rund um die mulihaltung

[ninjo]

da es bei uns nun doch langsam konkret wird mit dem haus, will ich mich vermehrt mit der mulihaltung auseinandersetzen.
erste frage: wann und wie oft lasst ihr eine bodenprobe durchführen? bis ende januar stehen auf "meinen" weiden noch schafe und ziegen, ich will vermeiden, dass die weiden verunreinigt sind von evtl. wurmlarven und will auch wissen, ob evtl. gedüngt werden muss. wo lässt man das machen (bodenproben analysieren) und wie sollte ein guter boden beschaffen sein?
zweite frage: was macht ihr mit eurem mist? ich hab cherié auf stroh und clärchen steht in ihrer boxenhaft auf einstreu.

das wärst erstmal für den anfang
gruß
jo

[ostemporale]

Das wird Deine Fragen nicht beantworten, aber so kanns auch gehen.
Mala und das andere Rentnerpferd standen die letzten 10 Jahre im Unterstand auf ihren eigenen breitgetretenen Äpfeln. Es gab keine Wurmkur und es wurde auch nicht gemistet. Nachdem ich vor einem Jahr ca. 70 Schubkarren teils versteinerten Kot herausgefahren habe, besteht der Boden aus immer noch aus total versteinerten Äpfeln. Vorteil: er dämpft den Schritt gut und ist stets trocken und saugt den Urin auf. Es gab während der ganzen Zeit, auch während der letzten Jahre keine Strahlfäule oder Hufkrankheiten.
Jetzt führen wir regelmäßig eine Entwurmung durch und sammeln danach die Äpfel ab. Das scheint zu wirken. Ich denke einen Test auf Wurmeier in der Wiese kannst Du vergessen, da die Infektionsquellen in der freien Natur vielfältig sind.
Gedüngt werden die Koppeln nie, sondern nur mehrmals gemäht. Ich denke Dünger ist nicht gesundheitsförderlich solange er noch nicht vom Boden aufgenommen wurde.
Wenn Du Geld übrig hast, würde ich den Unterstand oder die Box mit Hartgummimatten auskleiden. Es gibt bei uns einige Pferde die darauf stehen. Einstreu brauchst Du dann nicht mehr und sie sind auch leicht zu reinigen.
Der Mist der bei uns Containerweise anfällt wird 1x im Monat von sog. Verwertern abgeholt.

[Ginny]

hallo,

ich kann im nächsten jahr auch zwei wiesen übernehmen, auf denen zur zeit schafe stehen. leider werden die nicht regelmäßig entwurmt etc. da ich etwas sorge um die gesundheit meiner beiden hufis habe, habe ich mit meiner tä gesprochen. sie sieht insbesondere gefahr in lungenwürmern und leberegel und mir dazu geraten die wiese im kommenden jahr noch nicht zu nutzen und ordentlich zu kalken.
habe mal gegoogelt und leberegellarven überleben wohl bis zu 20 monaten auch unter extremsten bedingungen. werde die wiese also 2 jahre liegen lassen (kalken und mähen) und dann erst 2010 nutzen.
hätte zwar lieber früher mehr fläche, aber solche ekeltiere möchte ich nicht in meinen beiden haben.
zum mist:
ich sammel den mist in 30l eimern mit deckel und habe die bisher einmal wöchentlich zum bauern gefahren und geleert. mein neues tierchen und größer, frisst und äppelt mehr, da fahre ich mittlerweile 2x/woche und überlege, ob wir auch einen container nehmen.
@ostemporale: was zahlt ihr für euren container an miete und entleerungskosten? wie groß und wie viele tiere?

[ninjo]

hmmm, so lang kann ich nicht warten, wenn wir anfangen zu renovieren und den stall fertig haben, dann sollen meine zwei auch bald auf die wiesen kommen...

....was kann alles in die container? nur einstreu oder auch stroh oder nur die "reinen äppel"?
wir haben eine biogasanlage in der näheren umgebung, da wollte ich auch noch nachfragen, da der bauer auch schweinemist "vergast".
gruß
jo

[ninjo]

..las gerade im www, dass weder pferde von schafs- noch umgekehrt schafe von pferdewürmern infiziert werden können. die parasiten gehen im verdauungstrakt des jeweils anderen kaputt.
es wird sogar eine weidepflege empfohlen, bei der abwechselnd erst die pferde, dann die schafe das gras abweiden sollen. letztere verputzen auch gräser, die die pferde verschmähen.
interessant...
gruß
jo

[Ginny]

woher hast du die infos?

also lungenwürmer gehen definitiv auf pferde, mulis und esel...und leberegel auch. die haben schnecken als zwischenwirt, wenn ich das richtig in erinnung habe. da hilft auch keine normale wurmkur gegen.
gegen lungenwürmer entwurmt man ja eigentlich regelmäßig

[ninjo]

[Ginny]

ich glaube im diesem fall dann meiner tä doch mehr, als den internetquellen.

das ganze ist mit sicherheit unproblematisch und für die weide auch sinnvoll, wenn die schafe oder ziegen regelmäßig entwurmt etc. wurden.

