wollte mit Anton dort auch das verladen üben. Anton ging –widererwartend- anstandslos auf den Hänger und so konnten wir die Reise antreten.
Dort angekommen erzählte ich mit stolzgeschwellter Brust, wie klasse Anton auf den Hänger ging und alles super easy war. Großer Fehler! Mein Hauptgrund an diesem Kurs teilzunehmen, war das üben auf den Hänger zu gehen. Da nun alles so gut geklappt hat und ich immer wieder davon anfng, wurden meine Sorgen was das Verladen angeht nicht ernst genommen. Es kam der Abreisetag. Anton zeigte sein wahres *Verlade-Ich* Hier einloggen Hier registrieren und ging natürlich nicht auf den Hänger. Es verging Stunde um Stunde und er war mit nichts und niemand auf den Hänger zu kriegen. Sobald ich anfing Druck zu machen, legte er den Rückwärtsgang ein und stampfte ängstlich bis wütend mit den Vorderhuf. Mein Druck war den Zug am Strick/Halfter zu halten, damit er nicht rückwärts weg kann. Er riß den Kopf hoch und stampfte. Es nützte nichts, 6 Stunden und einen Wutanfall später war die Entscheidung getroffen: Anton muß dort bleiben. Wir wollten einen neuen Versuch 4 Tage später wagen. In der Zwischenzeit wollte der Trainer mit Tönnchen und zwei Helfern an dem Problem arbeiten. Ich musste ja nach hause und konnte nicht jeden Tag hin und her pendeln (war zu weit). Ich ließ mich darauf ein und bereue es nachträglich sehr aber an diesem Tag war ich einfach nur noch durch! Einer der Helfer erzählte mir was in der Zwischenzeit passierte und ich bin ehrlich gesagt ziemlich entäuscht:
Die Übung sah wie folgt aus. Einer führte Anton und ein anderer machte von hinten Druck mit klatschen eines Strickes und Sand werfen. Anton wehrte sich und fing irgendwann das treten an. Er sprang rückwärts dem Menschen entgegen, der Druck machte. Nach Menschen getreten hatte er zu diesem Zeitpunkt seit 1 ½ Jahren nicht mehr!
Es kam der Tag an dem ich ihn abholen wollte. Der Trainer konnte nicht mehr da bleiben und die beiden Helfer wollten Tönnchen verladen. Anton war auch tatsächlich einmal auf dem Hänger und die Heckstange war schon zu, als er eine Panikattacke bekam und unter sich unter der Stange durchquetschte. Insgesamt hat die Aktion 8 Stunden gedauert. Ich habe dann den Tierarzt gerufen und der sedierte ihn dann. Allerdings brauchte es insgesamt 6 Leute um Tönnchen trotz Sedierung in den Hänger zu bekommen.
Was ist uns von der Aktion geblieben? Ein panischer und hysterischer Anton. Beate war zu einem Bodenarbeitskurs bei uns und wir machten uns auch an die Hängersache ran. Der Hänger war Nebensache und siehe da, Tönnchen ging freudestrahlend *fast* in den Hänger rein. Irgendwann habe ich unbedacht am Halfter gezogen um ihn über die Rampe gehen zu lassen. Der minimale Druck reichte aus und Tönnchen ging vorne ein bisschen hoch, riss den Kopf ebenfalls hoch und legte den Rückwärtsgang ein. Noch heute bekomme ich ihn mit Druck überhaupt nicht in den Hänger. Er flippt fast aus und will steigen. Das hatte er vor dieser Sache nicht getan. Locke ich ihn mit Futter rein und lasse ihn entscheiden geht er anstandslos rein. Allerdings nur soweit, wie er immer noch flüchten kann. Seine Hinterbeine bleiben am Ende der Rampe stehen.

Druck bedeutet für Anton einen ganz klaren Angriff auf Leib und Leben. Deswegen muß man bei ihm immer sehr sensibel reagieren. Ich gewöhne ihn als Vorbereitung an Druck. Ich ziehe unverhältnismäßig am Strick/Halfter und wenn er nachgibt, lässt der Druck nach. Er soll diese panische Angst vor dem Druck am Halfter verlieren und es klappt super. Statt zurück zu gehen, folgt er mir. Gerade bei dem Verladetraining kann es schnell passieren, daß zu starker Druck auf das Halfter kommt und genau darauf bereite ich ihn vor! Ist zwar etwas unorthodox aber es funktioniert.

