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Beate
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BeitragVerfasst am: 07.09.2010, 23:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,
nachdem ich hier nun alles nachgelesen habe, auch ein paar Bemerkungen von mir.
Christine, nach Deiner Beschreibung scheint dieser Trainer wirklich kein typischer Vertreter der MR-Philosophie zu sein - zumindest so wie ich sie verstehe. Diese Art des Trainings hört sich für mich eher in Richtung Hempfling an (war vor 17 Jahren mein erster pferdiger Kurs), und ich liebe diese Art der Beschäftigung, Kommunikation, Auseinandersetzung mit dem Pferde (Equiden). Auch in diesem Kurs wurde mal ein Pferd "weggeschickt", das sich uncooperativ zeigte.
Dann auch noch eine kleine Geschichte aus meinem Pferde- und Muli-Alltag, die ganz gut hier rein passt. Unsere Herde darf täglich stundenweise auf die Weide; die im Moment genutzte Weide ist nicht an den Auslauf angrenzend, und die Tiere müssen dorthin geführt werden. Da ich nicht mit 5 Equiden auf einmal auf einem öffentlichen Weg unterwegs sein möchte, gehe ich auf zwei mal. Diese Tage brachte ich dann zuerst die 3 Mulis raus, die Hafis mussten warten. Als ich Asra, ihres Zeichens Älteste und Leitstute der kleinen Herde, das Halfter anziehen wollte, ignorierte sie mich total. Ich muss dazu sagen, dass eigentlich immer - zumindest wenn ich alleine, konzentriert und bei der Sache bin, die Tiere ZU MIR kommen sollen zum Aufhalftern. Ein jedes kennt seinen Namen und hört im Normalfall auch drauf. Asra stand nun schmachtend am Zaun und schaute nur in die Richtung, in der die Weide ist, auf der die Mulis schon mampften. Ich stand im Auslauf und rief sie. Sie ignorierte mich total und starrte weiter in Richtung Weide. Ich sah es nicht ein, ihr "hinterher zu laufen" zum Aufhalftern. So blieb ich dort stehen wo ich war, bückte mich nach einem kleinen Kieselsteinchen und warf ihn ihr von dort aus auf den dicken Popo. Sofort drehte sie sich zu mir um, schaute mich sehr erstaunt an; nun rief ich nochmal ihren Namen und machte eine einladende Handbewegung. Sofort wendete sie und kam im flotten Schritt auf mich zu, liess sich aufhalftern, und anschliessend ging es zur Weide. Die Situation wurde mir erst später richtig bewusst, als ich hier in diesem Thema las. War dies schon so was wie ein "kleiner Join-Up"? Ich glaube eigentlich nicht, denn ich holte durch das leise Anklopfen lediglich ihre Aufmerksamkeit zu mir.
Noch zum Thema "Angst vor der Leitstute": Asra ist so etwas ähnliches wie Mark Rashid's "passive Leder". Sie ist Leitstute, bringt eine gewisse Art von Präsenz mit, verbreitet aber keine Angst unter ihren Artgenossen; im Gegensatz dazu die jüngere Hafistute Ronja; vor ihr haben die anderen wirklich Angst, denn sie geht sehr "aktiv dominant" mit den anderen um. Aber sie ist NICHT unsere Leitstute .....

Irgendwo hatte jemand geschrieben (Sancho?), dass es keine Pferde-Ausbildung ohne Gewalt gibt. Ich denke doch, dass es sie gibt - wobei es sicher Auslegungssache ist, wo Gewalt anfängt. Ich habe von meinem Lehrer gelernt, dass es immer ein Fehler des Menschen ist, wenn irgendwo etwas falsch läuft und der Mensch dann mit Kraft/Gewalt eingreifen muss. Das Pferd handelt aus seiner Sicht immer richtig, und es hat immer Gründe, warum es gerade so handelt. Der kundige und erfahrene Pferdemensch sollte soweit voraus denken, bzw. Situationen rechtzeitig erkennen und beeinflussen, dass das Pferd wie gewünscht reagieren wird ("prepare the situation"). Das setzt natürlich viel Erfahrung, Einfühlungs- und Reaktionsvermögen und Timing voraus; aber genau DAS sehe ich als Ziel aller Horsemanship an. Und es ist am MENSCHEN, das zu lernen und daran zu arbeiten, nicht am Pferd/Muli. Die müssen nix lernen - sie können bereits alles - und genau das müssen wir uns immer vor Augen halten.