[ninjo]

...ok, hier die nächste frage:
- wie haltet ihr es mit dem auslauf? habt ihr paddockboxen, oder kommen eure vierbeiner (in winter) auf einen hackschnitzel oder sandauslauf?
an meinem jetzigen stall sind die tiere auf einem sandauslauf. im letzten jahr standen sie auf hackschnitzeln. die waren allerdings sehr grob und groß. und wenn es geregnet hat, standen die tiere in der matsche - das war für maukeanfällige tiere schon echt blöd.
der sandpaddock wird täglich abgeäppelt - bei den wiesen sieht es leider anders aus - aber das werde ich am egenen stall auf jeden fall ändern. das auch zum thema würmer, je regelmäßiger die äpfel entfernt werden, desto geringer ist die gefahr einer neuansteckung.
gruß jo

[Ginny]

meine haben einen offenstall mit seperater futter- und wasserstelle - rundherum sind ca. 250qm mit paddockgittern und sand befestigt. das ist immer frei zugänglich. normalerweise haben sie auch noch etwas über 600qm naturbodenauslauf, der eigentlich auch immer zugänglich ist. da momentan der übergang saniert wird (auch gitter und sand) und auf grund des frostes baustopp ist, ist der im moment nicht zugänglich.

die ersten zwei winter hatten wir auch hackschnitzel - einfach weil nach dem stallbau erstmal nicht das geld da war auch noch einen schönen auslauf anzulegen. im ersten winter war das gut, im zweiten winter ließ es schon stark nach - vor dem dritten winter haben wir saniert.
einziger vorteil - auch bei frost war der untergrund noch schön weich und die haben sie gerne zum sonnen hingelegt. das machen sie auf dem sand nicht. aber unter dem vordach werden im sommer gummimatten verlegt - vielleicht mögen sie sich dann da sonnen.

ach ja, ich sammel den stall und gesamten auslauf zweimal täglich ab. im sommer auch einmal täglich die weiden.

mein traum ist es noch, irgendwann einen langen gang mit paddockplatten zum weideunterstand anzulegen und das wasser dort unterzubringen

[estelita]

Hi!
Zum Thema Mist möchte ich auch etwas sagen. Ich miste meine Reittiere täglich. Sie stehen im Stall mit Paddock aus Panels, so das sie sich sehen aber allein in Ruhe fressen können. Den Mist sammel ich auf einen Hänger, den ich regelmäßig auf meine Weide auf einen großen Haufen kippe, der einmal im Jahr, immer wenn das Heu abgeerntet ist, vom Lohnunternehmer verteilt wird. Ich habe NIE größere Probleme mit Würmern gehabt, als andere Pferdeleute und ich wenn ich die Artenvielfalt auf meinen Wiesen anschaue, weiß ich das ich richtig handel. Mein TA dingt auch mit eigenem Mist seine Weiden! Außerdem ist Pferdemist und die Ziegenmatratze, welche einmal im Jahr anfällt, bester Naturdünger, da meine Schätzchen biologisch ernährt werden!

Greatings Hatti und Jack

[Anita]

Komme da ganz arg ins Schwitzen wenn ich das lese.

estelita hat Folgendes geschrieben:

Den Mist sammel ich auf einen Hänger, den ich regelmäßig auf meine Weide auf einen großen Haufen kippe, der einmal im Jahr, immer wenn das Heu abgeerntet ist, vom Lohnunternehmer verteilt wird.

Weil Grund/Trinkwasser Verschmutzung ist kein Kavaliersdelikt.

Mist auf dem Feld Lagern ist in der Schweiz sowohl in Frankreich verboten, und ich kann mir gut vorstellen das es auch in Deutschland so ist.

Denke du hast bis jetzt ein riesen Glück gehabt das es noch niemand beanstandet hat und dir daraus keine Finanziellen folgen und Strafanzeige entstanden.
Also ich hoffe, das niemand von Euch Selbstversorgern, das auch für sich in Betracht zieht.

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[Ginny]

das ist in deutschland definitiv verboten, wenn es sich nicht um eine zwischenlagerung von einer begrenzten wochenzahl handelt (habe ich jetzt nicht im kopf). hier in unserer gegend bekommt man als privatperson nicht mal einen misthaufen genehmigt (auch nicht wenn man das vorschriftsmäßig mit allem beton etc. anlegen will)
mit den dichten eimern gibt es da kein problem, da ich zum glück einen bauern habe, wo ich den mist entsorgen kann.
ein stück weiter haben zwei pferdebesitzer einen richtig feudalen offenstall angelegt. da sie keinen bauern finden konnten der den mist nimmt und bei lagerung auf dem hänger was heruntertropfen kann hätten die keine baugenehmigung bekommen. jetzt haben sie einen alu-oder blech- o.ä. riesenmülleimer, der wöcentlich von der müllverwertzng abgeholt wird....

[estelita]

Ein Misthaufen außerhalb des Ortes, wie bei mir, muß einmal im Jahr verteilt werden und der Standort um fünf Meter versetzt werden. Da der Haufen erst mit der nicht befahrbeikeit der Wiesen angelegt wird, ab Dezember, und Ende Juni verteilt wird, ist das noch im gesetzlichem Rahmen. Außerdem zahle ich landwirtschaftliche Beiträge und habe alle meine Equiden und die Ziegen bei der Tierseuchenkasse angemeldet. Also handel ich REGELGERECHT!!

Noch Fragen? Hatti

[ninjo]

...bitte nicht zanken, wir wollen doch nur erfahrungen austauschen und uns gegenseitig hilfestellung geben
ich freu mich, wenn es weiterhin einen regen austausch gibt.
habe mir heute übrigens 3 bücher bei amazon bestellt über pferde- bzw. weidemanagement.
vielleicht kennt sie ja einer von euch?
- faszination pferde: stall und weide
-praktische pferdehaltung: pferde optimal versorgt - in auslauf, stall und weide
- do it yourself in stall und weide

gruß
jo