Zitat:
Zitat:
Ist es evtl. die angst, die muli-leute vorsichtiger mit ihren tieren werden lassen?


Hm… ich glaube so ganz unrecht hast du nicht. Meine Mulis, selbst Prinz Valium Walter, können blitzschnell reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen. Und ja! Das ist einer der Gründe warum ich sehr vorsichtig im Umgang mit den Mulis bin. Nicht ängstlich aber vorsichtig. Tönnchen hat mir in einer ganz blöden Situation den Arm und eine Rippe gebrochen. Ich war der Auslöser und bin ihm auch nicht böse aber eines habe ich gelernt: gebrochene Knochen tun verdammt weh und sind keine Erfahrung wert!
Und wenn ich ehrlich bin, sehe ich schon eher mehr (Angst) aggressive Mulis als Pferde. Allerdings lockt man die Aggression nur heraus, wenn man den falschen Weg geht. Tönnchen ist trotz allem mein Traum-Muli. Eine Lebensversicherung im Gelände und ein klasse Reitpartner. Dieses Tier macht einfach nur Spaß und ich könnte es mir ohne diese dicke Diva kaum vorstellen.
Ob das dir bei deiner Wahl nun behilflich ist, ich weiß es nicht. Vergiß bei all diesen Geschichten bitte eines nicht, wir reden hier von Leuten die ein oder manche auch zwei Mulis besitzen. Und so viele gibt es ja nun auch nicht, daß diese als Aussagekräftig gilt. Ich würde (wie ich dir schon geschrieben habe) mich mal mit Beate unterhalten. Beate hat sehr viel Muli Erfahrung und kann schon repräsentativ urteilen Hier einloggen Hier registrieren
Gruß Nicole
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:09    Titel:   Antworten mit Zitat

jan Verfasst am: Mi Jun 13, 2007 12:13


Hi Henry, hallo Nicole
hab gerad einiges zur frühesten Erziehung geschrieben (Millers Imprinting). Zum Prinzip Weichen vorm Druck kann ich nur folgendes sagen:

- Druck heißt nicht "Unterwerfen" und hat mit Dominanz erstmal nichts zu tun (das ist eine andere Geschichte und hat mit der Herdenstruktur der Pferde und den von der Aufzucht beim Pferd geprägten Muli zu tun), es geht um den physischen Druck, den z.B. das Halfter im Nacken oder das Gebiß im Maul oder die Schenkelhilfen an der Seite ausüben

- von Natur aus geht das Pferd/Muli (Esel?) in den Druck hinein, es beantwortet Druck mit Gegendruck (am besten am rohen Fohlen zu erleben)

- das Prinzip Weichen vorm Druck (Grundlage fast aller vom Menschen mit dem Tier gemachten Dinge!) muß das Tier erst lernen. Bei älteren oder alten Tieren kann das sehr viel Aufwand, Kraft und Zeit bedeuten.

- wenn das Fohlen dieses Prinzip bereits in den ersten Tagen seines Lebens lernt (siehe Miller, frühes Halftertraining usw.), gibt es später damit kaum oder nur wenig Probleme

Hier sind wirklich diejenigen gefragt, die die Tiere "produzieren" - je früher eine Grundausbildung, desto besser.

Grüße von Jan.

PS: bei den Schilderungen zum Verladeproblem "Tönnchen" kann ich nur sagen, das Tier hat nie gelernt, auf Druck zu weichen oder es hatte irgendein traumatisches Erlebnis. Dann hat es dazu gelernt, daß sich selbst der minimalste Druck mit panischen Attakten sofort abstellen läßt und Mensch es dann auch möglichst nicht wieder probiert, also ein absolutes Erfolgserlebnis bedeutet.
Das beides in Kombination ist wahrscheinlich die Ursache der ganzen Probleme. In diesem Falle muß man gaaanz vorn anfangen und erstmal nur das Druckproblem und die Fehlprägung korrigieren - ganz ohne Hänger oder sonstigen Erfolgsdruck. (Diese Einschätzung ist natürlich nur aus der Ferne und damit nur unter Vorbehalt zu sehen!) Zu diesen Dingen kann man ganz viel bei Monty Roberts oder Andrea Kutsch lernen.
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:11    Titel:   Antworten mit Zitat