Grüssle
Beate

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sancho
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 06:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate. danke für Deine ausführliche Darstellung Thumbsup

Ich hoffe ich darf da kurz drauf eingehen?!
Zitat:
Irgendwo hatte jemand geschrieben (Sancho?), dass es keine Pferde-Ausbildung ohne Gewalt gibt. Ich denke doch, dass es sie gibt - wobei es sicher Auslegungssache ist, wo Gewalt anfängt.
Habe ich anders geschrieben...
Zitat Sancho:
Zitat:
nun, es gibt keine Methode, die ohne Druck funktioniert.

ob Druck nun Gewalt ist oder nicht...da hast du recht, es ist Auslegungssache! Als Gewalt könnte man z.B. auslegen ;einen Equiden in eine Box zu sperren oder anzubinden...auch wenn es zu seinem Schutz ist!
Zitat:
Aber sie ist NICHT unsere Leitstute .....
Ich empfinde es immer als sehr schwierig bei unseren Hausequidenherden, richtig zu interpretieren wer diesen Job hat. In unserer Herde wechselt es meiner Ansicht nach. Wenn die Zuchtstuten mal wieder aus der Herde genommen werden um mit ihren Fohlen zu stehen mischen sich die Karten neu.
Zitat:
Ich habe von meinem Lehrer gelernt, dass es immer ein Fehler des Menschen ist, wenn irgendwo etwas falsch läuft und der Mensch dann mit Kraft/Gewalt eingreifen muss. Das Pferd handelt aus seiner Sicht immer richtig, und es hat immer Gründe, warum es gerade so handelt.
sehe ich genauso, das Problem ist IMMER der Mensch!
Zitat:
erfahrene Pferdemensch sollte soweit voraus denken, bzw. Situationen rechtzeitig erkennen und beeinflussen, dass das Pferd wie gewünscht reagieren wird
Jipp, und dann ist die Ausbildung des Menschen schon weit fortgeschritten Großes Lächeln , denn fertig ist sie nie, meiner Meinung nach! Und nach wie vor denke ich, liegen wir alle nicht so weit voneinander entfernt!
Caprivi hat hier mal geschrieben
Zitat:
Ich suche nach einem allgemeingültigen Ansatz,
...ich vermute den gibt es nicht, jedenfalls für mich nicht!

herzlichen Gruß aus dem Norden von Sancho

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galgolette
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 07:21    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,
danke,da fällt mir ein Stein vom Herzen,ich war schon total verunsichert ob meine Urteilsfähigkeit derart gelitten haben könnte.Bei meinen Pferden hatte ich nie oder selten Zweifel wie reagiere ich,da handelte ich einfach nach meinem Herzen und meinem Gefühl, und so falsch kann man nicht liegen wenn man mit einem Pferd beim Karnevalsumzug mitreiten kann.(er hat lediglich versucht die Bonbons,die geworfen wurden,VOR den Kindern zu erwischen ;o))
Bei Schröder ist es schon anders,so ohne Mulierfahrung,ich möchte eben nix falsch machen.
Ich gebe zu ich habe bis dato NICHTS von Monty Roberts,Hempfling oder Parelli gelesen, ich habe eben diesen Instructor in der Nähe und es mir einfach mal angeschaut,völlig „unbelastet“,ich glaube schon zu erkennen wenn ein Pferd Angst hat,und dieses junge Pferd war allerhöchstens etwas angenervt dass er etwas von ihm wollte,aber weit entfernt von Angst!
Schröder ist zur Zeit noch wie Jekyll und Hyde,mal lässt er sich knuddeln,mal verschwindet er so schnell als wollte ich ihm das Fell abziehen!
Ich habe einmal versucht ihn dann immer wieder wegzuschicken wenn er an mir vorbeiwollte,er ist getrabt,getrabt,…immer im großen Kreis,(übrigens wunderschöne Gänge ;o)))))))))
Nach gut 10 Minuten war er das Spiel überdrüssig und er ist wirklich gekommen!(ok,die Kleinen waren im Paddock nebenan,da wollte er hin) aber immerhin,ER IST GEKOMMEN ;o)
Wenn das die einzige Angst ist die ich mit Join up aufbaue,ehrlich,damit kann ich gut leben.

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lg,Christine
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Beate
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 07:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Sancho,
sancho hat Folgendes geschrieben:

Als Gewalt könnte man z.B. auslegen ;einen Equiden in eine Box zu sperren oder anzubinden...auch wenn es zu seinem Schutz ist!

Das sehe ich ganz genauso! Darum bin ich z.B. auch der Meinung (irgendwo im Forum hatte ich es schon vor einiger Zeit ausführlich beschrieben), dass ein Equide ZUERST das Stillstehen in den unterschiedlichsten Situationen lernen muss, bevor er angebunden wird (und nicht, das Stillstehen durch Anbinden beibringen!). Dadurch wird wieder der Druck in dieser Situation minimiert.
sancho hat Folgendes geschrieben:
Ich empfinde es immer als sehr schwierig bei unseren Hausequidenherden, richtig zu interpretieren wer diesen Job hat. In unserer Herde wechselt es meiner Ansicht nach.

Im Normalfall sehe ich das bei unserer Herde so, dass dann die Leitstute es in ihrer "Gnade" zulässt, dass die Andere diese Rolle übernimmt. Eine Ausnahmesituation hatten wir im letzten Winter, auf relativ beengtem Raum (im Vergleich zum Sommer), als es zu einer Art Machtkampf zwischen den beiden Stuten kam; ich hatte in meinem Tagebuch darüber berichtet. Aber auch hier sehe ich es so, dass der Druck von aussen so gross war, dass es zu dieser Situation führte.
sancho hat Folgendes geschrieben:
Jipp, und dann ist die Ausbildung des Menschen schon weit fortgeschritten Großes Lächeln , denn fertig ist sie nie, meiner Meinung nach!

Auch hier stimme ich Dir unumwunden zu. Wir lernen nie aus. Nur müssen wir dies auch anerkennen und dafür offen sein, Neues aufzunehmen - umzusetzen. Und das ZIEL sollte uns klar und immer vor Augen sein.
sancho hat Folgendes geschrieben:
Caprivi hat hier mal geschrieben
Zitat:
Ich suche nach einem allgemeingültigen Ansatz,
...ich vermute den gibt es nicht, jedenfalls für mich nicht!

Mein persönlicher Ansatz ist, in allererster Linie fair zum Tier zu sein. Läuft was schief, an mir selbst zu arbeiten. Und - wieder ein Leitsatz meines Lehrers - nie etwas "Schlechtes" tun, um etwas "Gutes" zu erreichen.
Ich arbeite daran!
Grüssle
Beate

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Beate
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 07:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Christine,
lass' Dich bitte nicht von unsren Diskussionen hier beirren, in denen es teilweise um andere Dinge geht. Du allein bist vor Ort, Du allein siehst den Mann arbeiten, Du allein "kennst" Schröder (mittlerweile ein bisschen). Auch wenn Du noch nie was von diesen "Pferdeflüsterern" gehört hast - das ist vielleicht in dieser Sache ganz gut; so bist Du nicht durch irgendwelche Namen voreingenommen Blinzeln , sondern vertraust auf das, was Du siehst. Lächeln
galgolette hat Folgendes geschrieben:
Ich habe einmal versucht ihn dann immer wieder wegzuschicken wenn er an mir vorbeiwollte,er ist getrabt,getrabt,…immer im großen Kreis,(übrigens wunderschöne Gänge ;o)))))))))
Nach gut 10 Minuten war er das Spiel überdrüssig und er ist wirklich gekommen!(ok,die Kleinen waren im Paddock nebenan,da wollte er hin) aber immerhin,ER IST GEKOMMEN ;o)

Das war ein sehr guter Ansatz! Nimm Dir solche Situationen wie z.B. die Ponys nebenan als Hilfe, um zu Deinem Ziel zu kommen. Er ist gekommen, und dafür lobe ihn ganz arg. Dass sein Ziel im Moment ein etwas anderes war, das ignoriere einfach. Das ausführliche Lob wird ihm sagen, dass diese Reaktion richtig war!
Grüssle
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sancho
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 09:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Habe gerade den anderen Thread übers Anreiten gelesen….jetzt wird mir einiges klar warum das hier so „Emotional“ war!
Mikado hatte schon etwas „Sprengstoff“ ausgelegt mit seiner Aussage
Zitat:
Einem Pferd muß man in einem Angstzustand halten damit es bei mir als " Leittier " sicherheit sucht .