Caprivi Verfasst am: Do Jun 14, 2007 00:09


[size=12]Hallo Jan,
in Deinem Beitrag hast Du sehr treffend analysiert.
Auch Deine Folgerung, dass man von Monty Robert und Andrea Kutsch stimmt. Nur leider haben weder Monty Roberts noch Andrea Kutsch ein Interesse daran ihr Wissen und Können jedem Reiter zu vermitteln.
Ich wage diese Aussage, weil diese Aussage Andrea Kutsch mir gegenüber im April 2005 in Alvesloh anlässlich eines Seminars machte. Sie wollte nur die Profis erreichen, an die sich der Reiter im Problemfall wenden solle.

Aber ließt man die Bücher von Mark Rashid und gibt sich seinen Ezählungen über den Alten Mann, seinem Mentor, hin dann findet man deine Aussagen wieder.

[B]Zitat:
Zitat:
In diesem Falle muß man gaaanz vorn anfangen und erstmal nur das Druckproblem und die Fehlprägung korrigieren - ganz ohne Hänger oder sonstigen Erfolgsdruck.

Dieser Satz ist nach meiner Einschätzung der Schlüssel, und er entspricht dem PNH.
So jedenfalls war mein Ansatz als ich mein Maultier als Problemtier übernommen habe. Schritt für Schritt habe ich meine Erfahrungen mit ihr gemacht und darauf aufgebaut.
_________________
Wer die Menschen kennt, lernt die Maultiere lieben
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Nicole
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BeitragVerfasst am: 15.06.2007, 17:12    Titel:   Antworten mit Zitat

jan Verfasst am: Do Jun 14, 2007 10:50



Hallo Caprivi,

Danke für Dein Lob und danke für den Tip mit Mark Rashid.


Zitat:
Zitat:
Nur leider haben weder Monty Roberts noch Andrea Kutsch ein Interesse daran ihr Wissen und Können jedem Reiter zu vermitteln.



Das mit den "Gurus" oder "Experten" ist immer so eine Sache. Meist ist es ein uraltes Wissen, das auch viele andere schon haben oder hatten oder das wieder verschütt gegangen ist (weil ja z.B. bei uns kaum einer mit Pferden mehr aktiv arbeitet - ich meine richtige Arbeit, nicht Spaß/Sport/Freizeit). Einige schaffen es eben, dieses Wissen so an die Öffentlichkeit zu bringen, daß sie als die einzigen wahren Kenner dargestellt werden. Einige haben überhaupt kein Interesse daran, ihr Wissen weiterzugeben (damit würden sie ja ihr "Alleinstellungsmerkmal" preisgeben; diese schmücken sich meist mit den selbstentwickelten oder mit den Methoden anderer), andere geben nur einen Teil weiter (um immer noch die Lehrmeister zu sein und mit Seminaren, usw. Geld zu verdienen - wer solls ihnen verdenken), andere geben im Sinne der Sache alles weiter (das sind leider nur sehr wenige, obwohl wir gerade davon die meisten bräuchten).

Monty Roberts und Andrea Kutsch hatte ich als Beispiel genommen, da gibt es noch etliche andere. Roberts hat einen langen Kampf hinter sich, bis sein Wissen so populär wurde wie heute. Er sagt zwar, daß er als erstes die Pferdesprache erkannt hat, das glaub ich aber nicht - es gibt zuviele Leute in den vergangenen Jahrhunderten, die perfekt mit Pferden umgegangen sind. Nur er hats richtig öffentlich gemacht und sich damit in der verkorksten Pferderennsportszene behauptet). Und Andrea Kutsch hat wohl einige Jahre und viel Geld investiert und hatte das Glück von Roberts als so als eine Art Meisterschüler ausgewählt zu werden.

Klar, die beiden wollen natürlich nicht alles preisgeben - sie leben davon, daß sie Problemfälle für viel Geld korrigieren und teure Seminare machen. Auch wenn er vielleicht Feinheiten und Details für sich behält. Roberts (und ein paar andere auch) hat zumindest die Grundlagen öffentlich gemacht und fordert die Leute auf, sie anzuwenden. Er könnte ja auch sagen: ich bin der einzige, der es kann - verbeugt Euch und bezahlt dafür .... Von den Büchern und Filmen kann man bereits sehr viel lernen, ohne überhaupt einen von den beiden mal live gesehen zu haben. Man darf nur nicht in die Masche verfallen, mal hier und mal dort was von den Methoden einzusammeln und alles vermischen.