Dazu von mir eine kleine Geschichte!
Einmal kam eine Reiterin mit ihrem 8 jährigen Norwegerwallach auf dem Hänger, dieses Pferd war sowas von verzogen. Sie käme nicht klar mit ihm, er würde immer das machen was er wolle. (8 Jahre falsche Erziehung)! „Wo ist denn das Problem?“ „Nicht mal Longenarbeit könnte sie verrichten und so könne sie ihn ja nicht verkaufen! Verkaufen ist gut dachte ich, hoffentlich an einen mit Pferdeverstand! Hänger rückwäts an die Halle gefahren, Pferd vom Hänger geholt, alles gut…. 20 min gewartet Pferd kommt langsam Neugierig, bischen gutzigutzi anfassen…alles gut. Longe ans Halfter geknipst….und ab ging die Post auf den Hacken quer durch die Halle gezogen! Was tun? Nun ich habe dann bei Wendungen die Longe so gehalten dass sich das Pferd selber eingewickelt hat. Nun hatte ich die Gelegenheit als „Befreier“ agieren zu können. Das Spiel ging zweimal…dann kam natürlich noch ganz viel weitere Vertrauensarbeit dazu! später konnte ich ohne Probleme Bodenarbeit am Arbeitsseil praktizieren! Klar man könnte sagen, mit gaaaanz viel Zeit hätte man das auch anders hin gekriegt, aber das hätte Jahre gedauert. Man könnte mich jetzt auch als Gewalttätig hinstellen…aber ich habe dem Pferd durch kurze Momente, weitere Jahre Stress erspart!
Gruß

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Beate
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 10:01    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Sancho,
mein ganz persönlicher "Lösungsansatz" bei Deiner Geschichte - ohne nun das Pferd zu kennen, allein von Deiner Beschreibung:
Wenn im Moment an dem Problem des Losreissen-Wollens an der Longe gearbeitet werden soll, und schon eine Halle zur Verfügung steht, dann hätte ich die Longe bzw. den Strick einfach weggelassen! Etwas Beziehungsarbeit - Körpersprache - Kommunizieren; und wenn DA sich das Pferd drauf einlässt, der Mensch richtig reagiert, lässt es sich auch ohne Strick (zumindest in der Halle) "führen" / longieren, wie auch immer. Und wenn dies ohne Strick gefestigt ist, erst dann den Strick/die Longe wieder anklinken. Ähnlicher Ansatzweg wie beim Anbinden für mich.
Grüssle
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galgolette
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 10:08    Titel:   Antworten mit Zitat

dazu mal eine Frage : warum mit Longe ?Ich habe bisher immer ohne ,in einem abgesteckten Kreis,longiert,ich persönlich kann mich da besser auf meine Körperhaltung konzentrieren.
Ok,bei dem Kleinen fange ich mit Doppellonge an,aber den möchte ich auch einfahren.
Oder hat es noch andere Gründe?

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sancho
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 10:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Ja Beate, das hätte ich auch geraten....bevor ich in der Situation war! Aber es enstehen immer Situationen, die man irgendwie meistern muß...hätte ich einige Tage Zeit gehabt mir ein individuelles Programm zu entwickeln wäre es anders gelaufen...für die Situation kann ich es total vertreten und stehe dahinter!

Gruß!

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Beate
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 10:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Sancho, mein Posting sollte absolut kein Vorwurf sein Blinzeln .
Natürlich sollte man immer situationsbezogen die beste Lösung finden.

Christine, ich persönlich bevorzuge ja auch die Freiarbeit. Aber ich denke, es gibt Situationen, wo man einfach nicht "frei" arbeiten kann, sondern einen Strick/Longe als Hilfsmittel braucht. Z.B in einem grossflächigen fremden Gelände o.Ä. Auch zum Spazierengehen sollte das Tier ja am Strick sein. Und bei der Bodenarbeit mit Strick kann man sehr gut das Handling desselben üben, damit man sich später draussen nicht selbst einwickelt, erdrosselt o.Ä.
Dann ist bei mir die Vorbereitung auf das Reiten, dass das Tier lernt, immer dem Strick zu folgen; so sollte es später dem Zügel folgen.

Grüssle
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 08.09.2010, 10:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Sancho hat Recht, was die Hierarchie in Pferdegruppen betrifft.
Besonders gilt das sicher für Gruppen mit vielen Wechseln.
Aber selbst in festen, seit Jahren unveränderten Gruppen kann man seltsame Dinge beobachten: Tier A weicht Tier B, und Tier B weicht Tier C, Tier C weicht Tier D. Soweit, so gut! Aber was, wenn nun Tier D Tier A weicht? Lacht nicht, DAS gibt es!!
In der Mathematik wäre das - glaube ich - ein "unzulässiger Zirkelbezug".
Was lernen wir daraus? Dass wir vom Verhalten von Equiden noch verdammt wenig kapiert haben und dort mit menschlicher Logik oft nicht weiter kommen.....