Ich will den beiden oder irgendeinem anderen keinen Glorienschein aufsetzen - ich bin sogar eher allergisch gegen Leute, die sich zu sehr in Szene setzen und als Gurus auftreten oder zu solchen gemacht werden. Wichtig ist mir, daß sie eine Basis des Wissens weitergeben, die allen Leuten im Umgang mit ihren Tieren hilft. Und da kann man sicher auch noch etliche andere Leute aufzählen, Pirelli oder Miller zählen auch dazu, oder viele gute Reitlehrer ... Es ist für den Umgang mit den Tieren sinnlos, jedem vorzubeten, wie schwer doch der Umgang mit diesen ist. Wichtiger ist es, den Leuten die Grundlagen zu einem guten und gefahrlosen Umgang mit diesen Tieren zu vermitteln. Damit würde es in Zukunft auch viel weniger Problemfälle geben.
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Beate
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BeitragVerfasst am: 22.06.2007, 13:57    Titel:   Antworten mit Zitat

...um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen:

Hallo Henry,
um Deine Frage beantworten zu können, müsste erst "Aggressivität" deklariert werden. Gerade habe ich mal bei wikipedia nachgelesen. Das Wort kommt aus dem lateinischen und wird von "Angriffslust" abgeleitet.
Nun ist es so, dass ein Maultier über einen sehr grossen Selbstschutz-Instinkt verfügt. Somit ist das, was der Mensch oft als "Angriffslust" ansieht, aus Sicht des Tieres lediglich "Selbstverteidigung". Es kommt also ganz auf den Standpunkt drauf an.
Interessanterweise habe ich gerade eben beim Nachlesen erfahren, dass Aggressivität u.A. auch durch Hormone - z.B. Testosteron - gesteuert wird. Das kann ich supergut im Moment bei dem kleinen Fridolin beobachten; sobald er hengstig wird, wird er auch aggressiv - als ob man einen Schalter bei ihm umlegt.
Gruß
Beate

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Brigitta
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BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 15:41    Titel: Aggressive Muli?   Antworten mit Zitat

Hier noch, was meine Freundin Mäge zu der interessanten Frage, ob die MulibesitzerInnen ihre Muli so zart behandeln / nicht so hart durchgreifen, weil sie eigentlich Angst vor ihnen hätten, sagte:

Es sei ja ein altes Bonmot (das ursprünglich wohl von der Eselseite her kam), dass im Paar Maultier/Mensch das Maultier die Entscheidung treffe, ob man auf längere Sicht zusammenleben werde oder nicht ("Das Maultier sucht sich seinen Halter aus."). Falls also ein Mensch ein bestimmtes Maultier (be-)halten möchte, tue er gut daran, dieses so zu behandeln, dass es bei ihm bleiben wolle, sonst sei er es wohl bald wieder los.

Leuchtete mir irgendwie ein. Smilie Bubble

Herzlichen Gruss an alle (bin richtig froh, dass das Einloggen nach diversen Anläufen nun endlich geklappt hat).
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Beate
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BeitragVerfasst am: 15.07.2007, 15:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Brigitta,
ja, schön dass Du nun auch hier bist! Winke2
Brigitta hat Folgendes geschrieben:
Hier noch, was meine Freundin Mäge zu der interessanten Frage, ob die MulibesitzerInnen ihre Muli so zart behandeln / nicht so hart durchgreifen, weil sie eigentlich Angst vor ihnen hätten,

Eigentlich sollte es nicht so sein, dass Mulibesitzer/innen ihre Mulis "so zart behandeln/nicht so hart durchgreifen"; ich denke, dies ist wohl eine falsche Interpretation von "Geradlinigkeit / Konsequenz". Denn diese hat weder mit "zart behandeln" noch mit "HART durchgreifen" was zu tun.
Denn erst durch die Konsequenz ergibt unser Handeln für unsere Tiere einen Sinn (Inkonsequenz ist "unsinnig"). Und dieser durchschaubare Sinn unserer Handlungen lasst es zu, dass die Tiere Vertrauen in uns haben und "bei uns bleiben möchten". Peinlichkeit
Ansonsten - sehr schöne Gedanken! Lächeln
Gruss
Beate

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