DAS hilft einem oft im Leben mit Equiden weiter: Eine gewisse DEMUT vor der Schöpfung, frei nach dem Motto "Ich kapiere zwar nicht so ganz genau, was ich hier eigentlich mache, aber es fühlt sich so aus dem Bauch heraus irgdenswie für alle Beteiligten ganz gut an...."

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Beate
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BeitragVerfasst am: 17.07.2012, 07:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Sehr interessanter Atikel über die Monty-Roberts-Methode:

http://www.pferdplus.com/news/neue-....trainingsmethode-wirklich

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BeitragVerfasst am: 17.07.2012, 12:26    Titel:   Antworten mit Zitat

Nur bei dem Bericht könnten auch X beliebige Namen von bekannten Pferdeflüsterern stehen . Denn die Methode wenden ja alle irgendwie an ( verkaufen sie halt anders ), weil sie meist schnell zum Erfolg führt . Alles was man macht ,was dem Pferd neu ist , erzeugt bei diesem Streß . Zuerst viel Druck aufbauen und dann lernt das Pferd wenn es dann bei geringem Druck nicht nachgebe , kommt halt wieder mehr Druck . Fürs Pferd ist es eigentlich so " Alles was nicht bestraft wird , ist gelobt " Nur liebt es am Menschen zum richtigen Zeitpunkt zu loben oder strafen . Die Meisten sind da zu spät und das Pferd bekommt es gar nicht mit oder versteht es falsch .


Ach ja , in Saudi Arabien setzen die Scheichs einen Roboter die sie vom Auto nebenherfahren steuern können , auf ihre Rennkamele und die rennen auch Großes Lächeln

lg Helmut
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 17.07.2012, 13:38    Titel:   Antworten mit Zitat

Na ja, Helmut, was mensch halt so unter "Pferdeflüsterer" versteht.....

Nicht jeder, der ein Pferd oder gar Muli im Kreis herum scheucht, ist ein Pferdeflüsterer.

Und nicht jeder Pferdeflüsterer scheucht ein Pferd oder gar ein Muli im Kreis rum....

Als vor etwa vor 15 Jahren Roberts mit seinem Join-up daher kam, haben das viele mal ausprobiert, ich auch.
1998 mit einem sehr gut ausgebildeten und weitestgehend unproblematischen Quarter, der das rein gar nichts verstand und einfach stehen blieb, mich mit großen Augen fragend anschaute, etwa "Hä, was soll DAS jetzt....?"
2003 habe ich's (schon ziemlich halbherzig) mit unserem ersten Muli mal probiert, dieses hat anfangs sogar noch ein wenig mitgespielt, wollte dann aber auch nicht mehr im Kreis laufen, und "joinen" schon ma' gar nicht.

Im Februar 1999 war ich mit einer ziemlich schwierigen Araber-Stute mal bei Heinz Welz, der zu dieser Zeit noch etwas "Join-up-lastig" war.
Das Join-up klappte mit der kleinen Stute ganz hervorragend, so gut, dass sich zwei andere Teilnehmer ohne eigenes Tier diese Stute zum Probieren aussuchten. Das "Joinen" wurde von Sabine Welz immer sehr schön mit rührseliger Musik unterlegt.....
Eine Hilfe bei unseren Problemen, die vor allem aus gnadenlosem Durchgehen bestanden, war das Ganze in keiner Weise....

Sicher gibt es den "Join-up-Effekt".
Was das ist und wozu er (manchmal) dienlich sein kann, hat m.E. am besten Mark Rashid in seinem ersten Buch beschrieben.
Da wollte er als junger Kerl in Diensten seines alten Lehrmeisters in dessen Abwesenheit einen scheuen Wallach in einem großen Paddock einfangen und ging im flotten Schritt immer hinter dem ausweichenden Tier her.
Bis er müde und verschwitzt inne hielt, und beim Schweiß abwischen einer angreifenden Wespe auswich. Und sich dabei zufällig ein paar Schritte von dem Wallach entfernte, der zeitgleich stehen geblieben war. Und der nun halt ein paar Schritte in seine Richtung machte.....

Da hat halt nicht ein Roboter, sondern eine Wespe Monty Roberts ersetzt.
Und sage mir keiner mehr, diese Stech-Viecher wären zu nix nütze....

In einem kleinen Buch zu Bodenarbeit hat Buck Brannaman diesen Effekt bereits 1996 "Hooking on" (=Einhacken) genannt....
Kann man in bestimmten Situationen evt. sinnvoll nutzen, muss man aber nicht.....

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